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1.
Erscheinungsdatum:
20.12.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
letzte
Folge
der
NOZ-
Serie
"
Tiere
in
Osnabrück"
.
Diesmal
wird
die
Gattung
"
Homo
sapiens"
vorgestellt.
Überschrift:
Recht abnormes Wanderverhalten
Zwischenüberschrift:
Homo sapiens: Der Osnabrücker zieht im Sommer in wärmere Gefilde
Die Autoren - Kenner der Osnabrücker Tierwelt
Artikel:
Originaltext:
Recht
abnormes
Wanderverhalten
Homo
sapiens:
Der
Osnabrücker
zieht
im
Sommer
in
wärmere
Gefilde
Von
Gerhard
Kooiker
Von
den
echten
Jetztzeit-
Menschen
(Homo
sapiens
L.
1758)
lebt
eine
stattliche
Population
von
rund
160
000
Individuen
in
der
Stadt
Osnabrück.
Diese
Individuen
bezeichnen
sich
oft
und
gern
als
Osnabrücker.
Die
Art
ist
in
der
Großstadt
fast
flächendeckend
und
in
sehr
hoher
Dichte
verbreitet.
Die
höchste
Dichte
erreicht
die
Art
dort,
wo
sie
in
großen
Kolonien,
so
genannten
Hochhäusern,
übereinander
wohnen.
Verbreitungslücken
findet
man
jedoch
in
den
größeren
Wäldern
und
in
den
Außenbezirken
der
Stadt.
Während
der
Sommerwanderung
geht
die
flächenmäßige
Verbreitung
sehr
kurzzeitig
in
eine
lineare
über.
Die
Farben
sind
beim
Weibchen
etwas
lebhafter,
was
im
Gegensatz
zu
den
meisten
anderen
Tieren
steht.
Männliche
Menschen
in
der
Balzphase
können
aber
zeitweise
extrem
bunt
wie
Paradiesvögel
umherlaufen.
Die
Jungen
gleichen
eher
den
Weibchen
als
den
Männchen,
zumal
ihnen
auch
der
Haarwuchs
im
Gesicht
fehlt.
Auf
dem
Boden
bewegt
der
Mensch
sich
mit
etwas
erhobenem
Kopf
und
lässig
hängenden
Armen
langsam
schreitend,
im
Vergleich
zu
Hunden,
Katzen
und
Gazellen
jedoch
eher
plump.
Seine
Stimme
ist
allbekannt,
geschlechtsspezifisch
und
altersabhängig
in
der
Tonlage.
Einige
Rufe
klingen
ungehobelt
und
tief,
andere
sehr
angenehm
und
hell.
Kleinstmenschen
haben
klagende
bis
weinerliche
Rufe.
Sein
Gesang
ist
teils
meisterhaft,
teils
miserabel
und
verdient
dann
den
Namen
überhaupt
nicht.
Die
Osnabrücker
sind
überwiegend
Stand-
und
Strichmenschen.
Zur
Zeit
der
Ernte,
bisweilen
aber
auch
zu
anderen
Jahreszeiten,
entwickeln
sie
ein
ausgesprochenes
Zugverhalten
und
ziehen
in
großen
Trupps
Richtung
Süden.
Es
handelt
sich
hier
nicht
um
einen
Breitfrontzug,
wie
wir
es
von
den
Störchen
her
kennen,
sondern
um
einen
Zug
auf
extrem
schmalen,
überwiegend
asphaltierten
Pfaden.
Dabei
verlassen
die
meisten
Menschen
nicht
in
den
Wintermonaten
ihre
Heimat,
wie
es
viele
Geschöpfe
machen,
wenn
die
Nahrung
knapp
ist
und
die
Sonne
wenig
scheint,
sondern
in
der
wärmsten
Jahreszeit
und
ziehen
vielfach
dort
hin,
wo
es
noch
heißer
ist.
Forscher
sind
sich
über
dieses
abnorme
Wanderverhalten
immer
noch
nicht
einig.
Die
Menschen
bewohnen
in
Osnabrück
alle
möglichen
Biotope
mit
und
ohne
Baumbewuchs,
meiden
jedoch
größere
geschlossene
Wälder
und
die
ausgeräumte
Feldflur.
Am
liebsten
bewohnen
sie
Gärten
mit
angrenzenden
Parkanlagen
oder
Laubwäldern.
Das
Nest
selbst
ist
eine
mehr
oder
weniger
quadratische
Konstruktion
aus
Stein;
Beton,
Glas,
Holz
und
Kunststoff:
das
Haus.
Es
ist
innen
sehr
weich
und
warm
mit
Matratzen,
Federbetten,
Sesseln,
Sofas
und
Teppichen
ausgepolstert.
Oft
hängen
markante
Dinge
an
oder
aus
den
Häusern
oder
es
stehen
bunte
Blechkästen
davor,
so
dass
man
schon
von
weitem
die
Besitzer
erkennen
kann.
In
den
Häusern
leben
sie
einzeln
oder
in
verschiedenartigen
sozialen
Gemeinschaften
und
Paarsystemen,
z.
B.
paarweise
heterogen
oder
homogen,
in
Kleinst
oder
Großfamilien.
Statistisch
gesehen
überwiegt
immer
noch
die
langandauernde,
monogame
Paarbindung
mit
gelegentlichen
Seitensprüngen.
Solche
Beziehungen
dauern
üblicherweise
einige
Jahrzehnte,
ausnahmsweise
halten
sie
auch
nur
eine
Balzsaison.
Das
junge,
ledige
Männchen
macht
sehr
drollige
Balzspiele,
um
dem
Weibchen
zu
imponieren
und
es
zu
erobern.
In
den
geglückten
Fällen
findet
gewöhnlich
nur
eine
Brut
(Kinderaufzuchtphase)
statt.
Findet
aber
eine
weitere
Brut
statt,
dann
verpaart
sich
in
der
Regel
ein
älteres
Männchen
mit
einem
wesentlich
jüngeren
Weibchen.
Gelegentlich
findet
auch
eine
Schachtelbrut
statt,
das
heißt,
ein
Partner
betreut
die
älteren
Jungen,
während
sein
Partner,
nunmehr
verpaart
mit
einem
anderen
Menschen
erneut
zur
Brut
schreitet.
Die
Anzahl
der
Jungen
schwankt,
meist
sind
es
ein
bis
drei.
Man
hat
aber
auch
schon
Osnabrücker
Menschen
mit
bis
zu
zehn
Kindern
beobachtet.
Ob
sie
alle
von
ein
und
demselben
Männchen
stammen,
konnte
nicht
in
jedem
Falle
restlos
geklärt
werden.
Der
Aufzuchterfolg
beträgt
im
statistischen
Mittel
1,
8
flügge
Jungen
/
Elternpaar.
Die
Alten
hängen
mit
großer
Liebe
an
ihren
Jungen
und
füttern
sie
bis
zu
einem
Jahr
nahezu
ausschließlich
mit
Milchprodukten,
später
mit
allerlei
pflanzlicher
und
tierischer
Nahrung,
die
sie
teilweise
sehr
weit
herholen.
Die
Geschlechtsreife
erreichen
die
Menschen
im
Gegensatz
zu
allen
Vorgelarten
während
der
Nestlingsphase,
die
in
der
Regel
18
bis
25
Jahre
dauert.
Ein
nicht
unerheblicher
Teil
der
jungen
Menschen
wandert
anschließend
ungerichtet
in
die
weite
Welt
hinaus,
andere
zeigen
eine
große
Ortstreue
und
siedeln
sich
im
elterlichen
Nest
oder
nicht
weit
davon
entfernt
im
schönen
Osnabrück
an.
Die
Autoren
-
Kenner
der
Osnabrücker
Tierwelt
Mit
der
"
Krone
der
Schöpfung"
,
dem
Homo
sapiens,
endet
die
Neue-
OZ-
Serie
"
Tiere
in
Osnabrück"
.
Seit
August
1997
wurden
hier
alle
14
Tage
an
die
100
Arten
vorgestellt,
ihre
Eigenarten
erklärt
und
die
Tricks
erläutert,
mit
denen
sie
die
Stadt
zu
ihrem
Lebensraum
machen.
Die
meisten
Texte
verfasste
der
Osnabrücker
Biologe
Dr.
Gerhard
Kooiker.
Er
kennt
sich
vor
allem
in
der
Osnabrücker
Vogelwelt
sehr
gut
aus.
Die
Fotos
stammten
überwiegend
von
Bernhard
Volmer.
Der
ambitionierte
Tierfotograf,
vom
Beruf
Dachdeckermeister,
wurde
1998
vom
Naturgeschichtlichen
Museum
London
mit
dem
Preis
"
Wildlife
Photographer
of
the
Year"
ausgezeichnet.
(swa)
HOMO
SAPIENS,
rund
160
000
Exemplare
davon
leben
in
Osnabrück
und
entwickeln
dabei
die
merkwürdigsten
Verhaltensweisen.
Zeichnung:
Leonardo
da
Vinci
Autor:
Gerhard Kooiker, swa