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1.
Erscheinungsdatum:
07.07.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ergebnisse
der
Arbeit
der
Planungszellen
zur
Umgestaltung
des
Neumarkts.
Überschrift:
Planungszellen: Fußgängerweg muss bleiben
"Eigentlich muss der Tunnel weg"
Zwischenüberschrift:
Bürgergutachten Neumarkt bald fertig
Bei der Arbeit in den Planungszellen haben viele ihre Meinung geändert
Artikel:
Originaltext:
Planungszellen:
Fußgängerweg
muss
bleiben
Bürgergutachten
Neumarkt
bald
fertig
So
viel
steht
schon
mal
fest:
Der
Fußgängerüberweg
über
den
Neumarkt
soll
bleiben.
Dafür
gibt
es
eine
klare
Mehrheit
in
den
Planungszellen,
die
vier
Tage
lang
an
einem
Konzept
für
den
problembeladenen
Platz
in
der
City
gestrickt
haben.
Was
die
aus
Bürgern
zusammengesetzten
Arbeitsgruppen
sonst
noch
empfehlen,
muss
allerdings
erst
noch
unter
einen
Hut
gebracht
werden.
Die
Situation
am
Neumarkt
ist
festgefahren
wie
nirgendwo
sonst
in
Osnabrück.
Um
den
gordischen
Knoten
zu
durchschlagen,
wagte
die
Stadt
ein
Experiment
und
lud
nach
dem
Zufallsprinzip
ausgewählte
Bürgerinnen
und
Bürger
ein,
für
den
Neumarkt
eine
Lösung
auszuarbeiten.
Nach
einigen
Absagen
schmolz
der
Teilnehmerkreis
von
162
auf
129
zusammen.
Das
Bürgergutachten
soll
Mitte
August
vorliegen.
Ob
die
Empfehlungen
anschließend
umgesetzt
werden,
muss
die
Politik
entscheiden.
Benno
Trütken
vom
Büro
für
Beteiligungsverfahren
forum
b,
der
die
Arbeit
der
Planungszellen
maßgeblich
koordiniert
hat,
ist
jedenfalls
sicher,
dass
der
Rat
ein
derart
breit
angelegtes
Bürgervotum
nicht
ignorieren
kann.
In
den
sechs
Planungszellen,
die
aus
jeweils
20
bis
25
Teilnehmern
bestanden,
wurde
nach
der
Anhörung
von
Fachleuten
und
Interessenvertretern
ohne
Tabus
diskutiert.
Nahezu
euphorisch
äußerten
sich
die
Mitglieder
der
Planungszelle
5b,
die
sich
am
Donnerstagnachmittag
in
der
Volkshochschule
zur
Schlussrunde
trafen.
Von
einem
fruchtbaren
Klima
war
die
Rede,
von
einem
konstruktiven
Miteinander
und
einer
Offenheit
gegenüber
anderen
Meinungen.
Was
inhaltlich
festgelegt
wurde,
muss
jetzt
redaktionell
aufgearbeitet
und
auf
einen
Nenner
gebracht
werden.
Zwei
bis
drei
Sprecher
aus
jeder
Planungszelle
wollen
sich
Ende
Juli
zusammensetzen
und
die
konsensfähigen
Punkte
zum
Bürgergutachten
zusammenfügen.
Eine
klare
Empfehlung
wird
es
für
den
ebenerdigen
Fußgängerüberweg
geben,
kündigte
Moderator
Benno
Trütken
an,
außerdem
soll
der
Stadtwerke-
Pavillon
abgerissen
und
durch
einen
gestalterisch
höherwertigen
Bau
ersetzt
werden.
Unstrittig
ist
außerdem,
dass
die
Neumarktpassage
nicht
so
bleiben
darf
wie
sie
ist.
Mehr
wollte
Trütken
noch
nicht
verraten.
240
000
Mark
hat
die
Stadt
in
die
neue
Art
der
Bürgerbeteiligung
investiert.
Hat
sich
der
Aufwand
gelohnt?
"
Auf
alle
Fälle"
,
meint
der
Moderator.
Das
Ergebnis
werde
aber
nicht
nur
dazu
beitragen,
die
Innenstadt
attraktiver
zu
machen.
Planungszellen
seien
zugleich
gelebte
Demokratie
und
damit
ein
gutes
Mittel
gegen
Politikverdrossenheit.
(rll)
KLARES
VOTUM:
Der
Fußgängerweg
über
den
Neumarkt
soll
nach
Ansicht
der
Planungszellen
bleiben.
Foto:
Michael
Hehmann
"
Eigentlich
muss
der
Tunnel
weg"
Bei
der
Arbeit
in
den
Planungszellen
haben
viele
ihre
Meinung
geändert
Fast
alle
haben
in
den
Planungszellen
ihre
Meinung
über
den
Neumarkt
geändert.
Bei
der
Arbeit
in
den
Kleingruppen
wurde
ohne
Denkverbote
diskutiert,
eine
straffe
Moderation
sorgte
dafür,
dass
die
Teilnehmer
auf
dem
Boden
der
Tatsachen
blieben.
Wir
haben
ein
schönes
Konzept
entwickelt"
,
strahlte
die
43-
jährige
Ausstellungstechnikerin
Dorothea
Gathmann
nach
der
Schlussrunde.
Sie
fand
es
erfrischend,
dass
sich
Menschen
aus
verschiedenen
Altersgruppen
auf
einen
so
offenen
Meinungsaustausch
eingelassen
haben.
Dem
Berufsschullehrer
Klaus-
Heinrich
Bick
(53)
ist
aufgefallen,
dass
manche
Teilnehmer
nach
einiger
Zeit
ihre
"
ideologischen
Vorstellungen"
über
Bord
geworfen
und
sich
ohne
Scheuklappen
an
der
Diskussion
beteiligt
hätten.
Er
selbst
war
anfangs
der
Meinung,
dass
der
Neumarkttunnel
unbedingt
erhalten
bleiben
müsse.
Nach
eingehender
Beratung
ist
er
aber
zu
der
Auffassung
gelangt:
"
Eigentlich
muss
das
Ding
weg!
"
In
den
60er
Jahren
sei
der
Tunnel
sicherlich
eine
gute
Lösung
gewesen,
meint
Bick,
inzwischen
habe
sich
fast
alles
um
ihn
herum
geändert,
der
Verkehr,
die
Gesellschaft
und
die
Nutzungsgewohnheiten
der
Menschen.
Die
30-
jährige
Studentin
Susanne
Zinn,
die
den
Neumarkt
vor
allem
aus
ihrer
Perspektive
als
Radlerin
kannte,
war
anfangs
sehr
angetan
von
der
Idee,
die
Autos
durch
einen
Tunnel
zu
schicken.
Nachdem
sie
sich
mit
den
Auswirkungen
einer
solchen
Planung
auseinandergesetzt
hat,
ist
sie
ganz
und
gar
davon
abgerückt.
Eine
andere
Wandlung
machte
die
58-
jährige
Diplom-
Psychologin
Renate
Seibt-
Eisenblätter
durch.
Zu
Beginn
war
sie
überzeugt,
dass
es
auf
dem
Neumarkt
nicht
ohne
Autoverkehr
geht.
In
der
Planungszelle
kam
sie
jedoch
zu
der
Überzeugung,
dass
der
Platz
autofrei
werden
muss
und
dass
möglichst
auch
die
Busse
einen
Bogen
um
den
Neumarkt
machen
sollten.
Für
eine
verkehrsberuhigte
Lösung
tritt
nach
anfänglichen
Vorbehalten
auch
der
24-
jährige
Verlagskaufmann
Dennis
Brömlage
ein.
Er
sprach
zwar
von
einem
guten
Diskussionsklima,
machte
aber
zugleich
eine
Einschränkung:
Einige
Teilnehmer
hätten
sich
nicht
von
ihrer
vorgefassten
Meinung
abbringen
lassen.
Und
das
seien
meist
die
Älteren
gewesen.
Dennis
Brömlage
bedauerte,
dass
in
seiner
Gruppe
zu
wenig
Frauen
und
junge
Leute
gewesen
seien.
Moderator
Benno
Trütken
relativierte
diese
Kritik
mit
dem
Hinweis,
dass
es
in
anderen
Gruppen
genau
umgekehrt
gewesen
sei.
Das
sture
Festhalten
an
einer
Meinung
,
sei
im
Übrigen
keine
Altersfrage,
meinte
Trütken.
Manche
Menschen
seien
schon
in
jungen
Jahren
sehr
verstockt
und
unfähig,
umzudenken.
Die
Arbeit
in
den
Planungszellen
biete
aber
jedem
eine
Chance,
auch
mal
über
seinen
Schatten
zu
springen.
(rll)
IN
KLEINEN
GRUPPEN
diskutieren,
im
größeren
Kreis
die
Ergebnisse
austauschen:
Hier
erläutert
Richard
Böckmann
(links)
,
ein
Teilnehmer
der
Planungszellen,
sein
Konzept
zum
Neumarkt.
Rechts
Moderator
Benno
Trütken.
Autor:
rll