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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Stadtrundgang auf den Spuren von Remarque
Zwischenüberschrift:
"Die Straßen seiner Jugend" jetzt als Broschüre erschienen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Stadtrundgang auf den Spuren von Remarque

" Die Straßen seiner Jugend" jetzt als Broschüre erschienen

Im Jahr 1952 kam Erich Maria Remarque wieder in das kriegszerstörte Osnabrück: " Die Stadt war ein Trümmerhaufen geworden, in dem ich mich verirrte, als ich die Straßen meiner Jugend suchte." Aber wer sich heute auf die Spurensuche nach den Orten dieser Schriftsteller-Biografie begibt, kann nach wie vor Überraschungen erleben. Einen solchen Rundgang durch die " Straßen seiner Jugend" hat jetzt der Remarque-Forscher Dr. Thomas F. Schneider vorgelegt.

" Fast alle meine Bücher haben ein Stück Hintergrund von Osnabrück", so hat Erich Maria Remarque rückblickend als erfolgreicher Schriftsteller eingestanden: markante Häuser, Straßen und Plätze, aber auch Figuren wie der Unteroffizier Himmelreich - aus dem dann der Schleifer " Himmelstoß" auf dem Kasernenhof in " Im Westen nichts Neues" wurde - finden sich vilfach in seinen Büchern.

Dr. Thomas F. Schneider, der Leiter des Remarque-Archivs am Markt, hat einen etwa einstündigen Rundgang durch die Osnabrücker Innenstadt konzipiert: Vom Marktplatz durch die Hakenstraße (Wohnung der Familie Remarque ab 1918) zum Dom (wo einmal die katholische Lehrerpräparande stand), zur Gertrudenkirche (die Kapelle der " Irrenanstalt" im Roman der schwarze Obelisk") bis zum Pappelgraben in der Wüste, dem glücklichen Ort seiner Kindheit vor dem Inferno des Ersten Weltkriegs.

Insgesamt 15 Stationen sind hier erläutert, dazu kommen noch einmal elf erinnerungträchtige Orte in der Neustadt, in der Wüste und auf dem Westerberg und dem Piesberg. Historische Fotos belegen dabei, wie sehr sich das Stadtbild verändert hat: allesamt Anknüpfungspunkte für die Biografie des Autors und sein Werk - wobei allerdings die Bücher Remarques nicht als Schlüsselromane zu lesen sind, sondern allenfalls die Folie für ein fiktives Städtchen in der deutschen Provinz abgehen mussten: Nicht " verklärte Heimatverbundenheit" war dann das Thema, so betont auch Thomas F. Schneider in seinem Begleittext. Sondern alle autobiographischen Anleihen werden in den Büchern letztlich mit der Anklage gegen Doppelmoral und Ungeist der Nazi-Zeit konfrontiert. Der jetzt vorliegende Stadtrundgang auf den Spuren Remarques beschränkt sich allerdings auf die Stationen seiner Biografie und spart die weitergehenden Anleihen der Romane aus: Orte wie das Hotel Walhalla oder auch das Haus Rehmstraße 75 beispielweise sind nicht aufgenommen worden: " Weil es zwar nicht auszuschließen, aber auch nicht belegt ist, dass Remarque dort jemals eingekehrt ist", wie Schneider sagte.

Der Faltplan " Erich Maria Remarque. Die Straßen seiner Jugend" ist ab sofort in der Ausstellung am Markt zum Preis von drei Mark zu bekommen. (fhv)

DER HAKENHOF in der Kommenderiestraße war bis in die späten 20er Jahre die Werkstatt der Steinmetz-Firma Hermann Vogt, als " Grabsteinbetrieb Kroll & Söhne" in " Der schwarze Obelisk" verewigt. Die beiden Fotos zeigen den Zustand von heute und damals in gleicher Perspektive: Das Haus rechts ist um das Jahr 1930 abgebrochen worden, um die Süsterstraße zu verlängern und das Finanzamt zu bauen. Fotos: Michael Hehmann / Archiv

Autor:
fhv


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