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1.
Erscheinungsdatum:
19.12.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historischer
Rückblick.
Osnabrück
vor
100
Jahren
im
Dezember
1901:
-
das
Wetter
-
der
Christmarkt
auf
der
Großen
Domfreiheit
-
eine
Haushaltungsschule
für
schulentlassene
Mädchen
-
statistische
Angaben
zur
Einwohnerzahl
etc.
Überschrift:
Nur ein Spitzenverdiener stellte alle in den Schatten
Zwischenüberschrift:
Dezember 1901: Der Eislaufverein kam auf seine Kosten
Artikel:
Originaltext:
Nur
ein
Spitzenverdiener
stellte
alle
in
den
Schatten
Dezember
1901:
Der
Eislaufverein
kam
auf
seine
Kosten
Von
Christiana
Keller
Winterzeit,
Weihnachtszeit
und
die
schönsten
Geschenke
waren
die
brennend
interessanten
Themen
in
den
Tageszeitungen
vor
100
Jahren.
Auch
bei
den
Kürschnern
sollten
die
Kassen
klingeln,
aber
1901
zogen
nur
"
billigste
Preise"
genügend
Kundschaft
an.
So
warb
Pelz
Heymann
am
Domhof
für
"
Colliers,
Boas,
Kragen,
Muffen,
Baretts,
Mützen
und
Fußsäcke"
.
Die
Pelze
stammten
von
einheimischen
und
ausländischen
Tierarten,
auch
vom
Biber,
Opossum,
Zobel
und
Skunk.
Der
"
Christmarkt"
fand
auf
der
Großen
Domsfreiheit
statt
und
Tannenbäume
konnte
man
nur
auf
dem
Neumarkt
und
auf
dem
Marktplatz
kaufen.
Nicht
alle
hatten
Geld
für
Luxus.
Bei
steigender
Arbeitslosigkeit
erarbeiteten
die
städtischen
Kollegien
ein
Notstandskonzept:
Männer
ohne
Arbeit
konnten
auf
einem
Lagerplatz
Aufbruchsmaterial
zerkleinern,
wurden
zu
Kanal-
und
Straßenbauarbeiten
herangezogen
und
erhielten
dafür
einen
täglichen
Lohn
von
l,
50
bis
2,
20
Mark.
Gleichzeitig
wurden
die
Volksküchen
für
den
Winter
wieder
eingerichtet,
am
Johannistor
und
in
der
Großen
Gildewart
waren
die
Ausgabestellen.
Essen
gab
es
nur
zum
Mitnehmen,
denn
ein
Lokal,
in
dem
die
Bedürftigen
das
warme
Mahl
gleich
einnehmen
konnten,
stand
nicht
zur
Verfügung.
Deshalb
waren
Blechgefäße
mitzubringen.
Vom
Minister
für
"
geistliche
Angelegenheiten
und
des
Inneren"
bekam
das
Mutterhaus
der
Ursulinen
in
Osnabrück
im
Dezember
1901
die
Erlaubnis,
in
Haste
eine
Niederlassung
zu
gründen.
Eine
Haushaltungsschule
und
ein
Pensionat
für
schulentlassenekatholische
Mädchen
sollte
entstehen.
Das
Wetter
vor
den
Feiertagen
war
ungemütlich
und
regnerisch.
Glatteis
kam
pünktlich
zu
Weihnachten
und
führte
zu
zahlreichen
Unfällen,
Beinbrüchen,
Hautabschürfungen
und
Prellungen.
Dringend
rief
die
Stadt
die
Grundstücksbesitzer
auf,
ihrer
Streupflicht
nachzukommen.
Der
optimistische
Eislaufverein
hatte
schon
im
Sommer
eine
Wiese
auf
der
Nürenburg
(nahe
der
Knollstraße)
gemietet.
Eine
Wasserleitung
wurde
von
der
Stadt
dahingelegt
und
der
Alle
30
Hotelzimmer
mit
elektrischem
Licht
Verein
bezahlte
die
Pacht
für
die
nächsten
zehn
Jahre
im
Voraus.
Als
der
erste
Frost
kam,
ging
die
Rechnung
auf:
Von
hohen
Wällen
und
Büschen
umgeben,
hielt
die
geflutete
Wiese
schon
nach
kurzer
Zeit.
Auf
Verlangen
der
Stadt
gab
es
an
drei
Nachmittagen
der
Woche
für
minderbemittelte
Zeitgenossen
verbilligten
Eintritt
für
10
Pfennig,
für
Vereinsmitglieder
war
die
Benutzung
der
Bahn
den
ganzen
Winter
unentgeltlich.
Bei
der
gespannten
Finanzlage
in
den
Börsen
war
ein
"
warmer
Regen
aus
St.
Louis"
ein
willkommener
Lichtblick.
Der
Amerikaner
Mr.
Blanke,
einst
Schüler
des
evangelischen
Lehrerseminars
in
Osnabrück,
hatte
von
der
neuen
Bücher-
und
Lesehalle
vernommen.
"
Bücher
sind
von
außergewöhnlicher
Wichtigkeit"
,
ließ
er
die
Zeitung
zitieren
und
stiftete
der
Institution
1
000
Mark.
Vor
Jahresende
legten
die
Steuerbehörden
die
Karten
auf
den
Tisch:
Von
52
153
Einwohnern
in
Osnabrück
zahlten
31
181
keine
Einkommensteuer,
sie
verdienten
pro
Jahr
weniger
als
900
Mark.
4
670
Personen
versteuerten
ein
Jahreseinkommen
bis
3
000
Mark.
92
Bürger
der
Stadt
konnten
immerhin
auf
stolze
3
300
Mark
Jahreseinkommen
blicken
und
nur
ein
einziger
Mann,
dessen
Name
natürlich
nicht
genannt
wurde,
galt
als
Osnabrücks
Spitzensteuerzahler:
Sein
Einkommen
im
Jahr
1900
hatte
mehr
als
120
000
Mark
betragen.
Noch
vor
dem
Fest,
am
23.
Dezember,
wurde
in
Osnabrück
ein
neues
Hotel
in
Dienst
gestellt,
das
Hotel
Reichshof
an
der
Möserstraße.
Herr
Böttcher,
der
Besitzer,
hatte
zuvor
als
Kastellan
des
Arbeiter-
Bildungs-
Vereins
gearbeitet,
seine
Frau
fungierte
als
Köchin
in
dem
Restaurant,
das
70
Personen
Platz
bot.
"
Innen
und
außen
entspricht
das
Hotel
allen
Anforderungen
der
Neuzeit"
,
schrieb
die
Osnabrücker
Zeitung
und
wies
auf
das
"
geschmackvolle
Möblement
in
Eiche"
hin.
Noch
eine
Besonderheit
des
Hauses:
Alle
30
Zimmer
hatten
elektrisches
Licht.
"
INNEN
UND
AUSSEN
entspricht
das
Hotel
allen
Anforderungen
der
Neuzeit"
hieß
es
im
Dezember
1901,
als
das
Hotel
Reichshof
eröffnet
wurde.
Das
Foto
haben
wir
dem
Buch
"
Alt-
Osnabrück"
,
Band
2,
entnommen,
erschienen
im
Verlag
H.
Th.
Wenner.
Autor:
Christiana Keller