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1.
Erscheinungsdatum:
19.02.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
im
Februar
1902:
Über
die
Karnevalssitzungen
und
kabarettistischen
Abende
in
den
Gasthäusern
der
Stadt,
Umbau
des
Hotels
"
Drei
Kronen"
,
die
winterlichen
Schneefälle
und
glatte
Straßen,
den
Eislaufverein,
und
das
"
Gesunde
Rauchen"
.
Überschrift:
Gastwirt läuft Amok mit der Axt
Zwischenüberschrift:
Vor 100 Jahren: Hundekälte im Theater und Hochbetrieb auf der Eisbahn
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
Humoristisch
ging
es
zu
in
Osnabrück
vor
100
Jahren.
Kaum
dass
Kaisers
Geburtstag
gefeiert
worden
war,
begannen
die
zahlreichen
Karnevalssitzungen
und
kabarettistischen
Abende
in
den
Gasthäusern
der
Stadt.
Im
Drei-
Kronen-
Saal
gastierte
ein
"
Damenimitator"
,
der
seine
Damenrollen
so
täuschend
echt
darbot,
dass
die
meisten
der
Zuschauer
eine
wirkliche
Dame
vor
sich
zu
sehen
glaubten.
"
Eine
Gelegenheit,
sich
einmal
tüchtig
auszulachen"
,
versprach
der
Kritiker
in
der
Osnabrücker
Zeitung.
Einige
Wochen
später
war
es
vorbei
mit
der
Ära
des
Gastwirts
Drüge
im
Hotel
"
Drei
Kronen"
.
Der
Wirt
hatte
sich
bei
Umbauarbeiten
im
Hotel
finanziell
übernommen
und
musste
Konkurs
anmelden.
Das
gerichtliche
Nachspiel,
an
dem
das
Publikum
großes
Interesse
zeigte,
wurde
von
den
Zeitungen
ausführlich
geschildert.
Der
"
Germania"
-
Wirt
Petersilie
übernahm
auf
Bitten
der
Brauereien
das
beliebte
Restaurant,
den
herrlichen
Garten
und
das
noch
im
Umbau
befindliche
Hotel.
Wohl
aus
Wut
und
Verzweiflung
lief
Gastwirt
Drüge
Amok
und
zerstörte
mit
einer
Axt
alle
Kronleuchter
und
Spiegel
in
seinem
Etablissement.
Frost
und
starker
Schneefall
herrschten
im
Februar.
Scharfer
Ostwind
ließ
Mensch
und
Tier
erzittern.
Nach
zwei
eisigen
Vorstellungen
im
Theater
stand
in
der
Osnabrücker
Zeitung
zu
lesen:
"
Mit
der
Heizung
muss
spätestens
am
frühen
Morgen
begonnen
werden,
sonst
herrscht
wieder
solch
eine
Hundekälte
im
Theater!
"
Bei
anhaltendem
Frost
verkauften
die
Mitglieder
des
Eislaufvereins
an
ihrer
neu
eingerichteten
Eisenbahn
erstmals
700
Tageskarten
an
einem
Vormittag,
ein
Erfolg,
der
vor
allem
die
Investoren
gefreut
haben
wird.
Abends
war
die
Bahn
bis
22
Uhr
geöffnet
und
"
auf
das
modernste"
elektrisch
beleuchtet.
"
Streut
Asche
oder
Sand"
,
appellierten
die
Tageszeitungen
an
die
Haus-
und
Ladenbesitzer
der
Stadt.
Ein
großer
Nachteil
der
Dauerfrostperiode
waren
die
eisglatten
Straßen
und
Wege,
fast
täglich
stürzten
Passanten
und
verletzten
sich
zum
Teil
beträchtlich.
Auf
dem
Neumarkt
brach
sich
eine
Frau
ein
Bein,
am
Kamp
fiel
ein
Mann
übel
auf
sein
Gesicht.
Die
Suppenküchen,
die
der
Magistrat
eingerichtet
hatte,
gaben
in
diesen
Tagen
bis
zu
450
Portionen
warmes
Essen
an
Bedürftige
aus.
Der
neue
Hochaltar
für
Neuenkirchen
bei
Bramsche
entstammte
der
Werkstatt
von
Bildhauer
Memken.
Bevor
er
zu
seinem
Bestimmungsort
gebracht
wurde,
stellte
Memken
des
Altar
in
einem
Schaufenster
an
der
Hasestraße
aus
und
nutzte
die
Wartezeit
zur
Werbung
für
seinen
Betrieb.
Elektrische
Orchester,
so
genannte
"
Musikwerke"
,
stellte
der
Wirt
vom
Hotel
"
Germania"
aus
und
warb
für
diese
technischen
Neuerungen,
diese
"
Zugmittel
für
die
Kundschaft"
,
bei
Kollegen
des
Hotel-
und
Gaststättengewerbes.
Die
Werbung
versprach
"
echte
Klänge"
und
"
wirklich
natürliche
Streichmusik
mit
Klavierbegleitung,
die
von
dem
Spiel
einer
vorzüglichen
Streichmusikkapelle
nicht
zu
unterscheiden"
sei.
Schankwirtin
Louise
Scholle
an
der
Sandbachstraße
hatte
solch
eine
Zaubermaschine
und
warb
mit
dem
Slogan
"
täglich
elektrisches
Concert"
für
ihre
Kneipe.
"
Gesundes
Rauchen"
versprach
die
Löwen-
Apotheke
in
Osnabrück.
Unter
der
Überschrift
"
Asthma"
wurden
"
Bronchiol-
Cigaretten"
annonciert,
die
ein
Dr.
Abbott
erfunden
hatte.
Die
Glimmstängel
waren
nach
unserem
Verständnis
dem
Joint
sehr
ähnlich,
denn
sie
bestanden
aus
Tabakblättern
sowie
Canabis
indica,
Datura
stramonium,
Anisöl
und
Salpeter.
Nicht
klar
ist,
ob
die
Kunden
das
Asthma
damit
bekämpften
oder
erst
bekamen.
1908
WAR
DAS
HOTEL
mit
dem
verwunschenen
Biergarten
direkt
an
der
Hase
schon
umbenannt.
Ursprünglich
war
dieses
Haus
das
Hotel
"
Drei
Kronen"
.
Eduard
Petersilie
bewirtschaftete
das
Hotel
"
Germania"
auf
der
anderen
Straßenseite,
zog
aber
1903
um.
Heute
erstreckt
sich
auf
diesem
Grundstück
das
Kaufhaus
Galeria
Kaufhof.
Autor:
Christiana Keller