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1.
Erscheinungsdatum:
24.03.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
100
Jahren:
Das
Wetter,
die
Obstbaumzählung,
eine
Wasserzapfstelle
auf
dem
Neumarkt,
die
Osnabrücker
Lokale,
Freizeitspiele
etc.
Historischer
Rückblick.
Überschrift:
Den Leichenzug von Queen Victoria auf bewegten Bildern erlebt
Zwischenüberschrift:
März 1901: Auf dem Frühjahrsmarkt war ein Kinematograph die Attraktion
Artikel:
Originaltext:
Den
Leichenzug
von
Queen
Victoria
auf
bewegten
Bildern
erlebt
März
1901:
Auf
dem
Frühjahrsmarkt
war
ein
Kinematograph
die
Attraktion
Von
Christiana
Keller
Endlich
ist
der
lange
Winter
verbannt,
hoffte
man
im
März
1901.
Nach
dem
Hochwasser
und
den
Frostschäden
zogen
die
Kraniche
wieder
zu
Hunderten
über
die
Stadt
in
Richtung
Osten.
Die
Osnabrücker
wurden
über
die
Zeitungen
aufgerufen,
alle
Nistkästen
zu
untersuchen,
zu
reinigen,
mit
neuem
Heu
auszufüllen
und
eventuelle
Sperlingsnester
zu
entfernen.
Der
Naturwissenschaftliche
Verein
lobte
das
Engagement
der
Medien
als
"
sehr
zeitgemäß"
.
Eine
ihrer
Hauptaufgaben
sahen
die
Tageszeitungen
vor
100
Jahren
offensichtlich
in
der
Aufklärung
und
Belehrung
ihrer
Leserschaft.
So
las
man
im
März
täglich
den
Slogan
im
Anzeigenteil
"
Auf
jeden
Raum
pflanz
einen
Baum,
und
pflege
sein,
er
bringt'
s
dir
ein"
.
Das
Ergebnis
der
Obstbaumzählung
vom
Dezember
hatte
keine
Steigerung
der
Baumzahl
seit
dem
Jahr
1900
ergeben,
dagegen
verzeichnete
die
nationale
Statistik
Obstimporte
im
Wert
von
120
Millionen
Mark.
"
Der
größte
Teil
dieser
Summe
hätte
mit
Leichtigkeit
von
deutschen
Landwirten
verdient
werden
können,
wenn
der
deutsche
Obstbau
die
gleichen
Fortschritte
gemacht
hätte,
die
auf
allen
anderen
Gebieten
zu
verzeichnen
sind"
,
beklagte
ein
Reporter
in
der
Osnabrücker
Zeitung.
Auf
dem
Neumarkt
stand
seit
diesem
Monat
eine
Wasserzapfstelle.
Oben
hing
an
einer
Kette
ein
Becher
und
am
Fuß
der
Anlage
gab
es
kleine
Becken
zum
Tränken
der
Hunde.
Die
städtischen
Kollegien
hatten
beschlossen,
noch
weitere
Anlagen
über
die
Stadt
zu
verteilen.
Mitte
des
Monats,
als
schon
zahlreiche
Aussteller
Buden
für
den
Frühjahrsmarkt
errichtet
hatten,
fiel
dann
doch
noch
dichter,
handhoher
Schnee
in
Osnabrück.
Der
Boden
war
völlig
aufgeweicht
und
die
Passanten
beklagten
"
die
Unwegsamkeit
der
Plätze"
.
Die
Wirte
der
Osnabrücker
Lokale,
die
wie
immer
dafür
gesorgt
hatten,
"
dass
auch
bei
ihnen
was
los
ist"
,
warben
mit
Varietevorführungen.
Im
Osnabrücker
Hof
spielte
die
Gruppe
"
D'
Oberinntaler"
und
im
Restaurant
"
Zum
Bürgerhause"
gab
es
zur
Abwechslung
wieder
etwas
für
alle
Neugierigen:
Hier
hielten
sich
allabendlich
zwei
Chinesenkinder
im
Schankraum
auf,
von
denen
es
hieß,
dass
ihre
Eltern
im
Vorjahr
von
den
"
Boxern"
ermordet
worden
seien.
Sie
stammten
aus
der
Nähe
von
Peking,
waren
16
und
17
Jahr
alt
und
bedienten
im
Restaurant
in
chinesischen
Kleidern.
Der
Clou
auf
dem
Markt
war
aber
"
das
Theater
der
lebenden
Bilder"
mit
Filmen
von
der
Pariser
Weltausstellung,
einem
Stierkampf
und
einem
Manöver,
sowie
dem
Leichenzug
von
Queen
Victoria.
Das
Theater
Mehlich
besaß
laut
Eigenwerbung
die
neuesten
Vorführmaschinen,
die
sich
in
höchst
klarer,
ruhiger
Weise
zeigten
und
"
nicht
mehr
flimmerten
wie
bei
Vorführungen
anderer
Unternehmer"
.
Auch
im
Kuppelsaal
des
Vereinshauses
bot
ein
"
Kinematograph"
für
ein
überaus
zahlreiches
Publikum
"
lebende
Bilder"
an.
Ein
Film
der
Oberammergauer
Passionsspiele
eröffnete
die
Vorführung.
Der
Kritiker
schrieb:
"
Auch
die
übrigen
Vorführungen,
der
englische
Panzerzug,
Sanitätscorps
in
Transvaal,
Überschreiten
des
Modder-
River
usw.
fanden
lebhaften
Beifall.
Dass
die
Musik
beim
Verbinden
der
Verwundeten
nach
der
Schlacht
einen
flotten
Walzer
spielte,
geschah
deshalb,
damit
man
von
dem
Elend
auf
dem
Schlachtfelde
nicht
angegriffen
werden
sollte."
Besonders
beliebt
war
der
Kinematograph
bei
der
jungen
Generation.
3
000
Kinder
besuchten
am
Nachmittag
die
Kindervorstellung,
sie
standen
Kopf
an
Kopf
in
den
beiden
Sälen
im
Vereinshaus.
Im
Haus
Bierstraße
21
entdeckte
man
im
Keller
einen
alten
bronzenen
Mörser
mit
der
Jahreszahl
1681.
"
Ein
prächtiges
Stück
für
das
Osnabrücker
Zimmer
im
Museum"
berichtete
der
Reporter.
Durchaus
nicht
frühlingshaft
wehte
der
eisige
Nordwird
am
22.
März,
dem
kalendarischen
Frühlingsanfang.
Das
Thermometer
zeigte
nur
wenig
über
0
Grad.
Durch
die
späten
Schneefälle
war
die
Vegetation
einige
Wochen
zurück
geblieben.
Und
auch
das
passierte
im
März
1901:
"
Ein
Fahrgast
kam
auf
dem
Bahnhof
beim
Schließen
der
Coupèthüre
mit
dem
Daumen
zwischen
Thür
und
Wagen,
wodurch
ihm
derselbe
vollständig
abgequetscht
wurde"
.
VOR
100
JAHREN
fand
auf
dem
Neumarkt
noch
regelmäßig
ein
Markt
statt.
Das
Foto
haben
wir
dem
Buch
"
Alt-
Osnabrück"
,
Band
1,
entnommen,
erschienen
im
Verlag
H.
Th.
Wenner.
Autor:
Christiana Keller