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1.
Erscheinungsdatum:
09.03.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
die
Konsequenzen
des
Chemieunfalls
im
Güterbahnhof.
Folgen
für
die
Umwelt:
Große
Mengen
des
hochgiftigen
Acrylnitrils
sind
in
den
Boden
gesickert
und
müssen
geborgen
werden.
Überschrift:
Chemieunfall wird zur Umwelt-Katastrophe
Zwischenüberschrift:
Giftiges Acrylnitril im Boden versickert: Sanierung ist teuer und wird Jahre dauern
Artikel:
Originaltext:
Chemieunfall
wird
zur
Umwelt-
Katastrophe
Giftiges
Acrylnitril
im
Boden
versickert:
Sanierung
ist
teuer
und
wird
noch
Jahre
dauern
Bei
dem
Chemieunfall
im
Güterbahnhof
am
16.
Februar
ist
Osnabrück
zwar
knapp
an
einer
Katastrophe
vorbeigeschlittert,
aber
katastrophale
Folgen
für
die
Umwelt
hatte
der
Brand
doch:
Große
Mengen
des
hochgiftigen
Acrylnitrils
(ACN)
sind
in
den
Boden
gesickert
und
müssen
nun
geborgen
werden.
"
Ein
Schadensfall
noch
für
Jahre"
,
sagte
dazu
gestern
Erster
Stadtrat
Karl-
Josef
Leyendecker.
Nur
weil
die
Feuerwehr
im
freien
Gelände
neben
dem
Bahngleis
agieren
konnte,
wurde
wahrscheinlich
ein
noch
größerer
Schaden
verhindert:
"
Wäre
einer
der
Kesselwagen
explodiert,
hatte
das
einen
Feuerball
von
hundert
Meter
Durchmesser
bedeutet"
,
berichtete
gestern
der
Einsatzleiter
Heiko
Schnitker
von
der
Berufsfeuerwehr.
Erst
sechs
Stunden
nach
der
Havarie
des
Güterzuges
erstickten
die
Feuerwehrleute
den
Brand
unter
Bergen
von
Löschschaum.
Der
Güterzug
ist
damals
durch
einen
Gleisbruch
innerhalb
zweier
Kreuzungsweichen
entgleist.
Zwei
Kesselwagen
wurden
beschädigt.
Neben
Restmengen
von
Propangas
aus
dem
einen
Waggon
verbrannte
auch
das
hochgiftige
und
explosive
Acrylnitril
-
ein
Großteil
der
64
Tonnen
der
Chemikalie
ist
jedoch
schon
in
den
ersten
Minuten
ausgelaufen
und
zusammen
mit
etwa
drei
Millionen
Litern
Löschwasser
im
Gleisbett
versickert.
Detlef
Gerdts
vom
Fachbereich
Grün
und
Umwelt
machte
gestern
das
ganze
Ausmaß
des
Problems
deutlich:
"
Wir
haben
es
mit
einem
Löschwasserberg
im
Boden
zu
tun,
der
sich
jetzt
nach
den
Seiten
und
nach
unten
ausdehnt."
Sollte
der
Cocktail
aus
Wasser
und
Acrylnitril
ins
Grundwasser
oder
die
Hase
austreten,
sei
mit
massiven
Schäden
für
die
Mikroorganismen
und
einem
Fischsterben
zu
rechnen.
Und
weil
Acrylnitril
auch
Kunststoffe
angreift,
mussten
in
den
letzten
lagen
mehrere
im
Boden
entlang
der
Unfallstelle
verlegte
Starkstromleitungen
überbrückt
werden.
Bei
einem
Kurzschluß
wären
sonst
die
Firma
Karmann
und
weite
Teile
des
Fledders
ohne
Strom
gewesen.
Mittlerweile
haben
die
Experten
unter
großen
Vorsichtsmaßnahmen
ein
Netz
von
52
Peilbrunnen
auf
der
Schadensfläche
ausgelegt.
Die
Ergebnisse
sind
alarmierend:
Bis
zu
28
Gramm
der
Chemikalie
pro
Kilogramm
Boden
wurden
gefunden.
Ein
Brunnen
im
Zentrum
der
Brandfläche
liefert
Wasser,
das
mit
150
Milligramm
Acrylnitril
pro
Liter
Wasser
verseucht
ist.
"
Im
ersten
Anlauf
wollen
wir
versuchen,
möglichst
viel
von
diesem
Löschwasser
abzupumpen"
,
berichtete
Gerdts
weiter,
"
die
Hoffnung
besteht,
bis
zu
120
Tonnen
Wasser
zu
bergen."
Dieses
kontaminierte
Wasser
könne
dann
in
der
biologischen
Kläranlage
des
ACN-
Herstellers
in
den
Niederlanden
gereinigt
werden.
Immerhin
gibt
es
zwei
auf
ACN
spezialisierte
Mikroben
namens
Rhodococcus
rhodochrous
und
Pseudomonas
chlororaphis,
die
diese
Chemikalie
aufspalten
und
verdauen
können.
Über
das
weitere
Vorgehen
wird
derzeit
noch
in
der
aus
20
Experten
bestehenden
Arbeitsgruppe
diskutiert.
Die
verseuchte
Erde
auszubaggern
sei
kaum
möglich,
sagte
Gerdts
gestern,
weil
unabsehbare
Arbeitsschutz-
Probleme
für
die
Beschäftigten
entstehen
würden.
Allenfalls
komme
das
Tiefgefrieren
des
Bodens
mit
flüssigem
Stickstoff
in
Frage:
Dann
könnte
der
gefrorene
Boden
wie
Gestein
abgebaut
und
auch
transportiert
werden.
Dritte
Möglichkeit:
Mit
Pressluft
das
Wasser
an
die
Oberfläche
zu
drücken
und
dort
mit
Biofiltern
den
Schadstoff
abzubauen.
Eins
scheint
bereits
jetzt
klar
zu
sein:
Jedes
denkbare
Sanierungsverfahren
wird
lange
dauern
und
teuer
werden.
In
jedem
Falle
haftet
die
Bahn
AG
für
die
Unfallfolgen,
deren
Höhe
sich
wohl
auf
mehrere
Millionen
Euro
belaufen
dürfte.
Ein
Mitarbeiter
der
Bahn
AG,
der
dazu
weitere
Aufkünfte
geben
könnte,
sagte
seine
Teilnahme
an
der
gestrigen
Pressekonferenz
ab:
"
Unverständlich
angesichts
der
Sachlage"
,
so
kritisierte
Stadtrat
Leyendecker
dieses
Verhalten.
(fhv)
ABGESPERRT
UND
GESICHERT
ist
derzeit
die
Unfallstelle
des
Großbrandes
vom
16.
Februar
im
Güterbahnhof.
Die
Sanierungsarbeiten
werden
Jahre
dauern.
Foto:
Klaus
Lindemann
Autor:
fhv