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Ehrgeiziges Ziel: Mehr Fahrgäste in Bus und Bahn
Zwischenüberschrift:
Mehr Bike-Ride in Osnabrücks Nachbar-Kommunen
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Ehrgeiziges Ziel: Mehr Fahrgäste in Bus und Bahn

Mehr Bike + Ride in Osnabrücks Nachbar-Kommunen

Von Michael Schwager

Regionale Zusammenarbeit erfordert auch Mobilität. Die Menschen müssen sich in Stadt und Land möglichst problemlos bewegen können, im eigenen Auto, per Bus oder Bahn. Der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ist über die von Stadt und Landkreis gemeinsam finanzierte Planungsgesellschaft PlaNOS auf einem guten Weg. Die bisher erreichten Ergebnisse werden auch von unabhängiger Seite anerkannt.

PlaNOS-Chef Dr. Stephan Rolfes zählt die erzielten Verbesserungen auf: Anschluss des Südkreises an den Taktverkehr bis nach Glandorf, gemeinsames Tarifsystem seit 1997, vollständige Verzahnung des Netzes seit 1998. Derzeit arbeitet die PlaNOS an der Integration des Nahverkehrsangebotes mit dem nördlichen Landkreis.

Die Nachbarkommunen des Oberzentrums Osnabrück sind durch Busse angebunden, die in dichter Folge verkehren: Georgsmarienhütte und Belm im 10-Minuten-Takt, Wallenhorst im 20-Minuten - Takt und Hasbergen im 30-Minuten-Takt. Die Fahrgastzahlen beweisen Rolfes die Qualität des Angebotes: Jeder Osnabrücker zum Beispiel unternimmt im Durchschnitt jährlich 600 Busfahrten. Das heißt: Er sitzt fast zwei Mal täglich in einem Bus. In Stadt und Landkreis wurden im vergangenen Jahr 52, 5 Millionen Fahrkarten verkauft. Damit stehe man zwei Mal besser da als zum Beispiel Bielefeld.

Aber nichts ist so gut, dass man es nicht noch besser machen könnte. Die bisher nur noch zur Vorweihnachtszeit angebotenen Park+ Ride-Möglichkeiten (P+ R) am Stadtrand werden kaum genutzt. Ein Grund: Wer im eigenen Auto erst einmal bis auf zwei Kilometer ans Zentrum herangekommen ist, wechselt nicht mehr in den Bus. Die Verlagerung der P+ R-Plätze an zentrale Bushaltestellen in den Umlandgemeinden könnte noch mehr Fahrgäste in die Busse locken, findet Jörn Keck, Vorsitzender des Verkehrsclubs Deuschland (VCD) in Osnabrück. Das gelte auch für den Aushau der Bike+ Ride-Möglichkeiten im Speckgürtel der Stadt.

Bei der Verbesserung des Schienenverkehrs ziehen Stadt und Landkreis ebenfalls an einem Strang, Kolfes nennt das Stichwon " OSBahn": In der ersten Ausbaustufe soll der " Haller Willem", der Ende 2003 wieder bis zum Osnabrücker Hauptbahnhof rollen soll, aus dem Südkreis kommend über den Güterbahnhof auf die Strecke Hasetor-Eversburg-Oldenburg geleitet werden. Die Innenstadt soll dann über die zusätzlichen Haltepunkte " Neustadt" am Rosenplatz und Berliner Platz erschlossen werden. In der zweiten Ausbaustufe der OSBahn sollen die Tecklenburger Nordbahn reaktiviert und weitere Haltepunkte auf vorhandenen Bahnstrecken im Stadtgebiet wieder in Betrieb gehen. Dann sollen auch Möglichkeiten geprüft werden, ob die Triebwagen am Berliner Platz oder an der Pagenstecherstraße über neue Gleise in die Innenstadt ausgefädelt werden können.

Die Stadt hat einen Einpendler-Überschuss von rund 31 500 (Stand 30. 9. 2000). Jeder Pendler also, der für Bus oder Bahn gewonnen werden kann, verbessert die Erreichbarkeit der Osnabrücker Innenstadt für die Kundschaft des Einzelhandels. IHK-Verkehrs-Geschäftsführer Eckhard Lammers begrüßt es daher, dass sich der ÖPNV " auf relativ hohem Niveau" befindet. Dennoch müsse auch der Individualverkehr die City möglichst ohne Stau erreichen können. Wenn sich die Stadt zum Beispiel an der Iburger Straße dafür entscheide, dem ÖPNV durch Busspuren Vorteile zu verschaffen, müsse der dadurch entstehende Nachteil für die Pkw-Fahrer durch möglichst intelligente Ampelschaltungen so weit wie möglich kompensiert werden,

Der Verkehrsexperte betont, dass der IHK auch an guten weiträumigen Verkehrsverbindungen liege. Neben dem A-33-Lückenschluss (s. Kasten) sei der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) für die Wirtschaft im Osnabrücker Land von großer Bedeutung.

Hier, so Landrat Manfred Hugo, gebe es bereits ein gutes Engagement von Stadt und Landkreis in der Flughafengesellschaft. Gemeinsam mit der Stadt setze sich der Landkreis überdies nicht nur für den Haller Willem, sondern auch für einen Ausbau der Ost-West-Achse Amsterdam-Berlin ein. Eine erfolgversprechende Verkehrsentwicklung setze voraus, dass man wenigstens in den Grenzen des Osnabrücker Landes plane.

Lückenschluss nur im Konsens

Der kontrovers diskutierte Lückenschluss der A 33 ist ein bedeutsames verkehrspolitisches Thema. Realisiert werden kann das Vorhaben nur, wenn Osnabrück, Belm und Wallenhorst sich einhellig für das Straßenbau-Projekt aussprechen, damit es beim Bund oberste Priorität erhält. Eckhard Lammers, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), hob im Gespräch mit unserer Zeitung die Bedeutung dieser Autobahnverbindung für die Wirtschaft der Region hervor. Der Landkreis kommt zur gleichen Bewertung. Landrat Manfred Hugo: " Es wäre für beide Seiten gut, wenn die Stadt auch hier mit uns an einem Strang zöge." Innerhalb der betroffenen Gemeinde haben sich die Lückenschluss-Gegner formiert. Sie favorisieren als Alternativen den Ausbau der A 30 und der Bundesstraße 51.

DER AUSBAU der Fahrradparkplätze an zentralen Bushaltestellen in den Kommunen des Osnabrücker Speckgürtels, die Verbesserung von Bike+ Ride, also wie hier bei Gildehaus in Oesede, könnte den ÖPNV für mehr Pendler attraktiv machen. Das würde die Einfallstraßen ins Oberzentrum für den Individualverkehr entlasten.

Fotos: Thomas Osterfeld

VISIONEN FÜR DEN SCHIENENVERKEHR DER ZUKUNFT in der Region. Unter dem Stichwort OSBahn könnte in mehreren Ausbaustufen zunächst das vorhandene Schienennetz durch zusätzliche Haltepunkte für den Personennahverkehr attraktiver gemacht werden. Später könnte in so genannte Ausfädelungen investiert werden. Über neue Gleise könnten die Triebwagen sich dann vom Berliner Platz und von der Pagenstecherstraße aus der City nähern.

DIE GROSSEN STRASSEN, die in die City des Oberzentrums führen, müssen funktionieren. Wenn durch Busspuren, wie hier an der Iburger Straße, der Individualverkehr ins Hintertreffen gerät, muss das zum Beispiel durch gute Ampelschaltungen ausgeglichen werden, fordert die IHK Osnabrück Emsland.
Autor:
Michael Schwager


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