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1.
Erscheinungsdatum:
08.12.1864
aus Zeitung:
Osnabrückische Anzeigen/ OA
Inhalt:
Hier
beschäftigen
sich
die
OA
mit
der
Geschichte
des
Bocksturms,
die
auch
eine
Geschichte
des
Wallrings
beinhaltet.
Überschrift:
Der Bocksturm zu Osnabrück. Teil 1
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
hat
eine
von
anerkannten
Meistern
bearbeitete
Geschichte;
abersie
eristirt
für
viele
Leute
nur
auf
dem
Papier,
und
ist
völlig
unbekannt
in
einer
großen
Anzahl
von
Bürgerhäusern.
Die
jedenvalls
erdichtete
und
ganz
unglaubliche
Fabel
von
dem
in
Stücken
geschnittenen
tecklenburger
Burgknecht,
von
der
Rose
ohne
Dornen
und
den
blauen
Windhunden
wird
ohne
Widerrede
geglaubt;
und
die
Bürger
lassen
es
sich
nicht
nehmen,
auch
einen
Grafen
von
Tecklenburg
hinzuzufügen,
der
um
dieser
Begebenheit
willen
im
Bocksturm
gesessen
haben
soll,
ohne
daß
sie
einen
eigentlichen
Zusammenhang
angeben
können.
Von
allen
diesen
Erdichtungen
weiß
aber
die
wahre
osnabrückische
Geschichte
gar
nichts.
Warum
lesen
nun
die
osnabrücker
Bürger
nicht
fleißiger
die
Meisterwerke
ihrer
Geschichtsschreiber?
Ich
weiß
es
nicht.
Möser
hat
ihnen
vielleicht
zu
viel
lateinische
Anmerkungen,
und
die
neueste
Geschichte
von
C.
Stüve
ist
fast
gar
nicht
im
Mittelstande
und
beim
geringen
Mann
bekannt
geworden;
die
viel
populärere
von
J.
F.
Stüve
beginnt
selten
zu
werden,
und
die
dreibändige
Geschichte
der
Stadt
Osnabrück
ist
den
Leuten
zu
lang.
Da
setzen
sich
den
irrige
Sagen
frst,
und
bedeutende
Merkwürdigkeiten
wie
der
Bocksturm
ragen
aus
dem
grauen
Altersthum
zu
uns
herüber,
ohne
bei
allen
das
Interesse
zu
erregen,
das
sie
verdienen.
Man
wird
es
daher
wohl
der
Presse
nicht
zum
Vorwurf
machen
dürfen,
daß
sie
trotz
dem
Vorhandensein
vortrefflicher
Geschichtwerke
dennoch
zuweilen
eine
"
alte
Geschichte"
hervorsucht,
um
die
Kunde
der
Heimat
möglichst
zu
vorbreiten,
über
die
Kreise
der
schon
Kundigen
hinaus.
Der
Bocksturm,
mit
dem
wir
uns
heute
beschäftigen
wollen,
hat
nicht
mehr
seine
ursprüngliche
Gestalt;
er
war
noch
vor
80
Jahren
etwa
20
Fuß
höher
als
heute,
hatte
nicht
das
ihn
jetzt
verunstaltende
Ziegeldach,
welches
einer
Bauernmütze
gleicht,
und
war
an
der
Seite
mit
einem
steinernen
Bock
versehen,
der
ihm
seinen
auffallenden
Namen
gegeben
hat.
Das
Gebäude
soll
gegen
ende
des
vorigen
Jahrhunderts
in
seinem
obern
Theile
sehr
baufällig
gewesen,
und
daher
der
Abbruch
notwendig
geworden
sein.
Ueber
die
älteste
Geschichte
dieses
Turmes
wissen
wir
gar
nichts.
Daß
er
aber
nicht
mit
den
Wällen
zugleich
entstanden
sein
kann,
sieht
man
an
den
deutlichen
Spuren
eines
abgebrochenen
Gemäuers,
welches
hat
entfernt
werden
müssen,
als
die
Wälle
im
J.
1553
zur
Befestigung
der
Stadt
angelegt
wurden;
er
muß
demnach
bedeutend
älter
sein,
und
es
kann
das
wirkliche
Alter
desselben
nur
vermuthungsweise
angedeutet
werden.
Als
Karl
der
große
im
J.
738
einen
Bischof
von
Osnabrück
ernannt
hatte,
mitten
im
Lande
der
heidnischen
der
erst
so
eben
getauften
Sachsen;
fand
er
es
nöthig,
den
mehrlosen
Bischof
samt
seinen
Gehilfen
durch
einen
weltlichen
Arm
beschützen
zu
lassen,
und
setzte
deshalb
den
Grafen
von
Teckenburg
zum
Schimvogt
über
das
junge
Bisthum
und
den
kaum
erbauten
Dom.
Da
war
es
natürlich,
daß
der
neue
Schirmvogt
einem
festen
Platz
in
Osnabrück
verlangte,
um
etwaige
feindliche
Angriffe
zurückschlagen
zu
können,
und
es
schien
der
Platz
im
Westen
der
Stadt
am
Fuße
des
Hügels,
den
man
jetzt
Kalkhügel
nennt,
der
ganze
Raum,
den
jetzt
der
Wolffsche
Bauplatz,
Daß
Theater,
der
Maisenhos
und
die
Kirchspielsschule
einnimmt,
dazu
ganz
passend.
Daß
dieser
Raum
einst
dem
Grafen
von
Tecklemburg
gehört
hat,
steht
fest,
namendlich
auch,
daß
die
jetzige
Schule,
an
der
noch
das
Schlächterwappen
zu
sehen,
ein
den
Tecklenburgern
gehöriger
Fleischscharren
gewesen
ist,
den
die
Gräfin
Anna
von
Tecklenburg,
nachdem
er
schadhaft
geworten,
im
J.
1573
neu
aufbauen
ließ,
ist
gewiß.
Der
Neubau
stand
indessen
nur
40
Jahre;
denn
der
große
Brand
von
1613
zerstörte
ihn.
Darauf
ist
der
ganze
tecklenburger
Hof
im
J.
1619
vom
Magistrat
angekauft
und
zur
wohnung
für
Arme
und
Preßhafte
eingerichtet
worden;
zur
Zeit
des
dreißigjährigen
Krieges
heißt
er
in
den
Acten
der
"
Herrenhof."
In
der
Nähe
dieses
ohne
Zweifel
sehr
alten
und
einst
befestigt
gewesenen
tecklenburger
Hofes
findet
sich
der
alte
Bocksturm;
hat
er
zu
demselben
vielleicht
eine
Beziehung,
oder
hat
je
und
jedieser
Turm
nur
zur
Befestigung
der
Stadt
gehört?
(Fortsetzung
folgt.)