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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Die Schleiereule verspeist am liebsten Wühlmäuse
Zwischenüberschrift:
Nachtjäger kann auch am Tag ausgezeichnet sehen
Artikel:
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Originaltext:
Die Schleiereule verspeist am liebsten Wühlmäuse

Nachtjäger kann auch am Tag ausgezeichnet sehen

Von Gerhard Kooiker

13 Eulenarten leben in Europa, neun davon in Deutschland. In Osnabrück sind fünf Eulenarten anzutreffen, mit sehr unterschiedlichen Lebensräumen. Einige meiden den Menschen und bevorzugen dunkle, einsame Schluchtwälder, andere sind Kulturfolger und brüten in Gebäuden und Ställen menschlicher Siedlungen. Das gilt auch für die schönste Eule, die Schleiereule.

Sie ist auf ruhige Dachböden, Scheunen und Kirchtürme angewiesen, wo sie ungestört den Tag verschlafen und ihren Nachwuchs aufziehen kann. Auf freien An- und Abflug legt die Schleiereule dabei großen Wert. Auch in Osnabrück brütet sie auf ruhigen Dachböden einiger Bauernhöfe, z.B. bei Kolkmeier in Atter, bei Vincke in Schinkel und auf dem Brinkhof am Kalkhügel. Exakte Zahlen von dem gefiederten Nachbarn sind nicht bekannt. Eine Größenordnung von 20 Paaren wird für Osnabrück als wahrscheinlich angesehen.

häufig zu einem Massensterben, da die Eulen bei andauernder Schneedecke nicht mehr genug Kleinsäuger - insbesondere Wühlmäuse - ergreifen können. Diese stellen zu rund 95 Prozent ihre Hauptbeute dar. Schon bei einer Schneedecke ab sieben cm Höhe verhungert eine Schleiereule innerhalb von acht Tagen, zumal sie nicht über genügend Reservefett verfügt.

Es dauert einige Jahre, bis sich der Bestand wieder erholt hat. So kamen ihr die letzten sechs milden Winter sehr entgegen. Laut Otto Kimmel, dem Eulenexperten aus Ibbenbüren, geht es den Schleiereulen in unserer Heimat zurzeit sehr gut: Seit 1976, dem Beginn seiner Untersuchungen, haben sie im Jahre 2001 das höchste Bestandsniveau überhaupt erreicht.

Typisch für alle Eulen sind ihre großen, nach vorn gerichteten Augen und der so genannte Schleier, ein Kranz von kleinen Federn, der das Gesicht einrahmt. Dadurch erhält das Eulengesicht etwas sehr Ausdrucksvolles, fast Menschenähnliches. Dieser Gesichtsschleier ist bei der Schleiereule besonders deutlich zu einem auffälligen, herzförmigen Schleier ausgebildet. Er macht sie unverwechselbar und hat ihr auch den Namen gegeben.

Lautlos und gespenstisch ist ihr Flug. Das weiche Gefieder und ihre Handschwingen mit gezähnten Außenrändern dämpfen die Fluggeräusche. Wer glaubt, dass Eulen tagsüber nichts sehen können, unterliegt einem weit verbreiteten Irrtum. Im Gegenteil, sie sehen oft besser als wir Menschen. Dank ihrer besonderen Augen können die charmanten Nachtjäger aber selbst schwaches Sternenlicht ausnutzen und ihre Beute fangen.

EIN KRANZ von kleinen Federn rund um die Augen ist das auffällige Merkmal. Ihr verdankt die Schleiereule ihren Namen. Foto: Bernhard Volmer
Autor:
Gerhard Kooiker


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