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1.
Erscheinungsdatum:
07.02.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
die
Entschärfung
einer
Bombe
in
Haste.
Überschrift:
Säurezünder machte Bombe sehr gefährlich
Schulfrei nach der großen Pause
Stumpf den Job gemacht
Zwischenüberschrift:
Blindgänger um 16.55 Uhr gesprengt
Tausende Menschen in Haste mussten gestern ihre Wohnung verlassen - Verkehr brach teilweise zusammen
Haster Schüler freuden sich - Autofahrer ärgerten sich über lange Staus
Artikel:
Originaltext:
Tausende
Menschen
in
Haste
mussten
gestern
ihre
Wohnungen
verlassen
-
Verkehr
brach
teilweise
zusammen
Ein
dumpfer
Knall
um
16.55
Uhr,
und
von
der
britischen
Fliegerbombe
blieben
nur
noch
einige
winzige
Stücke
übrig.
Nachdem
Sprengmeister
Thomas
Gesk
am
frühen
Mittwochmorgen
festgestellt
hatte,
dass
der
Blindgänger
einen
Saurezünder
hat
und
gesprengt
werden
muss,
wurde
aus
einer
lange
geplanten
Entschärfung
eine
ungeplante
Großaktion:
Über
6
000
Menschen
mussten
für
Stunden
ihre
Häuser
verlassen.
Der
Blindgänger
hatte
es
von
Anfang
an
in
sich.
Ausgerechnet
unter
dem
Krümpelgraben
neben
dem
Fürstenauer
Weg
lag
die
Bombe
in
dreieinhalb
Metern
Tiefe.
Der
kleine
Bach
musste
durch
zwei
Deiche
gestaut,
das
Wasser
durch
dicke
Rohre
umgeleitet
werden.
Eine
Woche
wurde
das
Grundwasser
abgepumpt,
dann
nach
der
Bombe
gegraben.
Immer
wieder
lief
die
Grube
voll
Wasser
-
und
am
Dienstag
drohten
nach
schweren
Regenfällen
die
kleinen
Deiche
zu
brechen.
Das
Technische
Hllfswerk
wurde
alarmiert,
sicherte
die
Deiche
und
setzte
zusätzliche
Pumpen
ein.
Alles
war
für
den
gestrigen
Tag
geplant:
Am
Nachmittag
sollten
die
wenigen
im
Umkreis
von
500
Metern
wohnenden
Menschen
evakuiert
und
die
Bombe
entschärft
werden.
Doch
als
Thomas
Gesk
und
sein
Chef
Heiko
Riemer,
Leiter
des
Dezernats
Kampfmittelbeseitigung,
um
8.49
Uhr
den
Zünder
tief
unten
in
der
schlammigen
Grube
freigelegt
hatten,
wartete
die
Bombe
mit
einer
weiteren
Überraschung
auf:
Sie
hatte
einen
gefährlichen
Säurezünder,
von
dem
Teile
abgebrochen
waren.
"
Sie
lässt
sich
nicht
mehr
entschärfen,
sondern
muss
gesprengt
werden"
,
so
Kleiner.
Am
Fundort
ging
das
jedoch
nicht,
weil
unter
dem
Bürgersteig
des
Fürstenauer
Weges
eine
Hauptgasleitung
verläuft.
Die
Bombe
war
bewegt
worden,
die
"
Uhr"
des
Langzeitzünders
tickte.
Jede
Sekunde
hatte
sie
detonieren
können.
Sofort
wurden
Häuser
und
Firmen
im
Umkreis
von
300
Metern
geräumt.
Doch
für
den
Zeitpunkt
der
Sprengung
verlangte
der
Bombenexperte
einen
Sicherheitsradius
von
1
500
Metern
-
und
das
bedeutete
die
sofortige
Evakuierung
von
Tausenden
Menschen.
Aus
ganz
Weser-
Ems
wurden
Pollzeibeamte
nach
Osnabrück
in
Marsch
gesetzt,
THW-
Helfer,
Feuerwehrleute
und
Mitarbeiter
der
Rettungsdienste
alarmiert.
Um
12
Uhr
wurden
die
Straßensperren
errichtet,
Lautsprecherdurchsagen
forderten
die
Menschen
zum
Verlassen
der
Häuser
auf.
Erst
um
16
Uhr,
anderthalb
Stunden
später
als
vorgesehen,
waren
die
Straßen
menschenleer.
Für
Thomas
Gesk
und
seine
Kollegen
begann
der
gefährliche
Teil
der
Arbeit:
An
einer
dicken
Kette
hievten
sie
den
Blindgänger
aus
der
Grube,
hoben
ihn
vorsichtig
auf
einen
Unimog
und
fuhren
ihn
über
100
Meter
weit
auf
einen
Acker
zwischen
Fürstenauer
Weg
und
B
68.
Um
16.55
Uhr
drückte
Gesk
aus
sicherer
Entfernung
auf
den
Auslöser:
Ein
wenig
Plastiksprengstoff
brachte
den
Blindgänger
zur
Explosion.
(d.)
Schulfrei
nach
der
großen
Pause
Haster
Schüler
freuten
sich
-
Autofahrer
ärgerten
sich
über
lange
Staus
Des
einen
Freud,
des
anderen
Leid:
Während
für
knapp
2
000
Schüler
in
Haste
gestern
wegen
der
Bombensprengung
nach
der
großen
Pause
schulfrei
war,
steckten
Tausende
Lkw-
und
Autofahrer
im
Stau,
weil
die
B
68
gesperrt
war.
Den
erwachsenen
Studenten
der
Fachhochschule,
frei
zu
geben,
war
kein
Problem,
doch
wohin
mit
den
Schulkindern
"
Wir
haben
eine
Durchsage
gemacht
und
alle
Kinder,
die
in
der
Evakuierungszone
wohnen,
konnten
zu
Hause
anrufen.
Sie
haben
sich
dann
mit
ihren
Eltern
getroffen,
sind
zu
Freundinnen
oder
zur
Oma
gegangen"
,
berichtete
eine
Lehrerin
der
Angelaschule.
Für
die
anderen,
die
nicht
in
Haste
wohnen,
kamen
die
Schulbusse
um
11
Uhr
-
und
mit
lachenden
Gesichtern
stiegen
alle
ein.
Englischarbeit
ausgefallen,
Vokabelabfragen
verschoben:
Was
will
ein
Schülerherz
mehr?
Hektisches
Telefonieren
auch
in
der
Thomas-
Morus-
Schule
und
der
Grundschule
Haste.
Von
den
250
Erst-
bis
Viertklässlern
konnten
nur
20
nicht
nach
Hause
-
sie
fuhren
von
Lehrern
begleitet
ins
Evakuierungszentrum
der
Berufsschule
Natruper
Straße.
Dort
trafen
sie
auf
20
Kinder
der
Kita
Haste.
"
60
Eltern
haben
wir
erreicht,
die
haben
ihre
Kinder
abgeholt,
mit
den
anderen
Kleinen
verbringen
wir
hier
die
Zeit"
,
sagte
eine
Erzieherin
und
rief
ihre
Schützlinge
dann
zum
gemeinsamen
Singen.
240
Menschen
warteten
mehrere
Stunden
im
Evakuierungszentrum,
versorgt
von
Ärzten
und
Sanitätern.
Die
Helfer
des
DRK
kochten
unentwegt
Linsensuppe,
verteilten
Getränke
und
Kekse.
In
vielen
Betrieben
musste
die
Arbeit
ruhen.
Bei
Kämmerer
zum
Beispiel
wurden
die
Mitarbeiter
der
Frühschicht
bis
auf
eine
Notbesatzung
für
das
Kraftwerk
nach
Hause
geschickt.
Leer
und
still
auch
die
britische
Kaserne
An
der
Netter
Heide.
Geschäftigkeit
hingegen
in
Imbissbuden
knapp
außerhalb
des
Sicherheitsbereiches:
Wer
nicht
zur
Arbeit
oder
in
seine
Wohnung
kam,
wärmte
sich
dort
auf.
Nicht
alle
sahen
die
Notwendigkeit
der
Evakuierung
ein.
Hartnäckig
weigerten
sich
nach
Polizeiangaben
zwei
55
und
80
Jahre
alte
Frauen,
ihre
Wohnung
in
Haste
zu
verlassen.
Freiwillig
wollten
sie
nicht
gehen
-
da
schritt
die
Polizei
schließlich
ein
und
trug
die
Jüngere
aus
der
Wohnung.
Unverständnis
bei
vielen
Autofahrern,
die
im
Stau
festsaßen
und
gen
Norden
kaum
aus
der
Stadt
herauskamen:
Die
B
68
war
ab
12
Uhr
gesperrt.
Wer
von
Norden
kam,
wurde
bei
Wallenhorst
direkt
auf
die
Autobahn
umgeleitet.
Stadtauswärts
war
an
der
Haster
Mühle
Schluss.
Die
Folge:
Auf
der
Römereschstraße
und
der
Vehrter
Landstraße
stand
der
Verkehr
zeitweise.
"
Wir
mussten
die
B
68
früh
sperren,
weil
wir
so
schnell
nicht
genügend
Polizeibeamte
alarmieren
konnten.
Bei
einem
längeren
Vorlauf
und
mehr
Personal
hätte
die
Straße
bis
kurz
vor
der
Sprengung
frei
bleiben
und
nur
die
Nebenstraßen
abgeriegelt
werden
können"
,
erläuterte
Jürgen
Wiethäuper
vom
Ordnungsamt.
Doch
schon
fünf
Minuten
nach
der
Sprengung
rollte
der
Verkehr
wieder
normal.
Eine
Mannschaft
der
Stadtreinigung
fuhr
noch
zur
Sicherheit
den
Autobahnzubringer
ab,
um
sicherzustellen,
dass
keine
Erdklumpen
und
Splitter
auf
der
Fahrbahn
lagen,
dann
wurden
die
Barrieren
beiseite
geschoben.
(d.)
NUR
WENIGE
ZENTIMETER
ragte
der
gefährliche
Blindgänger
am
Morgen
aus
dem
Grundwasser
(Foto
links)
.
Nach
der
Sprengung
blieb
auf
dem
Acker
nur
ein
Loch
zurück.
Fotos:
Klaus
Lindemann
(3)
,
Michael
Hehmann
(1)
LIEBER
KEKSE
als
Linsensuppe
nahmen
die
Kinder
im
Evakuierungszentrum
"
LAGEBESPRECHUNG"
am
Morgen.
Von
links:
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip,
Heiko
Riemer,
Dezernatsleiter
Kampfmittelbeseitigung,
Norbert
Lauxtermann
und
Klaus
Fiening
von
der
Feuerwehr
und
Jürgen
Wiethäuper
vom
Ordnungsamt.
Autor:
d., Till