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1.
Erscheinungsdatum:
15.06.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
die
Nutzung
der
ehemaligen
General-
Martini-
Kaserne.
Überschrift:
Kinderlachen, wo einst Knobelbecher knarrten
Zwischenüberschrift:
General-Martini-Kaserne von Zivilisten erobert
Artikel:
Originaltext:
Kinderlachen,
wo
einst
Knobelbecher
knarrten
General-
Martini-
Kaserne
von
Zivilisten
erobert
-
Bundesvermögensamt
brachte
knapp
27
Hektar
unter
die
Leute
Von
Michael
Schwager
(Text)
und
Jöm
Martens
(Fotos)
"
Wissen
Sie,
wo
die
Mercator-
Straße
ist"
,
fragt
der
Fahrer
eines
dunklen
Kombi
mit
Gütersloher
Kennzeichen.
Er
hat
die
Einfahrt
verpasst,
ist
inzwischen
schon
am
Bergerskamp,
aber
ein
Hinweis
genügt:
"
Am
Kasernentor
links
herein."
Die
Einfahrt
versprüht
noch
fast
zehn
Jahre
nach
dem
Abzug
des
Fernmeldereglments
11
etwas
vom
militärischen
Charme
eines
Wachgebäudes.
Obwohl
sich
in
dem
kleinen
Flachbau
schon
seit
ein
paar
Jahren
ein
Versicherungsbüro
niedergelassen
hat.
Seit
etwa
sechs
Jahren
tut
sich
etwas
in
der
General-
Martini-
Kaserne
hinter
dem
Zaun
und
den
schweren
Stahlgittertoren
an
den
beiden
Haupteinfahrten.
Wo
einst
Rekruten
beim
Zirkeltraining
keuchten,
quietschen
heute
Kinder
beim
Eltern-
Kind-
Turnen.
Wo
früher
scharf
geschossen
wurde,
wird
heute
hart
verhandelt.
Wo
Panzer
repariert
wurden,
werden
Krankenwagen
gewartet.
Zu
den
ersten
zivilen
Nutzern
gehörten
Behörden
wie
das
Katasteramt
oder
das
Gewerbeaufsichtsamt.
Am
ehesten
vergleichbar
mit
der
früheren
Verwendung
der
Kasernenblocks
ist
die
Nutzung
durch
die
Bereitschaftspolizeil.
Der
Das
Dreifache
des
Kaufpreises
Bund
als
Eigentümer
hatte
ein
Vorkaufsrecht
für
staatliche
Einrichtungen.
Aber
allein
an
staatliche
Dienststellen
konnte
das
für
den
Verkauf
zuständige
Bundesvermögensamt
die
knapp
27
Hektar
Kasernengelände
nicht
loswerden.
Für
Hilfsorganisationen
wie
das
Deutsche
Rote
Kreuz
(DRK)
und
den
Malteser-
Hilfsdienst
boten
die
Hallen
und
Mannschaftsgebäude
ebenfalls
bessere
Voraussetzungen
als
die
alten
Standorte.
Fritz
Broxtermann,
Hallenmeister
des
DRK
Osnabrück
Stadt:
.
Wir
haben
hier
viel
mehr
Platz
und
viel
bessere
Voraussetzungen
als
an
unserem
alten
Standort
an
der
Pagenstecherstraße."
Zum
Jahresbeginn
2002
ist
der
Bund
die
Kaserne
komplett
losgeworden.
Die
letzten
Flächen
nahm
die
Niedersächsische
Landgesellschaft
ab,
die
im
Südwesten
des
Areals
auf
21
Grundstücken
Wohnhäuser
errichten
will.
Etwas
mehr
als
zehn
Millionen
Euro,
so
Dieter
Jahn
von
der
Osnabrücker
Ortsverwaltung
des
Bundesvermögensamtes,
habe
der
Verkauf
der
Kaserne
für
die
Staatskasse
gebracht.
Die
Käufer
einzelner
Gebäude
kamen
so
relativ
günstig
an
die
Immobilien
heran.
.
Ein
Schnäppchen
war'
s
trotzdem
nicht"
,
findet
Joachim
Kellert.
Er
wohnt
in
einem
ehemaligen
Bürohaus
der
Standortverwaltung.
Eine
Eigentümergemeinschaft
hat
den
etwa
50
Meter
langen,
zweigeschossigen
Block
1996
gekauft
und
in
sechs
Eigentumswohnungen
zerlegt.
Die
Leitungen
für
Gas,
Wasser
und
Strom
mussten
komplett
neu
Installiert
werden.
Zum
Teil
haben
die
neuen
Nutzer
Wände
versetzt,
neue
Eingänge
in
Außenwände
gebrochen
oder
Holzbalkone
und
Wintergärten
vorgebaut.
Am
Ende
hatte
Familie
Kellert
etwa
das
Dreifache
des
Kaufpreises
auf
der
Endabrechnung.
Aber
dafür
können
sie
jetzt
vom
Balkon
über
die
ganze
Weststadt
blicken
und
mit
dem
Neffen
auf
dem
breiten
und
unendlichen
langen
Flur
Boccia
spielen
-
eine
ungewöhnliche
Wohnung.
Für
Neubau
hat
sich
Familie
Gels
entschieden.
Werner
und
Christa
Gels
gehörten
mit
ihren
beiden
Kindern
zu
den
ersten,
die
in
die
Siedlung
des
Stephanswerkes
zogen.
Die
Kirchliche
Wohnungsbaugesellschart
errichtet
zusammen
mit
der
Osnabrücker
Gemeinde
St.
Johann
rund
100
Einfamilienhäuser.
Vor
allem
"
Schwellenhaushalte"
,
Familien
die
gerade
so
viel
verdienen,
dass
die
eigenen
vier
Wände
erschwinglich
werden,
sollen
hier
ihren
Traum
vom
Häuschen
verwirklichen
können.
Zuerst
hakte
das
Projekt
ein
bisschen,
weil
ein
Teil
der
"
Es
ist
hier
wie
auf
dem
Dorf"
Grundstücke
zu
ermäßigten
Preisen
nur
an
besonder
förderungswürdige
Familien
weiterverkauft
werden
durften.
Inzwischen
hat
das
Stephanswerk
eine
Regelung
mit
dem
Bund
gefunden
worden,
dass
die
günstigen
Flächen
auch
an
einen
größeren
Interessentenkreis
verkauft
werden
können.
Familie
Gels
freut
sich
schon
auf
weitere
Nachbarn.
Die
Entscheidung,
in
der
alten
Kaserne
zu
bauen,
hat
sie
bisher
nicht
bereut.
"
Es
ist
hier
ein
bisschen
wie
auf
dem
Dorf"
,
findet
Christa
Gels.
Sie
wohnten
noch
gar
nicht
lange
in
ihrem
neuen
Haus,
da
wurde
sie
von
Menschen
auf
der
Straße
gegrüßt,
die
sie
gar
nicht
kannte.
Das
war
ihr
in
den
elf
Jahren,
in
denen
sie
in
der
Innenstadt
gewohnt
hatte,
nicht
passiert.
Und
Joachim
Gels
lobt
den
Bauträger.
Obwohl
das
Stephanswerk
sein
Geld
schon
komplett
bekommen
hat,
finde
er
immer
offene
Ohren,
wenn
er
mit
Problemen
kommt.
Zum
Beispiel,
wenn
Grünflächen
der
Stadt
hinter
seinem
Grundstück
brach
liegen.
Hier
wird
der
Bauträger
kurzfristig
in
Vorleistung
treten
und
die
Flächen
begrünen.
Versicherungskaufmann
Herwig
Gußmann
kann
auch
naturbelassenem
Grün
etwas
abgewinnen.
Er
begann
1997
mit
dem
ersten
zivilen
Neubau
in
der
Kaserne.
Hier
war
einmal
der
Schießstand.
Der
Abriss
der
3,
70
Meter
tiefen
Fundamente
des
Kugelfangs
war
etwas
mühsam
und
teuer.
Auf
einem
Teil
des
knapp
7
000
Quadratmeter
großen
Grundstücks
sprießen
noch
Gräser
und
Wiesenblumen,
die
zwei
Mal
im
Jahr
gemäht
werden.
Ich
glaube,
hier
lebt
die
einzige
Hasenpopulation
in
der
Nähe
der
Innenstadt.
Natürliche
und
rationales
Kalkül
schließen
sich
bei
Gußmann
allerdings
nicht
aus.
Sein
Bürogebäude,
das
zum
Teil
an
ein
Planungsbüro
vermietet
ist,
wurde
von
innen
heraus
konstruiert.
Maß
aller
Dinge
war
die
EG-
Richtlinie
für
Computerarbeitsplätze.
Daraus
ergab
sich
die
Bürogröße
und
daraus
wiederum
die
Gebäudegröße.
Ergebnis:
Ein
Nutzbau,
der
durch
schlichte
Schönheit
glänzt
und
sich
anpasst.
Auf
die
vorhandene
Bausubstanz
setzten
Oliver
Parpoli-
Barawati,
Peter
von
dem
Berge
und
Michael
Gertje
bei
ihrem
Kontor-
Gebäude.
Das
hat
sich
sehr
bewährt"
,
urteilt
Parpoli-
Baiawati
heute.
Das
Haus
an
der
Mercatorstraße
ist
komplett
vormietet
und
wird
von
einer
Umweltberatungsfirma,
einem
Softwareentwickler
und
einem
Arzneimittelgroßhandel
genutzt.
Die
gute
Autobahnanbindung
wird
von
den
Mietern
als
Vorteil
gesehen.
Und
die
Substanz
des
dreigeschossigen
Bauwerks
sei
so
gut
gewesen,
dass
man
mit
wenigen
Kunstgriffen
ein
ansehnliches
Gebäude
schaffen
konnte:
zum
Beispiel
Komplettverglasung
des
Treppenhauses,
Veränderung
einiger
Fenster.
Rund
1,
3
Millionen
Euro
steckten
die
Investoren
in
den
Bau.
Direkt
nebenan
haben
sich
die
Sportler
von
Raspo
niedergelassen.
Sie
haben
1996
die
alte
Turnhalle
und
den
Sportplatz
gekauft.
Inzwischen
haben
sie
angebaut,
eine
Gymnastikhalle
und
ein
Fitnessstudio
geschaffen.
Anfangs
hatten
die
Mitglieder
etwas
Angst
vor
dem
finanziellen
Risiko
gehabt,
erinnert
sich
Raspo-
Geschäftsführer
Detlef
Krone.
In
zwischen
sei
der
erste
Kredit
abgezahlt,
und
der
Verein
habe
für
die
Erweiterung
erneut
rund
650
000
Millionen
Euro
investiert.
Diese
Investitionen
haben
sich
für
Raspo
gerechnet:
1992
standen
600
Aktive
in
den
Mitgliederlisten,
heute
sind
es
etwa
1500,
dank
zusätzlicher
Angebote
wie
Eltern-
Kind-
Turnen,
Fitnessstudio
und
gesellschaftlicher
Aktivitäten
wie
Osterfeuer
und
Berggrillrest.
Wo
eine
Kirche
ist,
ist
auch
eine
Kneipe
Wo
viele
Menschen
sind,
fehlt
auch
die
Kirche
nicht.
Die
Evangelische
Familienbildungsstätte
erfüllt
das
ehemalige
Lehrsaalgebäude
mit
einem
vielfältigen
Kursangebot
mit
neuem
Leben.
Und
gleich
zwei
neue
Gotteshäuser
gibt
es
auf
dem
alten
Mllltärgelände:
Die
Andreas-
Gemeinde
in
der
alten
Standortverwaltung
und
das
Christus-
Centrum.
Das
entwickelte
sich
aus
der
Mannschaftskantine.
Das
Gebäude
ist
ebenso
gut
geeignet
für
die
Gottesdienste
der
Gemeinde
wie
für
deren
Sozialwerk:
In
dem
Gebäude
wurden
zehn
Seniorenwohnungen
eingerichtet.
Wo
eine
Kirche
ist,
darf
die
Kneipe
nicht
fehlen:
Das
ehemalige
Unterofftziersheim
der
Kaserne
gehörte
zu
den
ersten
Gebäuden,
die
von
Zivilisten
erobert
wurden.
Hier
entstand
das
griechische
Restaurant
"
Aphrodite"
.
Die
Geschäfte
von
Wirt
Joannis
Tsakalos,
der
das
Restaurant
von
seinen
Eltern
Georgios
und
Maria
übernommen
hat,
laufen
gut.
Zur
Stammkundschaft
gehören
einige
alte
Kameraden
aus
Bundeswehrzeiten.
"
Geschenk
der
Geschichte"
Das
Ende
des
Kalten
Krieges
machte
es
möglich:
Die
Bundeswehr
wurde
kleiner,
und
Kasernen
wurden
frei.
Zunächst
reagierten
die
Betroffenen
ängstlich
auf
die
bevorstehenden
Schließungen.
Welche
Folgen
würde
der
Abzug
für
die
Soldaten
und
ihre
Familien
haben,
für
die
regionale
Wirtschaft
und
die
Infrastrukur?
Bei
den
Verantwortlichen
in
den
Standorten
lagen
die
Nerven
oft
blank,
weil
der
Bund
über
seine
Pläne
nur
zögerlich
informierte.
In
Osnabrück
haute
Oberstadtdirektor
Dierk
Meyer-
Pries
noch
1991
auf
den
Putz
und
kritisierte
die
Informationspolitik
des
Bundes:
In
der
Frage
des
Truppenabzuges
kann
es
keine
Geheimdiplomatie
geben."
Gut
zehn
Jahre
später
ist
man
im
Stadthaus
zufrieden
mit
der
Entwicklung.
Für
Stadtbaurat
Jörg
Ellinghaus
sind
die
geräumten
Kasernen
eine
"
Riesenchance
für
die
Entwicklung
der
Stadt"
.
Wer
sich
in
den
ehemaligen
Kasernen
umschaut,
auch
in
der
Caprivi-
oder
der
Von-
Stein-
Kaseme,
muss
den
Eindruck
bestätigen.
Unter
den
neuen
Nutzern
findet
man
so
leicht
niemanden,
der
die
Entscheidung
bereut
sich
auf
ehemaligem
Militärgelände
angesiedelt
zu
haben.
Für
Ellinghaus
steht
fest:
Die
alten
Kasernen
sind
für
Osnabrück
ein
"
Geschenk
der
Geschichte"
.
Bisübermorgen
AUS
EINEM
SCHIESSSTAND
machte
Herwig
Gußmann
ein
nagelneues
Bürohaus.
DIE
CHEFS
der
"
Aphrodite"
Joannis
und
Georgios
Tsakalos.
BREITE
FLURE
brauchten
die
Militärs
in
ihren
Gebäuden.
Wer
so
etwas
wie
Joachim
Kellert
in
seiner
Wohnung
hat,
kann
dort
Boccia
spielen.
IN
DER
ALTEN
KOMMISS-
TURNHALLE
turnen
jetzt
Eltern
mit
ihren
Kindern.
Der
SV
Rasensport
expandierte
dank
der
neuen
Möglichkeiten
an
der
Mercatorstraße.
DIE
KIRCHE
gehört
ins
Dorf:
Das
Christus-
Centrum
mitten
in
der
Kaserne
war
einmal
die
Mannschaftskantine
(Foto)
.
Die
Andreasgemeinde
hat
ein
Gebäude
der
Standortverwaltung
zur
Kirche
umfunktioniert.
MIT
WENIGEN
KUNSTGRIFFEN
wurde
aus
einem
Kasernenblock
ein
ansehnliches
Bürogebäue.
Autor:
Michael Schwager, Till
Themenlisten:
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein