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1.
Erscheinungsdatum:
13.09.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
die
Tollkirsche.
Überschrift:
Mit ihrem Gift wurde schon viel experimentiert
Zwischenüberschrift:
In der Heilkunde spielt die Tollkirsche eine große Rolle
Artikel:
Originaltext:
Heute:
Die
Tollkirsche
(Atropa
belladonna
L.)
Mit
ihrem
Gift
wurde
schon
viel
experimentiert
In
der
Heilkunde
spielt
die
Tollkirsche
eine
große
Rolle
Die
Geschichte
der
Tollkirsche
ist
bewegt
und
von
vielen
Höhen
und
Tiefen
geprägt.
Dass
ihre
saftigen
Beeren
höchst
giftig
sind
und
ihr
Genuss
tödlich
enden
kann,
ist
fast
jedem
hekannt.
Auch
alle
anderen
Pflanzenteile
sind
giftig.
In
der
Hand
des
Arztes
hingegen
verwandelt
sich
die
Tollkirsche
zu
einer
wichtigen
und
heilkräftigen
Pflanze,
die
bei
vielen
verschiedenen
Krankheiten
zum
Einsatz
gelangt.
Die
Behandlung
von
Magen-
Darm-
Erkrankungen
und
Bronchialasthma
sowie
der
Einsatz
ihres
Inhaltsstoffes
Atropin
in
Augentropfen
gehören
dazu.
Ihr
botanischer
Name
Atropa
belladonna
verrät
schon
einiges
aus
der
Geschichte
dieser
Pflanze.
Atropa
ist
in
der
griechischen
Mythologie
der
Name
der
Todesgöttin,
der
Unabwendbaren,
die
als
Älteste
der
drei
Parzen
den
Lebensfaden
abschnitt.
Der
Name
Belladonna,
vom
italienischen
bella
donna
(=
schöne
Frau)
,
bezieht
sich
auf
den
Gebrauch
des
Inhaltsstoffes
Atropin.
Der
Pflanzenbestandteil
erweitert
die
Pupillen
und
rötet
die
Wangen,
was
früher
manche
Frauen
nutzten,
um
dem
damaligen
Schönheitsideal
zu
entsprechen.
Die
Beeren
sollen
sogar
auch
als
Schminke
verwendet
worden
sein.
Einen
unrühmlichen
Platz
in
der
Geschichte
erlangte
die
Tollkirsche
zu
Zeiten
der
Hexenverfolgung:
Man
bereitete
aus
der
Pflanze
eine
Salbe,
mit
der
angebliche
Hexen
eingerieben
wurden.
Durch
die
halluzinogene
Wirkung
gaben
die
Opfer
der
Hexenprozesse
unter
der
Folter
all
das
zu,
was
ihre
Peiniger
von
ihnen
hören
wollten.
Eine
andere
Geschichte
hingegen
berichtet
davon,
dass
die
Tollkirsche
gemeinsam
mit
dem
Bilsenkraut
Hauptbestandteil
der
so
genannten
Hexensalbe
war,
mit
der
sich
die
"
Hexen"
vor
ihren
nächtlichen
Ausritten
selbst
eingesalbt
haben
sollen.
Der
erlebnisreiche
Traum
vom
Fliegen
und
anderen
Gelüsten
konnte
auch
nach
dem
Erwachen
von
der
Realität
nicht
unterschieden
werden.
Auch
heute
noch
wird
mit
der
Tollkirsche
und
anderen
Nachtschattengewächsen
experimentiert,
wobei
es
nach
Auskunft
der
Giftzentralen
immer
wieder
zur
Unterschätzung
des
natürlichen
Rauschgiftes
kommen
soll.
Seit
einiger
Zeit
besteht
für
Konsumenten
der
synthetisch
hergestellten
Designerdroge
Ecstasy
mancherorts
die
Möglichkeit,
ihre
erworbenen
Pillen
anonym
auf
unerwünschte
Stoffe
untersuchen
zu
lassen.
Dabei
tauchen
oft
gefährliche
Mengen
von
Atropin
auf,
dem
gefährlichen
Bestandteil
der
Tollkirsche.
Genau
dieser
Stoff
hat
hingegen
lebensrettende
Funktion
als
Gegenmittel
bei
Vergiftungen
durch
verschiedene
Insektizide.
Die
strauchartige
Pflanze
mit
mehreren
rötlichen,
oben
verzweigten
Stämmen
wird
bis
zu
1,
50
Meter
hoch
und
trägt
von
Juni
bis
August
unter
den
Blättern
versteckte,
fingerhutartige.
Blüten,
die
außen
braunviolett,
innen
schmutzig-
gelb
und
purpurrot
geädert
sind.
Im
Botanischen
Garten
der
Universität
Osnabrück
ist
die
Tollkirsche
in
der
Heilpflanzen-
Abteilung
derzeit
im
vollen
Fruchtstand
zu
bewundern.
(jm)
DIE
SAFTIGEN
BEEREN
der
Tollkirsche
sind
höchst
giftig.
Foto:
Klaus
Lindemann
Autor:
jm