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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Umzug des Abfallbetriebes deutlich teurer
 
Vermeidbarer Ärger
Zwischenüberschrift:
Jahnstraße: Zuschlag für Kösters GPI?
 
Umzug der Abfallwirtschaft
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Umzug des Abfallbetriebes deutlich teurer

Jahnstraße: Zuschlag für Kösters GPI?

Die Verlegung des Abfallwirtschaftsbetriebes der Stadt von der Jahnstraße zum ehemaligen Köstergelände an der Hafenringstraße wird voraussichtlich mit rund 0, 8 Millionen Euro um etwa 30 Prozent teurer als Ende 2000 geplant. So gut wie sicher ist auch, dass die Köstertochter GPI den Zuschlag für die rund 8 000 Quadratmeter der Stadt an der Jahnstraße bekommt.

Der Rat wird am 11. Juni über die beiden vorliegenden Angebote für das Gelände des Abfallwirtschaftsbetriebes beschließen. GPI (Grundwerte & Projekt-Ideen) bietet mehr, wie schon im Vorfeld bekannt wurde. Die Stadt hatte im Sommer 2000 einen Investorenwettbewerb ausgeschrieben, nachdem ein direkter Tausch zwischen Köster und Stadt auf Widerstände im Rat und in der Verwaltung gestoßen war. Zunächst hatten 19 Teilnehmer die Wettbewerbsunterlagen angefordert. Den Rücklauf von nur zwei Bewerbern bezeichnete Franz Schürings, Leiter des Fachbereichs Städtbau bei der Stadt, als " enttäuschend".

Der Umzug der Müllwerker an die Hafenringstraße war ebenfalls umstritten. Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip hatte das Vorhaben als sinnvoll für die Stadtentwicklung bezeichnet. Auch der Bürgerverein Wüste war froh, dass der Betrieb, " ein Fremdkörper mit kaum zumutbarer Lärmbelästigung", das stadtnahe Wohngebiet verlassen soll. Im Dezember 2000 beschloss die damalige rot-grüne Ratsmehrheit, das Köstergelände an der Hafenringstraße für rund 7, 5 Mio. Euro zu kaufen.

CDU und FDP war das zu viel. Sie hatten schon im Vorfeld den Umzug skeptisch betrachtet, weil die Stadt erst wenige Jahre vorher rund 2 Millionen Euro in den Komplex an der Jahnstraße investiert hatte.

Grundlage für die Entscheidung im Dezember 2000, das Köstergelände für die Verlegung des Abfallwirtschaftsbetriebs doch zu erwerben, war eine Berechnung der Umzugskosten. Rund 2, 3 Mio. Euro sollte es kosten, nun werden es voraussichtlich 3, 1 Mio. Euro, wie aus einer nicht öffentlichen Vorlage für den Werksausschuss Abfallwirtschaft hervorgeht.

Als ein Grund für die Verteuerung wird genannt, dass rund 200 Feuerwehrfahrzeuge in der Werkstatt gewartet werden sollen. Diese Mehrkosten werden allerdings stadtintern verrechnet, so dass der Abfallwirtschaftsbetrieb diesen Teil der Mehrkosten refinanzieren kann. Inzwischen steht aber fest, dass die Betriebstankstelle von Köster nicht zur Verfügung steht; sie hat weder das nötige Fassungsvermögen von 50 000 Litern, noch gehört sie überhaupt zum verkauften Inventar. Sie war von Köster nur geleast.

Für den Ratsvorsitzenden Josef Thöle ein Beispiel für die mangelhafte Kostenschätzung der Verwaltung. Der stellvertretende CDU-Fraktionschef: " Veränderungen der Kosten in diesem Maße sind ein Witz." Auch die zusätzlichen Kosten für Sanitärräume, die durch eine Personalaufstockung entstanden, seien absehbar gewesen. (swa)

Umzug der Abfallwirtschaft

Vermeidbarer Ärger

Von Michael Schwager

Die Fehleinschätzung der Umzugskosten hatte zunächst eine positive Nebenwirkung: Die Entscheidung, das alte Köstergelände für den Abfallwirtschaftsbetrieb zu kaufen, fiel der damaligen Ratsmehrheit leichter. Mit der Kaufbereitschaft hatte die Stadt einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten um die neue Köster-Zentrale wie Melle.

Letzlich blieben Köster, die Arbeitsplätze und die Gewerbesteuern in Osnabrück. Außerdem wird das Wohngebiet Wüste bald vom Abfallwirtschaftsbetrieb entlastet. So weit, so gut.

Schlecht ist allerdings das Verfahren. Wer hätte gedacht, dass einem erfahrenen Manager wie Willi Niggemann entgeht, dass am neuen Standort eine geeignete Tankstelle und Sozialräume fehlen? Wollte oder sollte er es vielleicht übersehen, um den Weg für die Ratsentscheidung zu ebnen?

Der Zweck heiligt die Mittel, könnte man da einwenden. Wohl kaum, denn die Politik, die sich jetzt von der Verwaltung für dumm verkauft fühlt, macht ihrem berechtigten Ärger Luft. Nachhutgefechte dieser Art machen die Stadt aber wenig attraktiv für Investoren. Alles vermeidbar, wenn gleich mit offenen Karten gespielt worden wäre.
Autor:
swa


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