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1.
Erscheinungsdatum:
08.09.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
zum
Tag
des
offenen
Denkmals
am
Gertrudenberg.
Überschrift:
"... vom boßhafften Pöbel ohngestrafft angezündet"
Zu Fuß zum Gertrudenberg
Zwischenüberschrift:
Tag des offenen Denkmals auf dem Gertrudenberg
Artikel:
Originaltext:
Tag
des
offenen
Denkmals
auf
dem
Gertrudenberg
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
Wenn
die
Osnabrücker
früher
auf
den
Gertrudenberg
kamen,
mussten
die
Nonnen
mit
dem
Schlimmsten
rechnen.
Mehr
als
einmal
wurde
das
Kloster
angezündet
und
geplündert.
Am
Sonntag,
beim
Bürgerfest
rund
um
den
Gertrudenberg,
werden
wieder
Tausende
von
Osnabrückern
erwartet
-
in
friedlicher
Absicht.
Zum
Tag
des
offenen
Denkmals
veranstaltet
die
Stadt
Führungen
durch
das
Kloster,
die
historischen
Gebäude
des
Landeskrankenhauses
und
den
Bürgerpark.
Vor
über
900
Jahren
gründete
Bischof
Benno
das
Kloster
jenseits
der
Hase,
1142
vollendete
sein
Nachfolger
Philipp
von
Katzenellenbogen
den
Bau.
Die
beiden
Landesherren
konnten
noch
nicht
wissen,
dass
die
Fortschritte
in
der
Waffentechnik
den
Gertrudenberg
schon
bald
zu
einem
strategisch
bedeutsamen
Punkt
machen
würden.
Wer
immer
die
Stadt
bezwingen
wollte
-
wie
Beispiel
die
Schweden
im
Dreißigjährigen
Krieg
- ,
mochte
auf
die
exzellente
Schussposition
nicht
verziehten.
Schon
deshalb
hatten
sie
es
schwer,
die
Benediktinerinnen
auf
dem
Gertrudenberg.
Aber
die
Gefahr
kam
nicht
nur
von
außen,
auch
viele
Stadtbewohner
blickten
argwöhnisch
zum
Kloster
hinauf,
das
manchem
Gewerbe
Konkurrenz
machte
und
stetig
Besitztümer
anhäufte,
ohne
Steuern
zahlen
zu
müssen.
Verrat
durch
die
Katholischen?
Oft
kamen
die
Brandschatzer
von
außen.
Aber
1636
-
mitten
im
Dreißigjährigen
Krieg
-
hatte
die
Stadt
ihre
Finger
im
Spiel,
als
das
Kloster
in
Flammen
stand.
Man
befürchtete
Verrat
durch
die
Katholischen,
angebliche
Briefe
dienten
als
Vorwand,
wie
es
Erwin
Uhrmacher
in
seinem
1983
veröffentlichten
Kunstführer
zum
Kloster
Gertrudenberg
vermerkte.
Als
die
Nonnen
protestierten,
geschah
....
nichts,
alß
daß
der
Brandt
nicht
nur
gedämpfet
sondern
vom
boßhafften
Pöbel
mehr
und
mehr
angezündet
worden;
ja
solcher
Brandt
dauerte
an
die
10
Tage.
Die
Thäter
schleppten
alles,
was
ihnen
anstunde,
ohngestrafft
nach
der
Stadt,
ja
sogar
die
Orgelpfeifen
in
Sacke,
die
Stucke
von
denen
zerhauenen
Glocken
in
Bette
gewickelt
weggetragen.
Das
Holtz
und
Eißen
wegnehmen
und
Steine
wegfahren
währte
unterschiedliche
Jahre.
Vornehme
und
geringe
Leute
thaten
solches,
wer
nur
was
brauchte,
denn
das
Closter
schiene
nun
zum
Raubgut
geworden
zu
seyn."
Erholen
konnte
sich
die
klösterliche
Gemeinschaft
im
18.
Jahrhundert,
allerdings
nicht
lange.
1803
kam
mit
der
Säkularisation
das
Ende.
60
Jahre
später,
als
das
Königreich
Hannover
in
Osnabrück
eine
Irrenanstalt
baute,
wurden
die
alten
Gebäude
dieser
neuen
Einrichtung
angegliedert.
Damals
entsprach
der
Krankenhauskomplex
an
der
Knollstraße
den
modernsten
heilkundlichen
Erkenntnissen.
Seine
neuromanischen
Fassaden,
teilweise
mit
gotisierenden
Details
angereichert,
wirken
auch
heute
noch
eindrucksvoll
und
repräsentativ.
Für
die
Denkmalpflege
ist
es
ein
Glücksfall,
dass
die
Gebäude
dem
Landeskrankenhaus
gehören.
Behutsam
hat
das
Staatshochbauamt
die
Fassaden
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
restauriert.
Entstanden
ist
eine
kleine
Welt,
die
mit
ihrer
Makellosigkeit
"
fast
wie
Marzipan"
wirkt.
Davon
können
sich
die
Besucher
an
diesem
Sonntag
überzeugen.
Aber
nicht
nur
dieses
eine
Mal
im
Jahr.
Der
Gertrudenberg
ist
jeden
Tag
geöffnet.
Führungen
Morgen
findet
von
11
bis
18
Uhr
das
Bürgerfest
rund
um
den
Gertrudenberg
statt,
bereichert
durch
den
Tag
des
offenen
Denkmals.
So
können
das
alte
Klostetgebäude,
die
historischen
Bauten
des
Landeskrankenhauses
und
der
Bürgerpark
in
Augenschein
genommen
werden.
Während
des
ganzen
Tages
werden
kostenlose
Führungen
angeboten.
Sie
beginnen
am
Schäferbrunnen,
an
der
ehemaligen
Brauerei
und
am
Gertrudenring
und
dauern
jeweils
20
Minuten.
Zu
Fuß
zum
Gertrudenberg
Till
gehört
zu
den
Osnabrückern,
die
regelmäßig
über
den
Gertrudenberg
spazieren.
Der
Bürgerpark,
das
ehemalige
Kloster
und
die
alten
LKH-
Gebäude
sind
natürlich
die
wichtigsten
Sehenswurdigkeiten,
aber
auch
den
Blick
vom
Abtissinnenhaus
auf
die
Stadt
sollte
man
sich
nicht
entgehen
lassen.
Und
demnächst
wird
auch
die
alte
Hebammenlehranstalt
wieder
eine
Perle
sein.
Leider
ist
vielen
Osnabrückern
gar
nicht
bewusst,
was
der
Gertrudenberg
alles
zu
bieten
hat.
Vielleicht
liegt
es
daran,
dass
die
Bahnlinie
eine
Barriere
darstellt.
Till
gibt
zu
bedenken,
dass
seit
Jahrzehnten
darüber
nachgedacht
wird,
die
Erreichbarkeit
des
Bürgerparks
zu
verbessern.
Am
Hasetorbahnhof
müsste
der
Durchgang
bis
zur
Ziegelstraße
verlängert
werden.
Dann
könnte
man
gleich
auf
der
anderen
Seite
über
die
Terrasse
zur
Klostermauer
gelangen,
natürlich
zu
Fuß.
Till
wartet
schon
lange
auf
diesen
Durchstich.
Hoffentlich
wird
noch
mal
was
draus!
Bismontag.
BISCHOF
BENNO
gründete
das
Kloster
Gertrudenberg
vor
über
900
Jahren.
Teile
der
Gertrudenkirche
sind
noch
älter.
Der
zeitweise
verschollene
Barockaltar
wurde
1980
wieder
aufgebaut.
MAKELLOS
BIS
INS
DETAIL:
Die
130
Jahre
alten
Gebäude
der
ehemaligen
Irrenanstalt
sind
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
aufwendig
restauriert
worden.Fotos:
Michael
Hehmann
FORMVOLLENDET:
Romanische
Formen
an
einem
Durchgang
neben
dem
alten
Hauptgebäude.
REPRÄSENTATIV:
Im
19.
Jahrhundert
entschprach
der
Krankenhauskomplex
den
modernsten
heilkundlichen
Erkenntnissen.
SCHÄFER
AN
DER
TRÄNKE:
So
heißt
der
Brunnen
von
Hans-
Gerd
Ruwe
im
Hof
hinter
der
Klosterkirche.
AN
DER
KLOSTERMAUER
befindet
sich
eine
der
schönsten
Alleen
Osnabrücks.
Im
Hintergrund
der
Eingang
zum
Bürgerpark.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert, Till