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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Entgleist, weil die Schiene brach
Zwischenüberschrift:
Experten befürchten hohen Umweltschaden nach Brand im Güterbahnhof
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Originaltext:
Entgleist, weil die Schiene brach

Experten befürchten hohen Umweltschaden nach Brand im Güterbahnhof

Die Ursache für das Eisenbahnunglück auf dem Osnabrücker Güterbahnhof am vergangenen Samstag ist jetzt bekannt: Ein Schienenbruch. Wie das Eisenbahnbundesamt weiter mitteilte, können Mängel an der Lok oder den Waggons als Unfallursache im Augenblick ausgeschlossen werden.

Das Schienenstück brach, als es die beiden vorderen Achsen der Lok überrollten. Danach entgleisten die beiden Hinterachsen der Lok und die folgenden neun Waggons. Es entwicklete sich ein katastrophaler Brand, der erst nach Stunden gelöscht werden konnte. Der Unfall gilt inzwischen unter Fachleuten als das größte Zugunglück im Güterverkehr auf deutschem Boden seit Jahren.

Es gebe bisher keine Hinweise auf Fremdverschulden oder kriminelle Eingriffe, ergänzte der an den Ermittlungen beteiligte Bundesgrenzschutz (BGS) in Münster. Die Ermittlungen des Eisenbahnbundesamtes konzentrierten sich nun auf die Ursache des Schienenbruchs. Ein Sprecher der Bahn in Hannover teilte ergänzend mit, die Gleisanlagen würden einmal jährlich überprüft. Zum letzten Mal sei dies im November / Dezember vergangenen Jahres geschehen. Mängel seien dabei nicht festgestellt worden.

Die Schadenshöhe liege sicher im Millionen-Bereich, wie ein Bahnsprecher in Hannover gestern bestätigte. Die Summe lasse sich derzeit aber noch nicht genauer eingrenzen, weil der Umweltschaden durch den Unfall noch untersucht wird. Die Bodenproben, die rund um die Unfallstelle mit Kernbohrungen entnommen wurden, können nicht mit einem Standardverfahren analysiert werden. Deshalb werden die Ergebnisse erst Ende nächster Woche vorliegen.

Detlef Gerdts, Leiter der städtischen Uniweitbehörde, erwartet allerdings schon jetzt eine aufwendige Sanierung der Unfallstelle. Ein Teil des Bodens werde ausgebaggert und entsorgt werden müssen. Wie das geschehen kann, stehe noch nicht fest. Derzeit soll die Unfallstelle nicht befahren werden.

Aus einem umgestürzten und in Brand geratenen Kesselwagen war durch einen großen Riss Äthylnitril in den Boden gelaufen. Der für die Kunststoffherstellung benötigte Stoff ist leicht brennbar und gesundheitsschädlich. Die Feuerwehr hatte während des Brandes rund drei Millionen Liter Lösch- und Kühlwasser über die Brandstelle gespritzt. Dadurch muss sich der Schadstoff nach Gerdts Einschätzung intensiv im Boden ausgebreitet haben. (swa)

DURCH DIE DREI MILLIONEN LITER WASSER, die die Feuerwehr zum Kühlen auf die ausgebrannten Waggons spritzen musste, dürfte eine große Menge des giftigen Äthylnitrits ins Erdreich unter den Gleisen gelangt sein.Foto: Klaus Lindemann
Autor:
swa


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