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1.
Erscheinungsdatum:
23.11.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
das
Dreikronenhaus
hinterm
Heger
Tor.
Historischer
Rückblick.
Das
Haus
wird
als
"
Haus
der
Sammlungen"
mit
dem
Arbeitstitel
"
KunstHandwerk
und
Design"
wieder
eröffnet.
Überschrift:
Von Spardosen und Silberpokalen, Design-Ikonen und Massenware
Zwischenüberschrift:
Haus der Sammlungen: Das Dreikronenhaus wird wieder zum Museum
Artikel:
Originaltext:
Von
Spardosen
und
Silberpokalen,
Design-
Ikonen
und
Massenware
Haus
der
Sammlungen:
Das
Dreikronenhaus
wird
wieder
zum
Museum
Von
Frank
Henrichvark
»Vor
Weihnachten
roch
es
nicht
nach
Spekulatius,
sondern
nach
Holzleim"
,
so
hat
die
Stifterin
Inge
Tepelmann
berichtet,
als
sie
ihr
dreistockiges
Puppenhaus
ins
Museum
brachte
-
weil
nämlich
die
Eltern
für
ihre
Tochter
jedes
Jahr
wieder
etwas
für
den
Hausrat
hinzubastelten:
Bis
zum
Grammophon
und
Volksempfänger
in
den
30er
Jahren.
So
hatten
es
auch
schon
deren
Eltern
gehalten,
als
sie
den
eigenen
Hausrat
in
die
Miniaturwelt
hineinprojezierten.
Bürgerliche
Wohnkultur
im
Kleinen,
nach
dem
Matroschka-
Prinzip.
Am
Sonntag
wird
das
Dreikronenhaus
hinterm
Heger
Tor
wieder
eröffnet:
Als
"
Haus
der
Sammlungen"
mit
dem
Arbeitstitel
"
KunstHandwerk
und
Design"
:
So
lautet
der
Sammel-
Titel
der
neu
konzipierten
Ausstellung
für
dieses
Haus,
mit
dem
die
Trias
des
Kulturgeschichtlichen
Museums
nun
in
eine
neue
Ära
startet.
Hauptgebäude
(mit
der
Stadtgeschichte)
und
,
Schlikkersche
Villa
(mit
insenierten
Räumen
als
"
Haus
der
Erinnerungen)
werden
spätestens
200)
4
folgen,
so
hat
es
Museumsdirektorin
Dr.
Eva
Berger
gestern
versprochen.
Berger
und
ihr
Kurator
Thorsten
Heese
haben
für
das
Dreikronenhaus
eine
Ausstellung
entworfen,
die
lehrreich
ist,
ohne
pädagogisch
zu
sein;
die
voller
Querverweise
steckt
und
damit
die
Entdeckerfreude
anstachelt;
die
neue
Sammlungen
auffächert
und
andererseits
vertraute
Gegenstände
neu
sehen
lässt.
Dabei
wird
der
Gang
des
Besuchers
"
anders
herum"
von
der
Gegenwart
in
die
Vergangenheit
gelenkt:
Den
Anfang
macht
ein
privater
Sammler
mit
seinem
Steckenpferd:
Prof.
Lothar
Beinke
hat
seine
Kollektion
von
aberhundert
Spardosen
zur
Verfügung
gestellt.
Vom
sprichwörtlichen
Sparstrumpf
über
Volkskunst
bis
hin
zu
den
Werbegeschenken
der
Banken
aus
der
Gegenwart
geht
das,
"
Wer
sparen
will,
muss
entbehren
lernen"
droht
der
Zeigefinger
bei
einem
Exemplar,
anderes
Blechspielzeug
schnappt
methalisch
den
Kindergroschen
weg.
Von
hier
wäre
eine
Verbindungslinie
zu
den
Puppenstuben
im
Dachgeschoß
zu
ziehen;
andere
Diagonalen
spannen
sich
ebenfalls
durch
das
Haus:
Etwa
vom
simplen
Stuhl
als
Erzeugnis
aus
handwerklicher
Produktion
bis
hin
zur
industriellen
Serienfertigung.
Oder
von
einer
Design-
Ikone
wie
Marcel
Breuers
Stahlrohrsessel
"
Wassily"
zu
den
Möbel-
Entwürfen
des
Osnabrückers
Friedrich
Vordemberge-
Gildewart.
Oder
eben
auch
von
den
Silberschmiede-
Arbeiten
der
ebenfalls
vom
Bauhaus-
Dekor
beinflussten
Metalldesignerin
Maria
Sophie
Anna
Frömbling,
ebenfalls
in
Osnabrück
entstanden:
Die
Tischkultur
der
20er
Jahre
findet
hier
ihr
Pendant
in
den
Silberschmiedearbeiten
des
18.
Jahrhunderts,
die
nur
zwei
Räume
weiter
präsentiert
werden.
Neben
den
Gebrauchsgegenständen
stehen
selbstverständlich
die
Möbel.
Neue
Sachlichkeit,
Jugendstil,
Klassizismus,
diese
drei
Phasen
werden
ausführlich
dokumentiert.
Wohlgemerkt
in
"
umgekehrter"
historischer
Abfolge:
Auf
Vordemberge-
Gildewart,
der
seine
Bilder
baute
"
wie
ein
Haus"
und
seine
Möbel
in
gleicher
Art
konstruierte,
folgen
der
Esszimmerschrank
von
1907
und
die
floral
geschwungene
Flurgarderobe
aus
dem
Besitz
des
Stahlwerksdirektors
August
Maarmann.
Und
das
17.
und
18.
Jahrhundert
ist
vertreten
mit
einer
Renaissance-
Truhe,
mit
einem
Sekretär
oder
einer
Wanduhr
aus
dem
Jahr
1727.
Jede
Zeit
machte
Anleihen
bei
dem
Fundus
der
vorgefundenen
Formen
und
Stilelemente,
so
ist
hier
zu
sehen.
Landschaftsmalerei
und
Kupferstiche,
etwa
vom
Kollosseum
in
Rom,
lieferten
die
Vorlagen
für
antikisierende
Versatzstücke.
Musterbücher
kamen
hinzu,
aus
denen
die
Kunsthandwerker
schöpfen
konnten:
Barocke
Putten
wurden
kopiert,
wenn
ein
Silberschmied
den
Schaft
für
einen
Prunkpokal
gestalten
wollte.
Kunst,
Kunst-
Handwerk
und
Industrielle
Massenproduktion,
diese
drei
Kategorien
verschränken
sich
hier
in
dieser
Ausstellung
-
wie
in
den
Gegenständen,
mit
denen
wir
uns
alltäglich
umgeben.
Was
daran
"
museumswürdig"
sei,
auch
diese
Frage
wird
gestellt:
Der
Satiriker
Karl
Rüssing
brandmarkte
1932
die
kommerzialisierte
"
Spekulation
auf
das
kurze
Gedächtnis
der
Zeitgenossen"
und
das
Attrappenwesen.
Und
der
nüchtern-
aufklärerische
Justus
Möser
schrieb
in
seinem
Gespräch
zwischen
einer
Mutter
und
ihrer
Tochter
über
den
überflüssigen
Zierrat:
"
Viel
Putz
ist
immer
ein
Zeichen,
dass
irgendwo
etwas
fehlt,
sei
es
im
Kopf
oder
im
Zeuge."
Die
Ausstellung
"
Kunst-
Handwerk
und
Design"
wird
am
Sonntag
um
11
Uhr
im
Friedenssaal
im
Rathaus
eröffnet.
Es
spricht
Prof.
Barbara
Mundt
(ehem.
Kunstgewerbemuseum
Berlin)
,
anschließend
Eröffnung
im
Dreikronenhaus.
JUGENDSTIL
ALS
BEISPIEL
BÜRGERLICHER
WOHNKULTUR:
Museumskurator
Thorsten
Heese
präsentiert
diesen
Esszimmerschrank
aus
Dresdner
Werkstätten
um
1907.
Fotos:
Klaus
Lindeman
SELBSTINZENIERUNG
eines
Sammlers:
Der
Bauunternehmer
Heinich
Hake,
auf
den
das
Dreikronenhaus
zurückgeht.
Gemalt
von
Franz
Josef
Langer
1956.
DAS
GANZE
HAUS
IM
KINDERZIMMER:
Dieses
Puppenhaus
entstand
um
1900
und
wurde
über
Generationen
weiter
eingerichtet.
VOM
BAUHAUS
GEPRÄGT:
Silbergeschirr
von
Maria
Sophie
Anna
Frömbling
(Osnabrück)
aus
den
30er
Jahren.
Autor:
Frank Henrichvark