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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Der Eisvogel erhält einen Lehrpfad
Zwischenüberschrift:
Fünfte Brut im Abflussrohr - Ursulaschüler schufen zwei zusätzliche Steilwände
Artikel:
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Originaltext:
NOCH GUCKEN SIE IN DIE RÖHRE, aber Irina Würtele (15), Philipp Kaulbach (15), Verena Blase (15) und Melanie Niermann (15) hoffen, dass sich der Eisvogel bald auch in der von ihnen gabauten Brutwand wohlfühlt. Foto: Detlef Heese

Der Eisvogel erhält einen Lehrpfad

Fünfte Brut im Abflussrohr - Ursulaschüler schufen zwei zusätzliche Steilwände

Die Eisvögel, die ganz in der Nähe der Herrenteichsbrücke in einem alten Abflussrohr bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr brüten, sollen einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Stadt legt ab Herbst einen " Eisvogel-Lehrpfad" entlang der innerstädtischen Hase an. Schüler der Ursulaschule unterstützen die seltenen Vögel, indem sie eine künstliche Steilwand und einen " Futterteich" mit Fischen schufen.

Die in Deutschland vom Aussterben bedrohten Vögel hatten mit ihrem Nest mitten in der Stadt 1999 bundesweit für Furore in allen Medien gesorgt. Entdeckt von der Ornithologie-Arbeitsgruppe der Ursulaschule unter Leitung von Biologie-Lehrer Peter Pietschmann hatte die Neue OZ als erste Zeitung über den ungewöhnlichen Brutplatz berichtet. Auch die Fachwelt war erstaunt, wie schnell sich die bunten Vögel mit dem markanten Schnabel an die Autos gewöhnten, die auf dem Parkplatz unmittelbar über der Brutröhre fuhren. Die Entdeckung erfolgte seinerzeit eher zufällig, wie Pietschmann berichtete. " Guck mal, da sitzt ein ganz buntes Rotkehlchen", habe eine Schülerin während einer Exkursion gerufen.

HEIMLICHER STAR an der Hase: der Eisvogel (Alcedo atthis) Foto: Archiv

Inzwischen brüteten die bunten Gesellen vier Mal erfolgreich in ihrer Röhre. Die fünfte Brut wird in diesen Tagen aufgezogen. Das nach innen leicht ansteigende Abflussrohr selbst dient glücklicherweise nicht mehr der Entwässerung des Parkplatzes.

Pietschmann und seine jungen Mitstreiter verwiesen gestern auf die optimalen Lebensbedingungen auf der Hase zwischen Herrenteichs- und Hasestraße. Auf dem rund ein Kilometer langen Abschnitt sind die Ufer dicht bewachsen, aus dem Wasser ragen Äste und bilden Sitzwarte und der Fußweg auf dem Herrenteichswall ist abgeschirmt. " Kleinfische sind reichlich vorhanden", erklärte der Biologe, warum die Vögel sich in diesem Bereich der Hase besonders wohl fühlen.

Das Abkommen mit dem Bootsverleih von L+ T, wonach der Eisvogelabschnitt für die Boote gesperrt bleibt, bezeichnete Pietschmann als erfreulich. In Gesprächen mit L+ T-Chef Dieter Rauschen und Peter Konermann vom Einzelhandelsverband sei zudem vereinbart worden, dass der Eisvogel weiterhin Priorität habe. Trotzdem wollten die Schüler Alternativen anbieten: Sie stachen am Haseufer eine ein Meter breite Steilwand ab und schufen außerdem eine künstliche Brutmauer aus Beton und Natursteinen. " Die haben wir von gegenüber geholt, wo zurzeit die Archäologen buddeln", sagte Philipp Kaulbach (15). Außerdem legten die Jugendlichen auf dem Schulgelände ganz in der Nähe! des Ufers einen Teich an, in dem künftig Moderlieschen und Bitterlinge den Tisch des Eisvogels decken sollen. " Natürlich steht auch die Eisvogel-Idee dahinter, die wir an der Ursulaschule nachfolgenden: Schülergenerationen weitergeben wollen", betonte Pietschmann. Finanzielle Schützenhilfe leistete die örtliche Westphal-Naturschutzstiftung.

Die Stadt will ab Herbst einen " Eisvogel-Lehrpfad" rund um den Herrenteichswall einrichten. " Dazu gehören ein Fernrohr auf der Brücke, Guckkästen mit Dias an den Laternen und Info-Tafeln", erklärte Detlef Gerdts für die Umweltverwaltung. " Eine tolle Idee", freute sich Melanie Niermann (15) für die engagierten Ursula-Schüler. (fr)
Autor:
fr


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