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1.
Erscheinungsdatum:
20.11.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Streit
zwischen
der
Stadt
und
einem
Privatbesitzer:
Er
soll
seine
Hecke
aus
Scheinzypressen
durch
heimische
Pflanzen
ersetzen.
Die
Hecke
wächst
auf
der
Grundstückgrenze
zum
Weg
An
der
Wakhegge.
Überschrift:
Für eine Scheinzypressenhecke durch alle Instanzen
Durch den Tunnel?
Zwischenüberschrift:
Grüne Einfriedung nur mit heimischen Pflanzen zulässig: Osnabrücker Ehepaar wehrt sich gegen Anordnung der Stadt
Artikel:
Originaltext:
An
Zypressen
scheiden
sich
die
Geister.
Die
einen
meinen,
die
Koniferenart
gehöre
auf
den
Friedhof
und
schmeißen
sie
aus
ihrem
Garten
raus.
Die
anderen
mögen
sie,
weil
sie
kein
Laub
abwerfen,
robust
sind
und
als
Hecke
einen
dichten
Sichtschutz
bieten.
Geschmacksache?
Nur,
solange
man
mit
seiner
Zypressenhecke
nicht
gegen
die
Vorschriften
verstößt.
Wer
sich
aber,
wie
die
Familie
Hes,
wegen
seiner
Hecke
mit
der
Stadt
Osnabrück
anlegt,
landet
vor
dem
Richter.
Christa
und
Johann
Hes
hatten
zu
Beginn
der
90er
Jahre
auf
einem
Grundstück
am
Bürgerpark
gebaut.
Auf
der
Grundstücksgrenze
zum
Weg
An
der
Wakhegge
sollten
sie
eine
"
standortgerechte,
dicht
wachsende
Hecke"
anpflanzen.
Sie
informierten
sich
im
Handel
und
schilderten
dort
die
Standortbedingungen.
In
einem
Baumarkt
empfahl
man
ihnen
Scheinzypressen.
Die
seien
robust
und
würden
von
Tausenden
von
Gartenbesitzern
geschätzt
und
gekauft.
Die
Hecke
wuchs,
und
bis
März
1996
war
die
Welt
in
Ordnung.
Dann
entdeckte
der
Naturschutzbeauftragte
der
Stadt
die
Hecke,
stufte
sie
als
nicht
standortgerecht
ein,
und
die
Stadt
reagierte
mit
einer
"
Bauaufsichtsanordnung'
'.
Die
Scheinzypressenhecke
stelle
einen
"
bauordnungswidrigen
Zustand"
dar.
Im
Klartext:
Sie
sollte
weg.
Dafür
sollten
heimische
Pflanzen
wie
Weißdorn
oder
Hainbuche
gepflanzt
werden.
Das
leuchtete
der
Familie
Hes
nicht
ein.
Erstens
gedieh
die
Hecke
prima
und
zweitens
stand
ja
von
"
heimisch"
nichts
in
der
Baugenehmigung.
Sie
legte
bei
der
Bezirksregierung
Widerspruch
gegen
die
Anordnung
der
Stadt
ein.
Doch
in
Oldenburg
schlossen
sich
die
Beamten
den
Argumenten
der
Stadt
an
und
wiesen
den
Widerspruch
zurück.
Auch
eine
Klage
gegen
die
Stadt
führte
nicht
zum
gewünschten
Ergebnis.
Das
Gericht
stimmte
der
Auffassung
der
Stadt
und
der
Stellungnahme
des
städtischen
Naturschutzbeauftragten
zu.
Der
hatte
erklärt,
dass
Naturschutzexperten
Pflanzen
als
"
standortgerecht"
bezeichnen,
die
von
Natur
aus
in
einer
bestimmten
Region
vorkommen.
Und
das
seien
im
Osnabrücker
Hügelland
überwiegend
Laubgehölze
und
nicht
die
in
Ostasien
und
Nordamerika
heimische
Scheinzypresse.
Familie
Hes
hat
inzwischen
den
Anwalt
gewechselt
und
will
Berufung
beantragen.
Denn
die
Gnadenlosigkeit,
mit
der
die
Stadt
an
gut
20
Metern
Scheinzypressenhecke
das
Baurecht
vollstreckt,
hat
für
Christa
und
Johann
Hes
mit
gesundem
Menschenverstand
nichts
mehr
201
tun.
Zumal
sich
im
benachbarten
Bürgerpark
ein
Sammelsurium
ortsfremder
Gehölze
prächtig
entwickle.
Dr.
Henning
Schacht,
an
der
Osnabrücker
Fachhochschule
Professor
für
das
Gebiet
Baumschulen,
findet
den
Fall
hochinteressant:
"
Meine
Studenten
glauben
mir
ja
nicht,
dass
Kommunen
derartige
Auflagen
durchsetzen."
Auf
dem
Land
und
in
der
Forst
seien
sie
vielleicht
berechtigt,
in
der
Stadt
aber
nicht.
Drei
Argumente
würden
immer
wieder
genannt:
Erstens:
Eine
Überfremdung
der
Kulturlandschaft
mit
Pflanzen,
die
nach
der
letzten
Eiszeit
in
der
Natur
nicht
mehr
vorkommen,
solle
verhindert
werden.
Das
zweite
Argument
sei
fachlich
umstritten:
Fremde
Pflanzen
böten
heimischen
Tieren
schlechtere
Lebensbedingungen.
Das
dritte
sei
schlicht
falsch:
Die
Exoten
kämen
mit
den
Standortbedingungen
nicht
klar.
Das
Gegenteil
sei
oft
der
Fall,
so
Schacht.
So
könne
man
der
Stadt
aus
fachlicher
Sicht
zum
Beispiel
gratulieren,
dass
sie
sich
in
der
Großen
Straße
für
exotische
Gleditschien
entschieden
habe
oder
in
der
geöffneten
Hase
für
die
kalifornische
Sumpfzypresse.
Allerdings:
Zur
Vorliebe
fürs
Heimische
passe
das
nicht
und
erst
recht
nicht
zu
derart
strengen
Auflagen.
WAS
DIE
STADT
DA
AUSGEHECKT
HAT
-
Johann
Hes
will
es
nicht
begreifen.
Er
soll
seine
Hecke
durch
heimische
Pflanzen
ersetzen.
Foto:
Michael
Hehmann
Durch
den
Tunnel?
Till
nutzt
vor
längeren
Autofahrten
schon
mal
die
Routenplaner
im
Internet,
um
den
richtigen
Weg
zu
finden.
Als
er
,
neulich
nach
,
Hannoverl
wollte,
befragte
er
fünf
dieser
Routenfinder
-
und
bekam
vier
verschiedene
Wege
zu
seinem
Ziel
angeboten.
Nur
einer
schlug
ihm
den
Weg
vor,
den
Till
schon
als
Anfahrtsbeschreibung
per
Brief
erhalten
hatte
und
der
der
unkomplizierteste
war:
Geradeaus,
einmal
links,
weiter
geradeaus,
dann
war
man
am
Ziel.
Die
anderen
Vorschlagsrouten
waren
so
kompliziert,
dass
man
Pfadfinder
sein
muss.
Laut
lachen
musste
Till
aber
schon
über
den
Start
in
Osnabrück.
Um
von
der
Wüste
auf
die
Autobahn
A
30
und
nach
Hannover
zu
gelangen,
schlugen
ihm
zwei
Routenplaner
den
Weg
über
Parkstraße,
Gustav-
Twer-
Straße,
Hauswörmannsweg,
Iburger
Straße
zur
Auffahrt
Nahne
vor,
ein
anderer
wollte
ihn
über
den
Wall
nach
Nahne
locken.
Nur
einmal
der
einfachste
Weg:
Martinistraße
zur
Auffahrt
Hellern.
Bei
anderen
Wegsuchen
innerhalb
Osnabrücks
wurde
er
vom
Neuen
Graben
"
durch
den
Neumarkttunnel"
geschickt,
beziehungsweise
"
halbrechts
vom
Neuen
Graben
auf
die
Straße
Neumarkt,
dann
geradeaus
Richtung
Wittekindstraße"
.
Da
wäre
Till
am
Kollegienwall
gelandet.
Bei
einer
dritten
Wegsuche
zeigte
ein
Routenplaner
den
Weg
verkehrt
herum
durch
eine
Einbahnstraße
im
Katharinenviertel
an.
Till
hat
gemerkt:
Neue
Technik
ist
gut,
verlassen
sollte
man
sich
darauf
aber
nicht.
Bismorgen
Autor:
Michael Schwager, Till