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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
"Rehkitze sind nicht so hilflos, wie es aussieht"
Zwischenüberschrift:
Tierschützer warnt vor unbedachten Mitleid-Aktionen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Rehkitze sind nicht so hilflos, wie es aussieht"

Tierschützer warnt vor unbedachten Mitleids-Aktionen

" Hände weg von den Jungtieren im Wald", so warnt der Tierschützer Wolfgang Herkt: Allein in dieser Woche wurden ihm zwei Rehkitze ins Haus gebracht, die seine Familie nun mühsam aufpäppeln muss. Herkt weiter: " Solche Jungtiere sind nicht hilflos. Sie werden erst vom Menschen zu Waisen gemacht."

Alljährlich im Frühjahr finden Spaziergänger in Wald und Flur die eben gesetzten Kitze, Die niedlichen Tiere wecken Mitleidsgefühle, weil sie ' doch so klein sind und so hilflos fiepen. Aber in der Regel steht die Rehmutter nur wenig entfernt im Unterholz und beäugt misstrauisch die Situation: " Nur wenn die Ricke etwa durch einen Autounfall ums Leben kam, besteht Handlungsbedarf", so Herkt weiter, " nur in diesem Fall sollte der Mensch eingreifen."

Ähnliches gilt auch für junge Eulenvögel, berichtet der Tierschutzvorsitzende weiter: Waldohreulen und Käuze zum Beispiel fallen nicht aus dem Nest, sie landen nur bei ihrem ersten Flugversuch auf dem Boden und werden dort noch eine Reihe von Tagen durch die Altvögel gefüttert bis sie dann selbst fliegen können.

In den letzten Tagen sind Wolfgang Herkt in seiner von der Landesregierung anerkannten Betreuungs- und Aufzuchtstation für wildlebende Tiere nicht nur die zwei Rehkitze gebracht worden, die jetzt mit der Flasche ernährt werden müssen. Auch besonders geschützte Jungeulen und selbst Rotmilane hat er in Empfang nehmen müssen, um der bedrohten Kreatur zu helfen.

" Alles absolut unnötig", so bewertet der Artenschützer die falsch verstandene Tierliebe. Zudem sei dieses Handeln auch vorn Gesetz nicht gedeckt, wenn es sich nicht um einen zweifelsfreien Notfall handele: " Wer freilebende Tiere der Natur entnimmt ohne dazu berechtigt zu sein, der macht sich streng genommen der Wilderei schuldig", erinnerte Wolfgang Herkt gestern an die einschlägigen Paragrafen im geltenden Jagdgesetz. Zuständig sei in erster Linie der jeweilige Jagdinhaber. (fhv)

TIERASYL IM GÄSTE-WC: Tierschützer Wolfgang Herkt hat auch in diesem Jahr bereits zwei Rehkitze ins Haus bekommen. Er warnt: " Solche Jungtiere sind nicht verwaist, auch wenn es den Anschein hat."' Foto: Michael Hehmann
Autor:
fhv


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