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Tunnel-Kaufleute: "Die Ampel ist unser Untergang"
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Neumarkt: Angst vor Entlassungen
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Originaltext:
Tunnel-Kaufleute: " Die Ampel ist unser Untergang"

Neumarkt: Angst vor Entlassungen

" Die Ampel muss weg - und zwar sofort!" Das fordern die Kaufleute und ihre Mitarbeiter aus dem Neumarkttunnel von der Stadt. Gestern Abend veranstalteten sie nach Geschäftsschluss eine Demonstration für die Abschaffung des Fußgängerüberweges. Seit der Neumarkt ebenerdig überquert werden kann, sollen die Einnahmen dramatisch in den Keller gegangen sein. Einigen Angestellten sei schon gekündigt worden, hieß es.

" Es geht um meine Existenz, mein Leben", sagt Bernhard Wolf, der in der Neumarktpassage seit drei Jahren einen Schuh- und Schlüsselservice betreibt. Bisher war er mit dem Standort " immer sehr zufrieden", doch seit die Stadt im April die, wie er sagt, " Scheiß-Ampel" aufgestellt hat, bleiben ihm die Laufkunden weg. Sein Umsatz sei um 25 Prozent zurück gegangen, beklagt Bernhard Wolf, seinen einzigen Mitarbeiter habe er deshalb entlassen müssen. Wenn das so weiter gehe, werde er sein Geschäft aufgeben müssen. " Für uns ist das der Untergang!" schimpft der Kleingewerbler.

In dieselbe Kerbe schlägt Gerhard Ottehenning, der vor 24 Jahren als Mann der ersten Stunde seine " Mode-Deele" im Neumarkttunnel eröffnet hat. Die Fußgängerampel habe zu einem Einbruch geführt - es komme nur noch die Hälfte in die Kasse. Wie lange er seine vier Teilzeitbeschäftigten halten könne, wisse er noch nicht, sagt Ottehenning. Zahlen will Sonja Schmidt nicht nennen, die vor einem Jahr das Süßwarengeschäft übernommen hat, aber auch sie ist entrüstet: " Ich hätte nicht gedacht, dass der Fußgängerübergang so krasse finanzielle Folgen hat".

" Der eine merkt es mehr, der andere weniger, aber es trifft alle", fasst Reinhard Coppenrath zusammen, der Sprecher der 21 Geschäfte im Neumarkttunnel. Die Kaufmannschaft habe in drei Jahren 360 000 Mark in die Passage gesteckt und fühle sich nun von der Stadt im Stich gelassen. Es sei unverständlich, einen Fußgängerüberweg anzulegen, ohne das Ergebnis der schon lautenden Planungszellen abzuwarten. " Es werden Fakten geschaffen, und das stößt uns sauer auf!", empört sich der Konditormeister.

Die Tunnel-Gemeinschaft ist sich einig, dass es mit der Abschaffung der Ampel nicht getan ist. Zugleich müsse die Neumarktpassage modernisiert werden, mit freundlichen Eingängen, viel Licht und zusätzlichen Rolltreppen, wie Hans-Dieter Asbrock, der Inhaber des Käseladens, vermerkt: " Dann können wir uns den Übergang sparen".

Auf Kompromisse wollen sich die Beschwerdeführer nicht einlassen. Wenn es der Stadt in den Sinn kommen sollte, zwar den Tunnel aufzuwerten, aber dennoch am ebenerdigen Fußgängerweg festzuhalten, werde die Kaufmannschaft dieses Spiel nicht mitmachen, kündigten die aufgebrachten Geschäftsleute gestern Abend an.( rll)

LANGE GESICHTER machen die Kaufleute und ihre Mitarbeiter aus dem Tunnel. Gestern Abend forderten sie die Abschaffung der Fußgängerampel auf dem Neumarkt. Foto: Michael Hehmann
Autor:
rll


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