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1.
Erscheinungsdatum:
27.11.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
100
Jahren.
Historischer
Rückblick:
Über
Kultur,
Verbrechen,
Unfälle,
Wohltätigkeitsbasar,
Wetter.
Überschrift:
Unglücksfälle, Verbrechen und Duelle mit tödlichem Ausgang
Zwischenüberschrift:
November 1901: Im Piesberg Steinbruch arbeiteten 758 Menschen
Artikel:
Originaltext:
Unglücksfälle,
Verbrechen
und
Duelle
mit
tödlichem
Ausgang
November
1901:
Im
Piesberger
Steinbruch
arbeiteten
758
Menschen
Von
Christiana
Keller
Was
vor
100
Jahren
in
der
Welt
passierte,
mag
schon
recht
spektakulär
gewesen
sein.
Aber
die
Tageszeitungen
pressten
das
Geschehene
in
ihre
unscheinbaren
Rubriken,
so
dass
sich
dem
Leser
selbst
die
Sensationen
erst
auf
den
zweiten
oder
dritten
Blick
erschlossen.
Die
Osnabrücker
Zeitung
führte
im
November
1901
die
Rubrik
"
Vermischtes"
ein,
die
täglich
"
Unglücksfälle,
Verbrechen
und
Anderes"
zusammenwürfelte.
Von
Räubern
in
weiten
Wäldern
war
da
zu
lesen,
von
Duellen
mit
tödlichem
Ausgang,
von
Feuersbrünsten
und
Brandstiftungen,
von
Morden
und
blutigen
Anschlägen.
Tägliche
Gruseleinheiten,
die
zum
Glück
meist
weit
weg
passiert
waren.
In
einer
engen
Stadt
wie
Osnabrück,
in
der
jeder
jeden
kannte,
in
der
Zeitung
erwähnt
zu
werden,
war
nicht
immer
nur
dem
Ruhm
dienlich.
Eine
Anzeige
genügte,
um
die
Existenz
zu
bedrohen.
So
erging
es
im
November
1901
einem
Homöopathen
und
Hypnotiseur
namens
Cassel,
der
in
der
Johannisstraße
wohnte.
Die
Polizei
warnte
die
Bevölkerung
vor
diesem
zugereisten
Mann.
Es
ging
das
Gerücht,
der
vorbestrafte
Cassel,
der
früher
in
Hamburg
Droschkenkutscher
gewesen
war,
kaufe
"
Zu
viel
des
Guten"
im
Theater
Häuser
auf,
um
darin
"
lüderliche
Frauenzimmer"
anzusiedeln:
"
Wir
warnen
die
Bevölkerung
vor
ihm!
"
Der
solcherart
Beschuldigte
beteuerte
in
einer
Gegendarstellung
klar,
immer
im
Besitz
der
bürgerlichen
Ehrenrechte
gewesen
zu
sein.
Im
Übrigen,
so
schrieb
er,
"
habe
ich
nie
ein
Haus
für
unsittliche
Mädchen
gehabt,
noch
ein
Solches
haben
wollen,
sondern
nur
in
meiner
Praxis
gearbeitet"
.
Ob
Cassel
noch
weiter
Patientenzulauf
hatte,
ist
nicht
bekannt.
Im
Geschäftsbericht
des
Georgs-
Marien-
Bergwerksvereins
gab
es
in
diesem
Jahr
erstmalig
Hinweise
auf
die
Löhne
der
Beschäftigten
dieser
Firma:
demnach
verdienten
die
2
226
Arbeiter
im
Stahlwerk
durchschnittlich
1
077
Mark
pro
Jahr,
im
Hüttenwerk
betrug
der
Jahresverdienst
der
2
421
Arbeiter
im
Durchschnitt
983
Mark.
Vom
Steinbruch
im
Piesberg
wurde
nur
die
Zahl
der
Beschäftigten
angegeben,
das
waren
damals
758.
Vor
diesem
Hintergrund
bekommt
der
folgende
Bericht
über
den
Wohltätigkeitsbasar
für
das
Kinderkrankenhaus
einen
besonderen
Stellenwert:
Die
vornehmsten
Damen
und
Töchter
der
Stadt
hatten
im
Gesellschaftshaus
wieder
zwei
Tage
lang
gespendet
und
selbst
hergestellte
Waren
eigenhändig
verkauft.
Sie
organisierten
auch
ein
Benefiz-
Konzert
und
mehrere
Theateraufführungen
und
nahmen
für
das
Hospital
3
000
Mark,
für
die
Kinderbewahranstalt
1
250
Mark,
ebensoviel
für
das
Frauenheim
und
schließlich
520
Mark
für
die
Rothenfelder
Kinderheilanstalt
ein.
Wieder
einmal
bot
die
dunkle
Jahreszeit
Gelegenheit,
das
Museum
zu
besuchen.
Zur
Ausstellung
kam
in
diesem
Monat
eine
Brauttruhe
aus
dem
Jahre
1551,
die
auf
dem
Deckel
vier
Wappen
Osnabrücker
Adelsfamilien
trug:
von
Leden,
von
Bar,
von
Schele
und
von
Heckel.
Zuletzt
hatte
das
Domkapitel
die
Truhe
nach
einem
Brand
1680
dem
letzten
leibeigenen
Hof
in
Kalkriese
überwiesen,
von
wo
das
Möbelstück
nun
ins
Museum
gelangt
war.
Bauchlandung
im
Hasewasser
Unter
der
Überschrift
"
des
Guten
zu
viel"
berichtete
die
Osnabrücker
Zeitung
von
einem
Theaterabend,
der
von
19
bis
22.45
Uhr
gedauert
hatte,
denn
nach
der
Operette
"
Im
weißen
Rössel"
folgte
noch,
quasi
als
Zugabe,
die
Oper
"
Cavalleria"
.
Das
"
Rössel"
war
in
den
vergangenen
Jahren
häufiger
wiederholt
worden
als
jedes
andere
Stück,
und
auch
die
Besetzung
blieb
sich
stets
treu.
"
Wir
ersuchen
hiermit,
derartige
Experimente
nicht
zu
wiederholen"
,
beschwor
der
Reporter
in
der
Tageszeitung.
Der
Regen
im
November
ließ
wieder
die
Flüsse
über
die
Ufer
treten.
An
der
Hase
waren
alle
niedrig
gelegenen
Straßen
und
Wege
überschwemmt,
Grundstücke
unpassierbar,
alle
Wagenräder
fuhren
bis
zur
Achse
im
Wasser.
Ein
junger
Mann
machte
sich
das
zunutze
und
trug
jeden,
der
wollte,
über
die
nassen
Stellen.
So
verdiente
er
sich
manchen
Nickel.
In
Gaste
und
Atter
trat
auch
die
Düter
über
die
Ufer.
Die
Chausseen
wurden
durch
Schlagbäume
gesperrt,
weil
sie
meterhoch
überflutet
waren.
In
jenen
Tagen
nahm
ein
Schlachterlehrling
an
der
Karlstraße
ein
ungewolltes
Bad.
Er
hatte
sich
auf
den
von
einem
Hund
gezogenen
Schlachterwagen
gestellt,
um
nicht
durchs
Wasser
waten
zu
müssen.
Dem
Hund
wurde
das
zu
viel,
er
drehte
sich
um
und
der
Wagen
kippte.
Lehrling
und
Fleisch
schwammen
im
Hasewasser.
DAS
FRAUENHEIM
an
der
Klosterstrafie
32
wurde
im
November
vor
100
Jahren
beim
Wohltätigkeitsbasar
der
vornehmen
Damen
mit
einer
Geldspende
bedacht.
Das
Foto
von
1907
haben
wir
dem
Bildband
"
Alt-
Osnabrück"
,
Band
2,
entnommen,
erschienen
im
Verlag
H.
Th.
Wenner.
Autor:
Christiana Keller