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1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historischer
Rückblick.
Osnabrück
im
September
1901:
über
den
Katholikentag
in
Osnabrück,
die
Alleen
entlang
der
Landstraßen,
Äpfelverkauf,
einen
Turnwettbewerb,
die
Verkehrsprobleme,
die
Fachwerkhäuser.
Überschrift:
Der Kraftsportclub räumte in Hamburg die Preise ab
Zwischenüberschrift:
September 1901: Pferdemusterung auf dem Viehmarktplatz
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
Nach
dem
Katholikentag
im
Vormonat
wurde
in
Osnabrück
Bilanz
gezogen.
Das
Vereinshaus
am
Kollegienwall
veröffentlichte
eine
Statistik,
die
noch
einmal
zeigte,
wie
viele
Menschen
zu
dieser
Massenveranstaltung
in
die
Hasestadt
geströmt
waren.
Während
des
Katholikentages
wurden
allein
in
der
damaligen
Stadthalle
230
Hektoliter
Bier
gezapft
und
15
500
Essensportionen
verteilt,
120
Teilzeitkräfte
arbeiteten
kurzzeitig
in
der
Küche
und
im
Service.
Eine
erfolgreiche
Kampagne
für
die
Volksgesundheit
bildeten
die
endlosen
Alleen
entlang
der
Landstraßen
im
Osnabrücker
Land.
Schon
in
den
80er
Jahren
hatte
man
begonnen,
Obstbäume
zu
pflanzen,
die
alljährlich
an
die
Bevölkerung
versteigert
wurden.
Mit
den
erzielten
Gewinnen
finanzierten
die
Behörden
die
Pflege
und
Neuanpflanzungen.
Schon
Anfang
September
1901
waren
die
ersten
Äpfel
reif,
an
den
Chausseen
begannen
die
Verkäufe
der
saftigen
Früchte.
Allein
an
der
Strecke
von
Ankum
nach
Vörden
wurden
20
Scheffel
Gravensteiner
meistbietend
an
das
Publikum
verkauft.
Das
gleiche
Bild
bot
sich
auch
an
allen
anderen
Straßen
im
Osnabrücker
Land,
zwischen
Lechtingen
und
Vehrte,
zwischen
Wallenhorst
und
Damme,
auch
auf
der
Strecke
von
Osnabrück
nach
Rothenfelde,
Osnabrück-
Bad
Iburg
oder
Osnabrück-
Melle.
Bei
einem
Turnerwettbewerb
in
Hamburg
fielen
fast
alle
wichtigen
Preise
an
Sportler
aus
Osnabrück,
die
mit
dem
Osnabrücker
"
Kraftsportclub"
dorthin
gereist
waren.
Die
Meisterschaft
im
Schwergewichtstemmen
errang
der
Trainer
des
Klubs,
ein
Herr
Zimmermann.
Die
Turnerriege
bekam
den
ersten
Ehrenpreis
im
Tauziehen,
aber
auch
im
Steinstoßen
und
Ringen
nahmen
die
Osnabrücker
alle
Preise
mit
nach
Hause.
Grund
genug
für
die
Osnabrücker
Zeitung,
ein
wenig
Werbung
zu
machen:
"
Es
kann
daher
jedem,
welcher
gewillt
ist
seine
Körperkräfte
auszudehnen
und
zu
stählen,
der
Beitritt
zu
diesem
Club
nur
bestens
empfohlen
werden."
Alljährliche
Pflichtveranstaltung
für
Pferdehalter
war
die
so
genannte
"
Pferdemusterung"
auf
dem
Viehmarktplatz
an
der
heutigen
Halle
Gartlage.
Die
Tiere
bekamen
eine
Startnummer
und
wurden
einzeln
an
der
Prüfungskommission
vorbei
geführt.
Alle
Pferde
mussten
antreten,
sonst
drohten
den
Besitzern
empfindliche
Geldstrafen.
Ausgenommen
von
der
Musterung
waren
u.a.
ganz
junge
oder
sehr
kleine
Pferde,
Mutterstuten,
Hengste
und
Vollblüter,
blinde
Tiere
und
solche,
die
dauernd
in
Bergwerken
Dienst
taten.
In
der
damaligen
Gesellschaft
gab
es
aber
auch
Menschen,
die
generell
von
solchen
Veranstaltungen
befreit
waren
und
ihre
Pferde
nicht
mustern
lassen
brauchten.
Das
waren
z.
B.
"
Mitglieder
der
regierenden
Familien
des
Reiches"
,
Diplomaten
und
Gesandtschaftspersonal,
aktive
Offiziere,
Beamte,
Tierärzte
und
Ärzte,
die
Pferde
zur
Ausübung
ihres
Dienstes
hielten,
Posthalter
und
die
Königlichen
Staatsgestüte.
Am
8.
September
1901
starb
in
Frankfurt
am
Main
der
Staatsmann
Johannes
von
Miquel.
36
Jahre
zuvor
war
er
als
Nachfolger
von
J.
C.
B.
Stüve
erster
Bürgermeister
von
Osnabrück
geworden.
In
seiner
Amtszeit
reformierte
Miquel
das
Rechnungswesen
der
Stadtverwaltung,
gründete
das
Realgymnasium
und
bemühte
sich,
angesichts
der
Choleraepidemie
von
1866
um
verbesserte
hygienische
Verhältnisse
in
der
Stadt.
Nach
seiner
Zeit
in
Osnabrück
stieg
Miquel
in
Berlin
die
Karriereleiter
als
Politiker
weiter
hinauf
und
wurde
1890
preußischer
Finanzminister.
Die
Osnabrücker
gedachten
ihres
ehemaligen
Bürgermeisters
mit
Flaggenschmuck
und
Trauerfeiern.
Vor
100
Jahren
ließ
sich
schon
am
Stadtbild
ablesen,
dass
die
Zahl
der
alten
Fachwerkhäuser
schrumpfte.
So
war
es
jeweils
eine
Zeitungsnotiz
wert,
wenn
einer
der
alten
Giebel
erneuert
oder
auch
nur
gestrichen
wurde.
Im
September
1901
berichtete
die
Zeitung,
dass
das
Haus
Willmann
in
der
Krahnstraße
einen
neuen
Anstrich
erhielt.
Als
Publikumsmagnet
erwies
sich
im
selben
Monat
die
beliebte
Oeseder
Kirmes.
Nur
waren
es
1901
keine
Pkw,
die
die
Straßen
verstopften,
sondern
Kutschen
und
Reitpferde.
Prall
gefüllt
fuhren
die
Sonderzüge
aus
Osnabrück
nach
Oesede,
für
ein
paar
Stunden
drangvolle
Enge
mit
vergnüglichem
Inhalt.
FISCHE
FARBE
für
einen
der
schönsten
Fachwerkgiebel
gab
es
im
September
vor
100
Jahren.
Das
Haus
Willmann
ist
auch
heute
noch
eine
Zierde
der
Krahnstraße.
Autor:
Christiana Keller