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1.
Erscheinungsdatum:
06.09.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
den
Katholikentag
in
Osnabrück
im
August
1901.
Historischer
Rückblick.
Überschrift:
Beim Festumzug mit stolzgeschwellter Brust
Zwischenüberschrift:
Vor 100 Jahren: Katholikentag in Osnabrück abgehalten
Artikel:
Originaltext:
Beim
Festumzug
mit
stolzgeschwellter
Brust
Vor
100
Jahren:
Katholikentag
in
Osnabrück
abgehalten
Von
Kerstin
Pentermann
Mit
»stolzgeschwellter
Brust"
stellten
sich
die
Osnabrücker
Gesellen-
und
Arbeitervereine
am
25.
August
1901
zu
einem
Festumzug
am
Domhof
auf.
Grund:
Die
Hasestadt
war
Veranstaltungsort
der
48.
Generalversammlung
der
Katholiken
Deutschlands.
Osnabrück
wurde
damit
zu
einem
Begriff
für
die
Katholiken
innerhalb
Deutschlands;
während
der
fünf
Versammlungstage
wurden
zudem
für
den
Katholizismus
richtungweisende
Beschlüsse
gefasst.
Drei
deutsche
Städte
waren
als
Veranstaltungsort
in
die
engere
Auswahl
gekommen:
Neben
Osnabrück
auch
Passau
und
Paderborn.
Graf
Clemens
Droste
zu
Vischering-
Erbdroste,
Vorsitzender
des
Zentralkomitees,
das
die
Auswahl
des
Versammlungsortes
zu
treffen
hatte,
führte
zunächst
Verhandlungen
mit
süddeutschen
Städten,
die
aber
scheiterten.
Osnabrück
fiel
auf,
weil
von
1897
bis
1899
"
ein
geräumiges
Vereinshaus
entstanden
war"
,
wie
es
in
dem
vom
Lokal-
Komitee
in
Osnabrück
herausgegebenen
Band
"
Verhandlungen
der
48.
General-
Versammlung
der
Katholiken
Deutschlands
vom
15.
bis
zum
29.
August
1901"
heißt.
Das
Vereinshaus
am
"
Collegienwall"
erhielt
in
der
Festschrift
eine
besondere
Würdigung.
Autor
der
Festschrift
mit
dem
Titel
"
Osnabrück
-
seine
Geschichte,
seine
Bau-
und
Kunstdenkmäler"
war
der
Osnabrücker
Dr.
Alois
Wurm,
Hüttendirektor
des
Stahlwerkes.
In
der
Festschrift,
die
88
Abbildungen
und
auch
einen
Stadtplan
enthält,
heißt
es
zum
Osnabrücker
Vereinshaus:
Dieser
Gebäudekomplex
von
dem
Kölner
Architekten
Seche
entworfen
und
gebaut,
bietet
für
große
Versammlungen,
Feste
und
Aufführungen
einen
Ort,
wie
ihn
wenige
Städte
innerhalb
Deutschlands
aufzuweisen
haben.
Bei
einer
Gesamtausdehnung
von
etwa
90
mal
30
Metern
umschließt
er
genial
entworfene,
sehenswerte
Restaurationsräume,
wie
auch
mehrere
Riesensäle,
welche
zusammen
6
000
bis
7
000
Personen
fassen..."
Bedenken
gegen
den
Standort
Osnabrück
hegte
das
Zentralkomitee
aus
einem
Grund:
Die
Stadt
war
bis
zu
zwei
Drittel
protestantisch.
Die
Festschrift
von
Dr.
Alois
Wurm
fand
in
Osnabrück
viel
Zuspruch.
Der
Autor
der
Festschrift
war
der
Meinung,
dass
Osnabrück
trotz
seiner
elfhundertjährigen
Vergangenheit
zwar
nicht
so
viele
Kunstschätze
biete
wie
andere
Orte
in
Niedersachsen,
aber
doch
mehr
historische
Bedeutsamkeit
habe,
als
mancher
vermute.
Die
Niederlage
Wittekinds
gegen
Karl
den
Großen
bezeichnete
Wurm
als
Gründungsjahr
Osnabrücks.
Alois
Wurm
war
zwar
Chemiker,
beschäftigte
sich
aber
mit
der
Geschichte
seiner
Heimatstadt
und
fotografierte
selbst
leidenschaftlich
Osnabrücker
Motive.
Alois
Wurm
nahm
auch
an
den
Versammlungen
des
Katholikentages
teil.
Allerdings,
so
beklagte
Wurm
sich
in
Briefen
an
seinen
Schwiegervater,
sei
ihm
der
Ton
manchmal
ein
wenig
zu
scharf.
So
kritisierte
Prälat
Rade
aus
Paderborn
im
Rahmen
einer
Parallelversammlung
in
der
noch
nicht
fertiggestellten
Herz-
Jesu-
Kirche
zu
Osnabrück
in
einem
Vortrag
zum
Bonifatius-
Verein
das
Alltagsleben
von
Katholiken
in
protestantischen
Hochburgen.;
Der
Bonifatius-
Verein
kümmerte
sich
laut
Rade
um
Katholiken
in
protestantischen
Städten
oder
Dörfern
"
in
der
Diaspora"
.
Rade
kritisierte,
dass
die
Betreuung
manchmal
nicht
ausreiche:
"
Die
Kinder
gingen
in
die
protestantische
Schule.
Die
Erwachsenen
konnten
keine
Sakramente
empfangen,
wurden
lau
und
fielen
dem
Protestantismus
anheim..."
Im
Rahmen
der
Ergebnisse
der
48.
Generalversammlung
wurde
gefordert,
das
Papsttum
als
Sicherung
des
Friedens
unter
den
christlichen
Völkern
anzuerkennen.
Als
Schiedsrichter
unter
den
Völkern
und
Staaten
könne
der
Papst
erfolgreich
wirken,
wie
die
Weltgeschichte
bewiesen
habe.
Im
privaten
Bereich
setzte
sich
die
Generalversammlung
unter
anderem
für
die
Bekämpfung
des
Duells"
ein.
Es
widerspreche
den
Geboten
Gottes,
der
Zivilisation
und
den
bestehenden
Gesetzen,
sich
im
Zweikampf
zu
schlagen
und
jeden,
der
sich
dagegen
wehre,
als
feige
anzusehen.
In
der
Katholikenversammlung
in
Osnabrück
gedachte
man
insbesondere
eines
Osnabrückers.
In
den
Einführungsreden
zum
Auftakt
der
Versammlungen
wurde
Ludwig
Windt
hörst
als
"
einer
der
größten
Söhne
des
katholischen
Deutschlands"
gewürdigt.
Der
Auftakt
der
Generalversammlung
wurde
zum
Ehrentag
Windthorsts
erklärt.
Windthorst
gilt
als
einer
der
größten
Widersacher
Bismarcks,
der
die
Rechte
der
katholischen
Kirche
im
Rahmen
des
neu
gegründeten
Deutschen
Reiches
immer
mehr
einschränken
und
eine
allgemeine
Säkularisierung
des
Staates
durchsetzen
wollte.
Sein
Programm:
Ausweisung
der
Jesuiten,
staatliche
Aufsicht
über
alle
Schulen,
Eingriffe
in
die
kirchliche
Ausbildung
angehender
Priester
und
das
"
Brotkorbgesetz"
,
die
Sperrung
aller
staatlichen
Zuschüsse.
Da
die
katholische
Bevölkerung
-
auch
in
Osnabrück
-
Widerstand
leistete,
kam
es
zu
Ausweisungen.
Der
Bischofsstuhl
in
Osnabrück
war
von
1878
bis
1882
nicht
besetzt.
Ludwig
Windthorst,
geboren
in
Ostercappeln,
studierte
Rechtswissenschaften
und
wurde
im
Rahmen
parlamentarischer
Arbeit
in
der
katholischen
Partei
Zentrum
zum
Widersacher
Bismarcks.
Erst
1880
und
1887
kam
es
durch
Ausgleichsverhandlungen
mit
dem
neuen
Papst
Leo
XIH.
zum
Kompromiss
zwischen
Staat
und
Katholizismus.
VIEL
ZUSPRUCH
fand
Dr.
Alois
Wurm
für
seine
Festschrift.
EINE
MITGLIEDSKARTE
zum
Preis
von
7,
50
Mark
ermöglichte
Interessenten
die
Teilnahme
am
Katholikentag.
GROSSES
LOB
gab
es
für
das
Vereinshaus
am
"
Collegienwall"
,
das
in
den
Jahren
von
1897
bis
1899
errichtet
worden
war.
Repros:
Hermann
Pentermann
Autor:
Kerstin Pentermann