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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Spaß und Spannung für 15 Schüler in Hochschul-AG
Zwischenüberschrift:
FH will früh Interesse für technische Disziplinen wecken
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Originaltext:
Spaß und Spannung für 15 Schüler in Hochschul-AG

FH will früh Interesse für technische Disziplinen wecken

" Markus, Markus, Markus!" Orientierungsstufenschüler der Thomas-Morus-Schule feuern ihren Freund lautstark an. Der 12-jährige stemmt sich im Hochspannungslabor der Fachhochschule mächtig in die Pedale des an einen Generator angeschlossenen Fahrrads. Schließlich muss er mit reiner Muskelkraft 12 Glühbirnen zum Leuchten bringen.

Sinn und Zweck der schweißtreibenden Übung, die gestern in der FH stattfand, ist es, den Schülern die Physik näher zu bringen. Austragungsort dieser ungewöhnlichen Unterrichtsstunde war der Fachbereich Elektrotechnik. Während sich Physiklehrerin Hildegard Staarmann entspannt zurücklehnen konnte, übernahmen Professor Dr. Eckart Buckow und Diplomingenieur Martin Kroger den Unterricht, der als freiwillige Arbeitsgemeinschaft " Hochspannung" an fünf Terminen jeweils einstündig an der FH durchgeführt wird.

30 Schüler hatten an diesem Angebot der Hochschule teilnehmen wollen. Darunter auch etliche Mädchen. " Bei diesem Andrang musste das Los entscheiden, wer mitmachen durfte", so Staarmann. Dabei sei leider kein Mädchen von der Glücksfee bedacht worden. " Eigentlich hatte ich damit geworben, dass Physik doch auch für die Schülerinnen interessant sein kann." Das Losglück hat das wohl anders gesehen.

Dafür kommen die Jungen bei Buckow und Kroger ohne Zweifel auf ihre Kosten. Die beiden, sonst eher an ältere Semester gewöhnt, haben einen abwechslungsreichen Unterricht auf die Beine ge-

Den Fachhochschulen geht der Nachwuchs aus

stellt, der sogar eine Einbindung des Internets mit einschließt. Nach jeder AG-Stunde werden die " Hausaufgaben" für die nächste " Vorlesung" per E-Mail an die Teilnehmer versandt. Als Bonbon gibt es zusätzlich noch die Fotos aus der aktuellen Stunde per elektronischer Post dazu. Der Aufwand der FH ist nicht ganz ohne Eigennutz. Buckow: " Wir haben festgestellt, dass bei Schülern höherer Jahrgangsstufen die Entscheidung bereits gefallen ist, in welche Richtung sie gehen wollen. Das Interesse an den technischen Disziplinen muss viel früher geweckt werden." Hinter diesen Bestrebungen steckt der Mangel an Nachwuchskräften in den Ingenieurwissenschaften.

An diese Probleme denken Markus und seine Freunde im Moment noch nicht. Sie haben erst einmal ihren Spaß mit Volt, Ampere und Watt. Begeistert stecken sie Schaltkreise für das nächste Experiment zusammen. Wieder sind Glühbirnen mit im Spiel. " Was steht denn auf der Glühbirne?", will Kroger wissen. " Made in Taiwan", antwortet Arne. Damit hat er nicht nur die Lacher auf seiner Seite, sondern auch gleichzeitig den Beweis geführt, dass Naturwissenschaften nicht immer bitterer Ernst sind.

Zum Abschluss der Unterrichtseinheit müssen sich die Jungs noch einmal richtig ins Zeug legen. Mit dem Fahrrad als Energielieferant und einem Wasserkocher gilt es das Teewasser für ihre Lehrerin heiß zu machen. Abwechselnd wird gestrampelt, bis den Jungs die Luft ausgeht.

Als Lohn für den Einsatz winken Limo und Süßigkeiten. So kann Physik eigentlich nur noch Spaß machen. (dk)

DA GING DEN SCHÜLERN EIN LICHT AUF: Martin Kroger (I.) und Professor Eckart Buckow von der FH brachten für die Thomas-Morus-Schüler Licht in die Elektrotechnik. Foto: Jörn Martens
Autor:
dk


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