User Online: 2 |
Timeout: 02:09Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
01.09.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
darüber,
ob
die
Jäger
Wildgänse
am
Rubbenbruchsee
schießen
dürfen.
Überschrift:
Gänsekrieg am Rubbenbruchsee
Zwischenüberschrift:
Welche Wildgans darf der Jäger schießen? Polizeistreife ermittelte
Artikel:
Originaltext:
Gänsekrieg
am
Rubbenbruchsee
Welche
Wildgans
darf
der
Jäger
schießen?
Polizeistreife
ermittelte
Seit
über
zehn
Jahren
leben
Wildgänse
am
Rubbenbruchsee.
Sehr
zur
Freude
der
Spaziergänger,
der
Ornithologen
-
und
der
Jäger.
Wenn
die
einen
aber
auf
die
Breitschnäbel
anlegen,
kochen
bei
den
anderen
die
Gemüter.
So
auch
gestern,
wo
ein
vermuteter
Fall
von
Jagdfrevel
sogar
die
Polizei
anrücken
ließ.
Eine
Anwohnerin
wurde
gestern
Morgen
Zeugin,
als
die
Atteraner
Jäger
zur
Gänsejagd
ausrückten.
Zur
Rede
gestellt,
habe
der
Wortführer
der
Gruppe
sie
"
angebrüllt"
,
berichtete
sie:
Vor
allem
die
"
Bastarde"
unter
den
Gänsen
müssten
nun
mal
aussortiert
werden,
so
seine
Argumentation,
und
im
Übrigen
schieße
er
"
auf
seinem
Grund
alles,
was
der
Jagdschein
hergibt."
Und
erlegt
wurden
dann
in
der
Tat
vier
der
auf
den
Wiesen
und
Äckern
am
See
heimischen
Vögel.
Wenig
diplomatische
Worte,
vor
allem
wegen
des
Wortes
"
Bastarde"
,
weshalb
die
Zeugin
eine
Anzeige
bei
der
Unteren
Jagdbehörde
erstattete.
Denn,
so
hatte
sie
mittlerweile
erfahren,
die
Jagd
auf
Graugänse
ist
in
Niedersachsen
zwar
vom
1.
bis
31.
August
freigegeben.
Aber
Mischformen,
also
Nachkommen
zwischen
den
Graugänsen
und
den
ebenfals
am
Rubbenbruchsee
vorhandenen
Kanadagänsen,
sind
nach
einem
Erlass
des
zuständigen
Ministeriums
für
Landwirtschaft
und
Forsten
nicht
zur
Jagd
freigegeben.
Dieser
Erlass
ist
allen
Jagdfunktionären
und
den
Revierinhabern
aus
gegebenem
Anlass
noch
im
Frühjahr
ans
Herz
gelegt
worden.
Deshalb
rückte
gestern
Nachmittag
eigens
eine
Funkstreife
des
1.
Polizeikomissariats
auf
dem
Hof
von
Hegeringleiter
Heiner
Kolkmeier
in
Atter
an.
Ihr
Auftrag:
Die
Jagdstrecke
zu
besichtigen
und
mögliche
Beweismittel
zu
sichern.
Wie
einer
der
beteiligten
Beamten
anschließend
berichtete,
fanden
die
Polizisten
dort
zwei
der
gesuchten
Gänse
vor.
Die
anderen
waren
mittlerweile
an
die
Mitjäger
abgegeben.
"
Eine
Graugans
und
ein
Mischling
mit
weißem
Gefieder"
,
so
einer
der
Beamten
später.
Weil
es
in
dieser
Frage
auf
biologische
Detailkenntnis
ankommt,
hatten
sich
die
ermittelnden
Beamten
eigens
sachkundig
gemacht:
"
Beide
Vögel
hatten
rote
Füße
und
rote
Schnäbel,
deshalb
haben
wir
die
Sache
nicht
weiter
verfolgt."
Der
Osnabrücker
Tierschützer
Wolfgang
Herkt,
seinerseits
selbst
Jagdpächter
für
weite
Teile
des
Rubbenbruchsees,
erklärte
gestern
auf
unsere
Nachfrage
noch
einmal
die
Situation:
Die
Graugans
wie
auch
die
domestizierte
weiße
Hausgans
sind
biologisch
gesehen
dieselbe
Art,
von
den
Biologen
deshalb
einheitlich
"
anser
anser"
genannt.
Paaren
sie
sich,
so
entstehen
daraus
wohl
landläufig
als
"
Mischlinge"
bezeichnete
Fehlfarben.
Ihr
Erkennungsmerkmal
sind
jedoch
übereinstimmend
die
orange-
roten
Schnäbel
und
Füße.
Die
Kanadagans
dagegen
und
ihre
Hybrid-
Abkömmlinge
aus
einer
Paarung
mit
der
Graugans
haben
schwarze
"
Latschen"
und
schwarzen
Kopf
und
Hals
sowie
einen
charakteristischen
weißen
Kehlfleck.
"
Die
Kanadagans
und
auch
die
Hybridformen
aus
einer
Verbindung
mit
der
Hausgans
sind
derzeit
in
Niedersachsen
nicht
freigegeben"
,
betonte
Herkt
weiter:
"
Weil
die
Möglichkeit
der
Verwechslung
besteht,
sollte
der
Jäger
diese
Exemplare
nicht
schießen."
Und
Kreisjägermeister
Konrad
Brockmann,
der
ebenfalls
in
den
"
Gänsekrieg"
am
Rubbenbruchsee
eingeschaltet
war,
kommentierte
den
lautstarken
Nachbarschaftsstreit
zwischen
Jägern
und
Passanten
so:
"
Bei
allem
jagdlichen
Handeln
sollten
sich
die
Jäger
an
den
üblichen
Sprachgebrauch
gewöhnen."
(fhv)
WUNDER
DER
NATUR:
Am
Rubbenbruchsee
leben
sowohl
Graugänse
(vom
links)
wie
auch
solche
mit
weißem
Gefieder.
Beide
durften
im
August
bejagt
werden.
Nicht
dagegen
die
Kanadagans
(hinten
links)
und
ihre
Nachkommen
aus
der
Ehe
mit
dieser
Graugans.
Das
Foto
wurde
im
April
gemacht.
Foto:
Michael
Hehmann
Autor:
fhv