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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
300 Jahre Nachhaltigkeit dank Bippens Bucheckern
Zwischenüberschrift:
Heger Laischaft erinnert an Beginn ihrer Forstwirtschaft
Artikel:
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Originaltext:
500 Jahre Nachhaltigkeit dank Bippens Bucheckern

Heger Laischaft erinnert an Beginn ihrer Forstwirtschaft

Vor 300 Jahren pflanzte die Heger Laischaft erstmals ihren Wald, das Heger Holz. Dieses Jubiläum soll im nächsten Jahr gefeiert werden.

Das Heger Holz gedeiht und hat sich zur " Lunge der Stadt Osnabrück" entwickelt, so hieß es jetzt bei der Versammlung der Interessenten. Ein Prozess, den der Laischafts-Buchhalter Hermann-Rudolph von Bippen vor 299 Jahren in Gang gesetzt hat. Am 22. November 1702 säte er Eicheln und Bucheckern aus dem Laischaftswald aus, statt seine Schweine damit zu füttern.

Für die Laischaft ist das der Beginn der nachhaltigen Forstwirtschaft im Heger Holz. Im kommenden Jahr soll das 300-Jährige gefeiert werden, wie Frank Henrichvark, Wort- und Buchhalter der Heger Laischaft, bei der jüngsten Laischaftsversammlung ankündigte. Nach dem Ende des 30-jährigen Krieges hatte in Deutschland ein wirtschaftlicher Aufschwung eingesetzt. Holz wurde zu dieser Zeit in großen Mengen verbraucht. Im ausgehenden 17. Jahrhundert erkannten einige Forstleute, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie formulierten das Prinzip der Nachhaltigkeit: In einem Zeitraum darf nur soviel Holz eingeschlagen werden, wie zur gleichen Zeit nachwächst.

Im Heger Holz wurde dieser Grundsatz in den zurückliegenden 50 Jahren sogar übererfüllt. Der Holzvorrat hat sich seit 1950 verdoppelt. Die sogenannte Forsteinrichtung, zu der unter anderem die Waldinventur der vergangenen zehn Jahre gehört, ergab einen jährlichen Zuwachs von neun Festmetern pro Hektar. In der Planung für die nächsten zehn Jahre empfiehlt das Niedersächsische Forstplanungsamt einen jährlichen " Hiebsatz" von 6, 6 Festmetern pro Hektar. Das bedeutet, dass die Heger Laischaft in ihren 74 Hektar Wald jährlich nicht mehr als rund 490 Festmeter Holz schlagen sollte.

Die Zusammensetzung des Waldes hat sich in den vergangenen 50 Jahren ebenfalls geändert. Bei den Laubbäumen gab es einen Zuwachs, die Kiefern- und Fichtenbestände gingen zurück. Derzeit beträgt der Anteil der Laubbäume im Heger Holz mehr als 50 Prozent.

Für das Jubiläum hat die Heger Laischaft einen Köhler engagiert. Im August wird er im Heger Holz aus 40 Festmetern Buchenholz vier Tonnen Holzkohle machen. Zehn Tage benötigt der Köhler dafür, den Meiler muss er dabei rund um die Uhr bewachen. Mitte September beginnt im Museum am Schölerberg eine Ausstellung über die Funktion des Waldes. Das Heger Holz und die Konferenz von Rio - zusammen mit der niedersächsischen Forstverwaltung stellt die Laischaft dieses Thema dar. Für den eigentlichen Jubiläumstag, den 22. November 2002, ist ein Festakt im Rathaus geplant.

Die jüngste Laischaftsversammlung wählte Harald Niemann zum neuen Deputierten; er löste Benno Osterheider ab, der aus Altersgründen nicht mehr kandidierte.

(swa)
Autor:
swa


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