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1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitige
ausführliche
Reportage
über
die
Schinkellok.
Historischer
Rückblick.
Überschrift:
Den Klang von 2000 PS noch immer im Ohr
Zum Abschied fließt Freibier
Warum nicht mal spinnen?
Zwischenüberschrift:
Am kommenden Dienstag wird die Schinkellok vom Sockel geholt
Was Lokführer mit der 042 erlebten
Artikel:
Originaltext:
Was
Lokführer
mit
der
042
erlebten
Von
Michael
Schwager
"
Die
42er
hatte
einen
schönen
Klang."
Der
Osnabrücker
Lokführer
Werner
Huxol
hat
die
satten
Schläge
noch
immer
im
Ohr
die
bei
langsamer
Fahrt
aus
dem
Schornstein
dieser
Loks
tönten.
In
den
70er
Jahren,
kurz
bevor
das
Dampfzeitalter
bei
der
Bundesbahn
endete,
hatte
er
einmal
einen
Eisenbahn-
Fan
mitgenommen,
der
diese
Musik
mit
einem
Richtmikrofon
vom
Dach
des
Führerstandes
aufnahm.
Ein
Exemplar
der
Baureihe
042
steht
noch
bis
Dienstag
als
Denkmal
auf
einem
Sockel
im
Schinkel.
"
Im
Grunde
war
es
eine
ganz
solide,
einfach
zu
handhabende
Lokomotive"
,
beschreibt
Huxol
seine
Erfahrungen
mit
der
Maschine,
die
aber
auch
eine
unangenehme
Eigenschaft
hatte.
"
Sie
riss
manchmal
Wasser,
wie
der
Fachmann
sagt.
Wenn
der
Wasserstand
im
Kessel
zu
hoch
war,
gelangte
Wasser
in
den
Zylinder
der
Dampfmaschine
und
sorgte
dort
für
verbogene
Teile.
Außerdem
bildete
sich
im
Heißdampfbereich
Kesselstein.
Lokführer
August-
Wilhelm
Aufderheide
erinnert
sich
an
eine
Panne
nahe
der
Weserbrücke
bei
Kirchweyhe.
Nach
einem
Halt
vor
einem
Signal
konnte
er
den
Heißdampfregler,
der
von
Kesselstein
blockiert
war,
nicht
mehr
betätigen.
Die
Lok
musste
abgeschleppt
werden.
Ob
Huxol
oder
Aufderheide
selbst
jemals
am
Regler
der
042052-
1
aus
dem
Schinkel
gestanden
haben,
können
sie
heute
nicht
mehr
rekonstruieren.
Zwar
waren
von
216
der
nach
dem
Krieg
in
Westdeutschland
verbliebenen
Exemplare
der
Baureihe
etwa
zwei
Drittel
bis
1969
irgendwann
einmal
im
Betriebswerk
Osnabrück
Hauptbahnhof
beheimatet;
sie
gilt
In
Fachkreisen
deshalb
auch
als
"
die
Osnabrücker
Lokomotive"
.
Die
042052-
1
war
aber
nur
vom
18.
April
1946
bis
zum
1.
März
1948
in
"
Kamerun"
stationiert.
Der
Loktyp
war
in
den
30er
Jahren
von
der
Firma
Schwartzkopff
entwickelt
wurden
und
zunächst
als
Baureihe
41
in
Dienst
gestellt
worden.
Die
Schinkellok
selbst,
1939
nach
den
Schwartzkopff-
Plänen
bei
Henschel
in
Kassel
gebaut
und
für
196
000
Reichsmark
an
die
Bahn
verkauft,
war
nach
ihrer
Endabnahme
zuerst
Hamburg-
Harburg
zugeteilt.
Nach
zahlreichen
Stationen
kam
sie
1967
nach
Rheine.
Von
hier
aus
zog
der
bei
voller
Betriebsbereitschaft
177,
5
Tonnen
schwere
Koloss
mit
knapp
2
000
Pferdestärken
Erzzüge
auf
der
Strecke
Löhne-
Osnabrück-
Oldenzaal.
Inzwischen
war
die
Maschine
1960
von
Kohle-
auf
Ölfeuerung
umgerüstet
und
deshalb
mit
der
neuen
Baureihen-
Nummer
042
versehen
worden.
Im
Oktober
1977
dampfte
die
042052-
1
in
Rheine
aufs
Abstellgleis
und
wurde
knapp
ein
Jahr
später,
am
6.
September
1978,
nach
Osnabrück
geschleppt.
Seit
dem
7.
Juli
1979
steht
sie
an
der
Ecke
Buersche
/
Rotenburger
Straße
als
Industriedenkmal
auf
einem
Sockel.
Hier
rostete
sie
langsam
vor
sich
hin,
wurde
1987
einmal
für
gut
50
000
Mark
grob
restauriert
und
schlummerte
weiter
ihren
Dornröschenschlaf.
Bis
1999
wieder
Bewegung
in
die
Angelegenheit
kam.
Die
Pläne,
in
dem
Straßendreieck
eine
Senioreneinrichtung
zu
schaffen,
hatten
immer
konkretere
Formen
angenommen.
Es
wurde
klar,
dass
der
schwarze
Riese
dem
Projekt
im
Weg
steht.
Neuen
40
Pflegeplätzen
entstehen
dort
auch
Möglichkeiten
für
betreutes
Wohnen.
Mehrere
Eisenbahn-
Vereine
bekundeten
damals
Interesse
an
der
Lok.
Der
Verein
Schwabendampf
e.V.
gehörte
zu
den
Clubs,
die
die
042052-
1
wieder
fahrbereit
machen
wollten.
Aber
die
Stadt.
Eigentümerin
der
Lok,
gab
schließlich
den
Osnabrücker
Dampflokfreunden
(OUF)
den
Zuschlag.
Die
Nostalgie-
Eisenbahner
vom
Zechenbahnhof
Piesberg,
die
bisher
nur
historische
Dieselloks
zu
ihrem
Fuhrpark
zählen,
nehmen
die
Schinkellok
jetzt
in
Pflege.
Vor
dem
Abtransport
zum
Zechenbahnhof
untersuchten
die
Dampflokfreunde
den
Schienen-
OIdie.
ODP-
Vorsitzender
Albert
Merseburger
war
von
dem
maroden
Allgemeinzustand
nicht
sonderlich
überrascht.
Der
Kessel
ist
im
Innern
vermutlich
völlig
kaputt.
Die
Bremsbacken
waren
so
festgerostet,
dass
sie
nur
mit
Schweißbrenner
und
Vorschlaghammer
von
den
Rädern
gelöst
werden
konnten.
Aber
ohne
Bresmen
rollte
die
Lok
auf
dem
kurzen
Schienenstück
auf
ihrem
Sockel
noch
immer
wie
geschmiert.
Nicht
ganz
wie
geschmiert
lief
es
für
Lokführer
August-
Wilhelm
Aufderheide
vom
Betriebswerk
Osnabrück
mit
einer
042er
Jahr
1962.
Er
war
mit
einem
Gesellschaftssonderzug
zur
Internationalen
Gartenschau
in
Hamburg
unterwegs.
Aufderheide
freute
sichüber
den
Auftrag:
"
Nun
konnte
ich
mich
zum
ersten
Mal
als
Lokführer
vor
den
Leuten
meiner
Heimat
zeigen,
die
nichts
anderes
wussten,
als
dass
ich
irgendwo
im
fernen
Osnabrück
beschäftigt
war."
Auf
der
Rückfahrt
verschaffte
er
seiner
Frau
die
Gelegenheit,
ein
paar
Stationen
mitzufahren.
"
Sie
stand
nun
hinter
mir
auf
der
Tenderbrücke,
einem
Riffelblech,
das
an
der
Lok
mittels
Gelenken
befestigt
war
und
das
sich
während
der
Fahrt
fortlaufend
hin
und
her
bewegte."
In
einer
Rechtskurve
wurde
der
Fuß
seiner
Frau
zwischen
dem
gleitenden
Blech
und
dem
Ölkasten
des
Tenders
für
ein
paar
Sekunden
eingeklemmt.
Es
passierte
nichts,
und
Aufderheides
Frau
war
schließlich
froh,
die
Lok
wieder
unversehrt
verlassen
zu
können.
Aufderheide:
"
Das
kleine
Missgeschick
verstand
sie
als
Fingerzeig
der
Maschine,
dass
es
Unbefugten
nicht
erlaubt
war,
auf
einer
Lok
mitzufahren."
Zum
Abschied
fließt
Freibier
Fast
ein
Vierteljahrhundert
war
sie
das
Wahrzeichen
des
Osnabrücker
Stadtteils
Schinkel:
die
Dampflokomotive
042052-
1
aus
dem
Jahr
1939.
Nun
tritt
das
Tonnen
schwere
Gefährt
von
der
Buerschen
Straße
am
18.
und
19.
September
seinen
Weg
zu
einem
neuen
Standort
am
Zechenbahnhof
Piesberg
an.
Mit
Hilfe
einer
Rampe
und
36
Metern
Gleise
werden
die
historische
Lokomotive
und
der
von
den
Osnabrücker
Dampflokfreunden
abgekuppelte
Tender
auf
zwei
Tieflader
gehievt.
Begonnen
wird
am
Dienstag
um
7
Uhr
mit
dem
Auslegen
der
Gleise
und
dem
Aufbau
der
Rampe.
Zunächst
wird
der
Tender
verladen
-
der
Vorratswagen
für
Wasser
und
Schweröl.
Gegen
12.30
Uhr
wird
dann
mit
der
Verladung
der
Lokomotive
begonnen.
Kurz
zuvor
sprechen
unter
anderem
der
Sozial-
und
Kultusdezernent
Reinhard
Sliwka
und
der
Vorsitzende
der
Osnabrücker
Dampflokfreunde
e.
V.,
Albert
Merseburger,
Grußworte.
Bürger,
die
sich
die
Verladung
anschauen,
erhalten
von
12
bis
22
Uhr
Freibier,
zu
dem
die
Stadt
Osnabrück,
die
Osnabrücker
Dampflokfreunde
e.
V.
sowie
der
Bürgerverein
Osnabrück-
Schinkel
von
1912
einladen.
Kostenlose
alkoholfreie
Getränke
spendiert
der
Bürgerverein
Schinkel-
Ost.
Um
22
Uhr
beginnt
dann
der
Abtransport
der
Dampflokomotive
auf
der
Straße,
der
am
19.
September
voraussichtlich
um
2
Uhr
zunächst
auf
dem
Hellmann-
Gelände
an
der
Dornierstraße
im
Industriegebiet
West
endet.
Um
7
Uhr
werden
dort
Lok
und
Tender
wieder
auf
Schienen
gesetzt
und
in
den
Zechenbahnhof
überführt.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
kürzlich
den
Osnabrücker
Dampflokfreunden
e.
V.
die
Dampflokomotive
für
zunächst
zehn
Jahre
überlassen.
Am
Piesberger
Standort
wird
sie
äußerlich
aufgemöbelt,
in
Stand
gehalten
und
auch
;
weiterhin
bei
Veranstaltungen
präsentiert.
Warum
nicht
mal
spinnen?
Till,
für
den
der
Jungen-
Traum
vom
Lokomotivführer
immer
nur
an
der
Modelleisenbahn
Wirklichkeit
wird,
hat
eine
Idee:
Wäre
es
nicht
toll,
wenn
die
Schinkellok,
die
ja
jetzt
zur
Osnabrücker
Dampflok
wird,
eines
Tages
wieder
durch
die
Schinkelkurve
ratterte.
Wenn
Senioren
irgendwann
in
der
geplanten
Einrichtung
an
der
Buerschen
Straße,
dort,
wo
die
Dampflok
jetzt
noch
ihren
Dornöschenschlaf
schläft,
den
dumpfen
Klang
der
2000-
PS-
Maschine
hören
könnten.
Das
Heulen
der
Dampfpfeife.
Wenn
dieälteren
Herrschaften
dann
zum
Haltepunkt
Bremer
Brücke
spazierten,
in
die
grünen
Donnerbüchsen-
Waggons
stiegen
und
zur
Bundesgartenschau
an
den
Piesberg
abdampften.
Am
Hauptbahnhof
stiegen
noch
Touristen
zu.
Bis
dieses
Szenario
Realität
werden
könnte,
gehen
sicher
noch
einige
Jahre
ins
Land.
Aber
warum
soll
man
nicht
etwas
spinnen.
Klar,
man
müsste
erst
einmal
einen
Haufen
Geld
auftreiben.
500
000
bis
800
000
Mark
würde
es
nach
Expertenschätzungen
kosten,
das
Dampfross
wieder
auf
Trab
zu
bringen.
Die
Reparatur
des
Kessels
ist
aufwendig
und
teuer.
Aber
dass
es
geht,
beweisen
Eisenbahnclubs
in
ganz
Deutschland.
Vielleicht
wäre
ein
Förderverein
"
Osnabrücker
Dampflok"
ein
erster
Schritt.
Osnabrücker
Eisenbahnfans
könnten
hier
Spenden
sammeln
und
damit
ein
Stück
regionaler
Industriegeschichte
wiederbeleben.
Wie
gesagt,
alles
nur
eine
Idee,
ein
Traum.
Aber
wieso
sollte
der
Traum
nicht
Wirklichkeit
werden?
Bisübermorgen
Fotountertitel:
DER
DORNRÖSCHENSCHLAF
geht
zu
Ende.
Am
Dienstag
versuchen
die
Osnabrücker
Dampflokfreunde
die
Schinkellok
endgültig
wachzuküssen.
Fotos
(3)
:
Dietmar
Koch
ALS
DIE
SCHINKELLOK
noch
unter
Dampf
stand:
Diese
Aufnahme
aus
den
70er
Jahren
zeigt
die
042
052-
1,
wie
sie
vor
einem
Güterzug
aus
der
Schinkelkurve
in
den
Osnabrücker
Hauptbahnhof
einfährt.
Foto:
privat
MIT
SCHWEISSBRENNER
und
Vorschlaghammer
lösten
die
Osnabrücker
Eisenbahnfans
die
festgerosteten
Bremsbacken
von
den
Rädern.
EIN
KLEINE-
JUNGEN-
TRAUM
wurde
für
Werner
Huxol
wahr:
Jahrelang
fuhr
er
als
Lokführer,
auch
auf
Maschinen
der
Baureihe
042.
Foto:
privat
HAU
RUCK:
Die
Schinkellok
rollte
nach
den
ersten
Vorbereitungen
wie
geschmiert.
Autor:
Michael Schwager, Till