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1
Sortierungen:
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Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.10.2000
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
eine
Ausstellung
im
Museum
Industriekultur
"
Unrath,
Abfall,
Müll"
.
Überschrift:
Computer wird bald kompostierbar
Zwischenüberschrift:
"Unrath, Abfall, Müll" - Museum Industriekultur eröffnet neue Ausstellung
Artikel:
Originaltext:
SAUBER,
SAUBER:
Mitte
der
20er
Jahre
war
der
städtische
Fuhrpark
schon
teilweise
motorisiert,
aber
auch
das
Pferd
gehörte
noch
ganz
selbstverständlich
zur
Straßenreinigung
und
zur
Müllabfuhr.
Computer
wird
bald
kompostiert
"
Unrath,
Abfall,
Müll"
-
Museum
Industriekultur
eröffnet
neue
Ausstellung
Wer
immer
schon
mal
einen
Blick
ins
Innere
der
Mülldeponie
auf
dem
Piesberg
werfen
wollte,
bekommt
jetzt
zumindest
virtuell
Gelegenheit
dazu:
Das
Museum
Industriekultur
eröffnet
am
Sonntag
die
Ausstellung
"
Unrath,
Abfall,
Müll.
Von
der
Städtereinigung
zum
modernen
Müllmanagement"
.
Wer
nicht
sofort
die
Nase
rümpft,
darf
sich
auch
jenseits
des
Fürstenauer
Weges
hautnah
informieren.
1864
bot
ein
französischer
Tüftler
der
Stadt
Osnabrück
eine
"
Maschine
Balayeuse"
an,
eine
Kehrmaschine,
die
von
einem
Pferd
gezogen
werden
musste.
Kein
Bedarf,
sagten
sich
die
Stadtväter.
Es
musste
erst
die
Cholera
ausbrechcn,
bis
in
Osnabrück
das
Bewusstsein
für
die
hygienischen
Notwendigkeiten
erwachte.
Auf
dieses
Thema
ist
Dr.
Michael
Haverkamp
vom
Museum
Industriekultur
spezialisiert.
Er
hat
die
Ausstellung
zusammen
mit
seinem
Historikerkollegen
Jens
Volbert
aufgebaut.
Von
der
"
Maschine
Balayeuse"
existieren
noch
Zeichnungen.
Sie
sind
so
präzise,
dass
der
Modellbauer
Paul
Hahn
für
das
Museum
eine
verkleinerte
Ausführung
der
Kehrmaschine
bauen
konnte.
Sie
steht
für
den
Aufbruch
ins
Zeitalter
der
Reinlichkeit,
der
Osnabrück
später
erfasste
als
andere
Städte.
Seit
1898
gibt
es
eine
geordnete
Müllabfuhr.
In
den
ersten
Jahren
wurden
deutlich
weniger
als
2000
Tonnen
entsorgt.
Heute
sind
es
über
200000
Tonnen.
Das
kostet
natürlich
Energie.
Nur
um
den
Inhalt
der
Biotonnen
in
Osnabrück
einzusammeln,
legt
die
städtische
Müllabfuhr
Jahr
für
Jahr
78000
km
zurück
und
verbraucht
dabei
62000
Liter
Diesel.
Ein
sparsamer
Flitzer
wie
der
Smart
könnte
mit
soviel
Sprit
45
Mal
die
Erde
umrunden.
Es
gibt
ja
auch
noch
den
gelben
Sack,
der
die
Leute
glauben
lässt,
sie
produzierten
weniger
Müll.
Dabei
nimmt
die
Pro-
Kopf-
Menge
sogar
zu,
wie
Michael
Haverkamp
in
der
Ausstellung
deutlich
macht.
Und
was
geschieht
mit
den
gelben
Säcken?
Auf
der
Expo
wird
mit
der
Sortec
3.0
ein
innovatives
System
angepriesen,
das
den
Inhalt
vollautomatisch
sortiert.
Hier
kommt
die
große
Stunde
für
das
Museum
Industriekultur,
um
einmal
mit
Lokalstolz
zu
glänzen:
Bei
der
Firma
Kerium
in
Hilter
läuft
die
vollautomatische
Sortierung
schon
seit
fünf
Jahren,
und
das
Endprodukt
eignet
sich
im
Gegensatz
zum
Expo-
Schlager
sogar
als
sortenreiner
Rohstoff,
zum
Beispiel
für
die
Fensterherstellung.
Werden
die
Rohstoffe
eines
Tages
wieder
ausgebuddelt?
Nicht
alles,
was
sich
Recycling
nennt,
verdient
diesen
Namen.
Die
Ausstellung
zeigt
allerlei
bunte
Plastikgegenstände,
die
aus
den
Überbleibseln
der
Tetra-
Paks
zusammengepresst
sind.
Ob
das
einer
schön
findet?
Über
kurz
oder
lang,
da
sind
sich
Jens
Volbert
und
Michael
Haverkamp
sicher,
wird
dieser
Schnickschnack
im
Müll
landen.
Und
zwar
im
Restmüll.
Bessere
Noten
bekommt
das
biologisch
abbaubare
Essbesteck
aus
Maismehl.
Der
Clou
ist
ein
Computerbildschirm,
der
nach
Gebrauch
auf
dem
Kompost
entsorgt
werden
kann.
Jedenfalls
das
Gehäuse.
Aber
auch
bei
den
Elektronik-
Komponenten
bahnen
sich
neue
Wege
an.
I.eiterplatinen
wurden
bisher
als
Sondermüll
entsorgt.
In
Zukunft
sollen
ihre
Bestandteile
getrennt
und
wiederverwertet
werden.
Mit
Hilfe
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
arbeitet
die
Firma
Würth
an
einem
solchen
Verfahren.
Die
Umweltstiftung
hat
auch
fast
die
Hälfte
der
Ausstellungskosten
übernommen.
Unterstützung
bekam
das
Museum
auch
vom
Abfallwirtschaftsbetrieb
der
Stadt
Osnabrück
und
vom
Emsland-
Museum
/
Papenburg,
das
die
Ausstellung
im
Frühjahr
2001
zeigen
wird.
"
Unrath,
Abfall,
Müll"
beschränkt
sich
nicht
auf
die
Exponate
im
Haseschachtgebäude.
Für
Schulklassen
bietet
das
Museum
Industriekultur
ab
sofort
eine
Unterrichtseinheit
an,
zu
der
auch
ein
Besuch
der
Mülldeponie
Piesberg
gehört
(Kontakt:
Dr.
Ulrich
Winzer,
Telefon
0541/
9127846)
.
Auf
dem
Müllberg
wurde
eigens
ein
Container
aufgebaut,
mit
einer
Computeranimation,
die
genau
erkennen
lässt,
wie
der
ehemalige
Steinbruch
nach
und
nach
mit
Abfällen
zugeschüttet
wurde.
Michael
Haverkamp
ist
übrigens
davon
überzeugt,
dass
der
Müll
eines
Tages
wieder
ausgegraben
wird.
Wegen
der
kostbaren
Rohstoffe.(
rll)
SOFORT
ZUR
STELLE
:
Jens
Vofbert,
der
zusammen
mit
Dr.
Michael
Haverkamp
die
Müll-
Ausstellung
aufgebaut
hat,
demonstriert
eine
mobile
Tonne
mit
Moped-
Antrieb.
KOMPOSTIERBAR:
Das
Gehäuse
des
Computerbildschirms
besteht
aus
Flachs
und
ist
damit
biologisch
abbaubar.
Das
kann
man
von
dem
Zettelkasten
aus
Tetra-
Pak-
Bestandteilen
allerdings
nicht
sagen.
Er
wird
früher
oder
später
auf
dem
Müll
landen.
Fotos:
Detlef
Heese
Autor:
rll