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1
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1.
Erscheinungsdatum:
12.11.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ergebnisse
der
Bürgerbefragung
in
Osnabrück.
Der
Verkehr,
die
Angst
vor
Kriminellen
und
die
Möglichkeiten
der
Freizeitgestaltung
sind
die
drei
Themen,
die
die
Osnabrücker
offenbar
am
meisten
beschäftigen.
Überschrift:
Das bewegt die Osnabrücker
Blöde Panne
An die Arbeit
Zwischenüberschrift:
Die Ergebnisse der ersten Vollbefragung in einer deutschen Großstadt
Artikel:
Originaltext:
Das
bewegt
die
Osnabrücker
Die
Ergebnisse
der
ersten
"
Vollbefragung"
in
einer
deutschen
Großstadt
Der
Verkehr,
die
Angst
vor
Kriminellen,
die
Möglichkelten
zur
Freizeitgestaltung:
Das
sind
die
drei
Themen,
die
die
Osnabrücker
offenbar
am
meisten
beschäftigen.
Diesen
Eindruck
vermittelt
die
Bürgerbefragung,
deren
Ergebnisse
am
Samstag
im
Rathaus
präsentiert
wurden.
Dass
die
Lage
auf
den
Straßen
Thema
Nummer
eins
ist,
überrascht
nicht.
Bemerkenswert
ist
die
Erkenntnis,
dass
viele
Osnabrücker
Angst
haben,
Opfer
einer
Straftat
zu
werden,
obwohl
die
Kriminalstatistik
die
Stadt
ganz
und
gar
nicht
als
heißes
Pfalster
ausweist.
In
der
Bürgerbefragung
nutzten
vor
allem
ältere
Osnabrücker
die
Möglichkeit,
ihr
Gefühl
zum
Ausdruck
zu
bringen.
Bestandsaufnahme:
Die
Osnabrücker
leben
gern
in
ihrer
Stadt.
Fast
zwei
Drittel
der
Bürger,
die
ihren
Fragebogen
zurückgegeben
haben,
bescheinigen
ihrer
Stadt
eine
sehr
gute
(4,
7
Prozent)
oder
gute
(57,
4
Prozent)
Lebensqualität.
30
Prozent
halten
die
Lehensqualität
für
befriedigend,
sieben
Prozent
empfinden
sie
als
ausreichend
oder
mangelhaft
(1,
1
Prozent)
.
Wenig
überraschend:
Besonders
zufrieden
mit
der
Lebensqualität
sind
die
Menschen
in
den
Stadtteilen
Sonnenhügel,
Westerberg
und
Weststadt.
Schlecht
schneiden
Fledder,
Pye
und
Nahne
ab.
Die
Bürger
sind
mit
den
Möglichkeiten,
sich
in
der
Politik
Gehör
zu
verschaffen,
offenbar
nicht
zufrieden.
Knapp
fünf
Prozent
halten
sie
für
mangelhaft,
20
Prozent
für
gerade
ausreichend.
Nur
drei
Prozent
halten
die
Möglichkelten
für
sehr
gut,
31
Prozent
für
gut.
Welche
Sehenswürdigkelten
würden
Sie
einem
auswärtigen
Besucher
zeigen?
An
der
Spitze
steht
eindeutig
die
Altstadt,
gefolgt
vom
Rathaus,
dem
Zoo
und
dem
Dom.
Der
Botanische
Garten
liegt
überraschenderweise
auf
Platz
fünf,
erst
danach
folgen
die
Museen
der
Stadt.
Und
wer
hätte
das
gedacht:
Die
hier
lebenden
Ausländer
schätzen
die
Hasestadt
viel
mehr
als
"
schmutzig"
ein
als
die
Osnabrücker
selbst.
Sie
empfinden
die
Stadt
auch
als
ausländerfreundlicher
als
Ihre
deutschen
Nachbarn.
Wünsche:
Handlungsbedarf
sehen
die
Osnabrücker
in
der
Verkehrslenkung
und
-
planung.
Ihre
Forderung:
Mehr
Parkplatze,
besserer
Verkehrsfluss
vor
allem
auf
den
Wällen
und
Überprüfung
aller
Ampeln
und
Schilder
auf
ihre
Notwendigkeit.
Zur
Bekämpfung
der
Kriminalität
und
Verbesserung
des
Sicherheitsgefühls
wünschen
sich
die
meisten
mehr
Polizeipräsenz
und
Kontrollen.
Die
Bürger
in
Pye,
Atter
und
VVidukindland
beklagen,
dass
es
zu
wenig
Einkaufsmöglichkeiten
für
den
täglichen
Kleinkram
in
der
Nähe
gibt.
Auf
der
Wunschliste
der
Bürger
stehen
mehr
Parks
und
Grünanlagen
in
der
Innenstadt,
mehr
Naherholungsmöglichkeiten
in
Schinkel,
bessere
Pflege
der
Kinderspielplätze
vor
allem
in
der
Innenstadt.
Die
Jugendlichen
in
Darum-
Gretesch-
Lüstringen
wünschen
sich
mehr
kostengünstige
und
erreichbare
Freizeitangobote.
Das
Niedersachsenbad
soll
mehr
für
das
öffentliche
Baden
geöffnet
werden,
das
Nettebad
nicht
zum
reinen
Spaßbad
umgebaut,
sondern
auch
den
Ansprüchen
von
Sportschwimrnern
gerecht
werden.
Viele
junge
Leute
würden
mehr
Open-
Air-
Veranstaltungen
am
Rathaus
begrüßen.
Mehr
Sicherheit
für
Radfahrer
wird
vor
allem
von
Bürgern
vom
Schölerberg
und
der
Weststadt
reklamiert.
Bewertungen:
Als
"
rein
psychologisches
Problem"
stufte
der
Leiter
der
Studie,
Dr.
Bernd
Runde,
die
Erkenntnisse
über
das
Unsicherheitsgefühl
vieler
Bürger
ein.
Den
Menschen
Sicherheit
zu
vermitteln,
sei
sehr
schwer.
Die
Stadt
Herten
zum
Beispiel
habe
ermittelt,
dass
durch
konkrete
Maßnahmen
wie
mehr
Kontrollen
und
Polizeipräsenz
erst
nach
vier
Jahren
eine
Veränderung
in
der
Gefühlswelt
der
Bürger
messbar
geworden
sei.
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
führte
das
Ergebnis
auf
ein
allgemeines
Generationsproblem
zurück:
Es
gebe
immer
mehr
ältere
Menschen,
die
naturgemäß
eher
ängstlich
seien.
Hinzu
komme
eine
wachsende
Kritikfähigkeit"
dieser
älteren
Generation.
Immer
mehr
meldeten
sich
zu
Wort,
wenn
sie
sich
durch
Veränderungen
in
ihrer
Umgebung
belästigt
fühlten.
"
Es
gibt
Seniorenpaare,
die
selbst
vier
Kinder
großgezogen
haben,
und
jetzt
keinen
Kinderspielplatz
nebenan
haben
wollen"
,
sagte
Fip.
Die
Möglichkeiten
der
Stadt,
das
Sicherheitsgefühl
zu
verbessern,
seien
beschränkt,
so
Fip
weiter.
Die
Stadt
könne
es
sich
nicht
leisten,
alle
dunklen
Ecken
und
Wege
die
ganze
Nacht
auszuleuchten.
Die
Bürger
müssten
eben
beleuchtete
Umwege
in
Kauf
nehmen.
Verstärkte
Polizeistreifen
konnte
Fip
nicht
versprechen:
"
Das
Streifegehen
ist
ein
ungeliebter
Job
bei
der
Polizei"
,
so
Fip.
Er
gehe
davon
aus,
dass
die
Osnabrücker
Polizei
demnächst
personell
verstärkt
werde.
Das
sei
aber
Sache
des
Landes.
Professor
Rolf
Wortmann
von
der
Fachhochschule
wies
auf
die
gegensätzlichen
Interessen
hin,
die
in
der
Befragung
zum
Ausdruck
gekommen
sind.
Die
Schaffung
von
Arbeitsplätzen
steht
auf
Platz
eins
der
"
zu
fördernden
Aufgabenbereiche"
,
die
Schaffung
von
neuen
Gewerbegebieten
rangiert
dagegen
weit
hinten.
Es
werden
mehr
Parkplätze
gefordert
-
zugleich
aber
auch
mehr
Grünanlagen.
Blöde
Panne
Till
liest
seine
Texte
sehr
genau,
bevor
er
auf
den
Knopf
drückt,
der
den
Artikel
zum
Druck
freigibt.
Doch
ein
zweites
oder
drittes
Lesen
nutzt
meist
nicht
mehr,
denn
es
gibt
ein
eigenartiges
Phänomen:
Der
Autor
liest,
was
er
lesen
will,
und
nicht,
was
dort
wirklich
steht.
Auch
den
Autoren
des
Bürgerfragebogens
ist
eine
solche
Panne
passiert,
die
das
Ergebnis
der
Studie
in
einem
Bereich
sehr
in
Frage
stellt.
Bei
der
Frage
"
Welche
Sehenswürdigkeiten
würden
Sie
auswärtigen
Besuchern
unbedingt
in
der
Stadt
zeigen?
"
taucht
unter
den
Antwortmöglichkeiten
zwei
Mal
der
Botanische
Garten
auf.
Dafür
fehlt
das
Felix-
Nussbaum-
Haus.
Der
Fehler
wurde
zu
spät
bemerkt,
die
Fragebögen
sind
so
verschickt
worden.
Kein
Wunder
also,
dass
der
Garten
auf
dem
Westerberg
in
der
Bürgerbefragung
so
weit
vorn
gelandet
ist.
Fip
sagte
am
Samstag,
er
würde
sich
einen
solchen
Ansturm
auf
den
Botanischen
Garten
wünschen.
Seine
Beobachtungen
bestätigten
aber
das
Ergebnis
der
Bürgerbefragung
nicht.
Es
darf
spekuliert
werden:
Wie
viele
hätten
auf
die
Frage,
wo
der
Botanische
Garten
liegt,
wohl
richtig
geantwortet?
Bismorgen
Befragung
An
die
Arbeit
Von
Wllfrled
Hinrichs
Haben
sich
der
Aufwand
und
die
Kosten
von
180
000
Mark
gelohnt?
Legen
wir
die
Argumente
in
die
Waagschalen.
Nein
-
weil
es
keiner
Volksbefragung
bedurfte
um
festzustellen,
dass
der
Straßenverkehr
in
Osnabrück
ein
Aufreger-
Thema
ist
oder
dass
die
Stadt
einen
gemütlichen
Eindruck
macht,
dass
die
Lebensqualität
am
Westerberg
am
höchsten
ist
oder
dass
der
Busverkehr
sehr
ordentlich
funktioniert.
Auch
deshalb
ein
Nein,
weil
105
063
Bürger
den
Fragebogen
in
die
Mülltonne
geworfen
haben.
Ja
-
weil
noch
nie
so
deutlich
wurde,
wie
weit
subjektives
Sicherheitsempfinden
und
objektive
Kriminalstatistik
voneinander
entfernt
sind.
Vor
allem
aber:
Weil
die
Bürger
die
Politiker
mit
Verbesserungsvorschlägen
überschüttet
haben.
Dieser
Berg
an
Vorschlägen
wiegt
schwer
und
senkt
die
Waagschale
eindeutig
zum
ja.
Dafür
haben
sich
Aufwand
und
Kosten
gelohnt.
11
758
einzelne
Vorschläge
allein
zur
Verbesserung
des
Verkehrs:
Das
zwingt
zum
Nachdenken.
Die
Politiker
stehen
in
der
Pflicht,
den
großen
Schatz
an
Ideen
und
Anregungen
aus
der
Bürgerschaft
in
konkretes
Handeln
umzusetzen.
28
587
Bürger
haben
ein
Recht
darauf,
dass
ihre
Vorstellungen
intensiv
geprüft
werden.
Sie
werden
gespannt
sein,
wie
der
neue
Stadtrat
mit
diesen
Verbesserungsvorschlägen
umgehen
wird.
Denn
die
bürgerliche
Mehrheit,
die
jetzt
am
Ruder
sitzt,
hat
die
Bürgerbefragung
sehr
skeptisch
beobachtet.
Die
Methode
"
Die
Ergebnisse
können
verallgemeinert
werden,
sagt
Dr.
Bernd
Runde
von
der
Uni.
Diejenigen,
die
geantwortet
haben,
spiegeln
nach
seinen
Angaben
die
ganze
Stadtbevölkerung
wider.
Was
die
knapp
29
000
Bürger
in
den
Fragebögen
geäußert
haben,
kann
also
auf
alle
156
000
Einwohner
übertragen
werden.
Die
Rücklaufquote
von
rund
20
Prozent
wollte
Runde
nicht
kommentieren,
denn
es
gebe
bislang
keine
vergleichbare
Befragung.30
Prozent
der
Befragten
hatten
angegeben,
sich
nicht
für
Kommunalpolitik
zu
interessieren.
Runde:
"
Einen
Teil
der
Ohnemichels
haben
wir
also
doch
erreicht."
FAKTEN,
FAKTEN,
FAKTEN
-
und
Gefühle:
Dr.
Bernd
Runde
erklärte
den
Zuhörern
die
Ergebnisse
der
Bürgerbefragung.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Till