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1
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1.
Erscheinungsdatum:
13.01.2001
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitige
Reportage
über
die
Ausstellung
über
Haustiere
im
Museum
am
Schölerberg.
Überschrift:
Haustiere und Menschen - eine gestörte Gemeinschaft
Pinguine im Taubenschlag
Zwischenüberschrift:
Im Museum am Schölerberg wird morgen die Ausstellung "In aller Munde" eröffnet - Im Käfig flattern Zebrafinken
Artikel:
Originaltext:
Pinguine
im
Taubenschlag
Till
ist
dienstlich
und
privat
immer
wieder
im
Zoo.
Inzwischen
kennt
er
sich
mit
wilden
Tieren
recht
gut
aus.
Das
geht
auch
vielen
Kindern
so.
Schon
Achtjährige
können
ohne
Probleme
Kamele,
Dromedare
und
Trampeltiere
voneinander
unterscheiden
-
nicht
aber
Pinguine
von
Tauben.
Als
das
Team
vom
Umweltbildungszentrum
die
Haustier-
Ausstellung
aufbaute,
stürmte
plötzlich
eine
Grundschulklasse
die
Galerie
U.
Die
Kinder
hatten
zuvor
einen
Zoobesuch
absolviert.
"
Da
sind
schon
wieder
Pinguine"
,
rief
lauthals
ein
Junge
und
zeigte
auf
den
Taubenschlag,
den
Züchter
der
Region
mit
verschiedenen
Rassen
bestückt
haben.
Norbert
Niedernostheide
musste
schmunzeln
und
klärte
dann
die
Schüler
auf.
Bei
den
vermeintlichen,
zuvor
ausgiebig
im
Zoo
studierten
Schwimmvögeln
handelt
es
sich
um
besonders
große,
schwarz-
weiß
gefiederte
Tauben.
Till
denkt,
die
Kinder
haben
ordentlich
etwas
gelernt
und
hofft,
dass
künftig
auch
Haustiere
bei
ihnen
eine
Chance
haben
-
nicht
nur
Tiger,
Elefanten,
Dinosaurier
und
Pokemons.
Bismontag
Haustiere
und
Menschen
-
eine
gestörte
Gemeinschaft
Im
Museum
am
Schölerberg
wird
morgen
die
Ausstellung
"
In
aller
Munde"
eröffnet-
Im
Käfig
flattern
Zebrafinken
Von
Holger
Jansing
(Text)
und
Michael
Hehmann
(Fotos)
Sie
beschützen
uns,
sind
unser
Hobby
und
machen
uns
satt.
Seitdem
wir
sesshaft
sind,
haben
wir
Haustiere.
Zuerst
waren
es
Hunde
und
Schweine,
später
kamen
Kühe,
Katzen
und
Kanarienvögel
hinzu.
In
den
vergangenen
Jahren
allerdings
sind
die
menschlichen
Begleiter
durch
zahlreiche
Krisen
und
Skandale
ins
Zwielicht
geraten.
"
In
aller
Munde"
ist
der
doppeldeutige
Titel
einer
kleinen
Sonderausstellung
über
Haustiere,
die
morgen
im
Museum
am
Schölerberg
eröffnet
wird.
Es
ist
eine
Schau,
die
in
die
Zeit
passt.
Die
einst
harmonische
Gemeinschaft
zwischen
Haustieren
und
Menschen
ist
nicht
mehr.
Rinderwahnsinn,
Schweinepest
und
Maulkorbzwang
haben
das
Verhältnis
nachhaltig
gestört.
Die
Mastställe
auf
vielen
Bauernhöfen
gleichen
inzwischen
streng
gesicherten
Industriebetrieben.
Landwirte
prcxluzieren
unsere
Nahrungsmittel
abgeschottet
von
der
Öffentlichkeit.
Wir
haben
längst
den
Bezug
verloren.
Immer
mehr
Großstadtkinder
wissen
nicht
mehr,
wie
ein
ausgewachsener
Eber
aussieht.
Es
ist
kein
Vorurteil,
dass
viele
von
ihnen
glauben,
Kühe
seien
lila.
Die
"
Milka-
Kids"
kennen
das
bäuerliche
Leben
allenfalls
aus
idealisierten
Papp-
Bilderbüchern.
Genau
hier
setzt
die
Sonderausstellung
in
der
Galerie
U
des
Museums
an.
Texttafeln,
Fotos
und
täuschend
echte
Präparate
informieren
über
die
Anfänge
der
Haustierzucht
und
die
Entwicklung
bis
heute.
Vor
rund
10000
Jahren
stellten
unsere
Vorfahren
Ihre
Lebensweise
vom
Jagen
und
Sammeln
auf
Ackerbau
und
Viehzucht
um.
Sie
begannen
damit,
wilde
Tiere
zu
zähmen
und
für
ihre
Zwecke
nutzbar
zu
machen.
Der
Naturforscher
Charles
Darwin
sprach
vor
150
Jahren
vom
"
größten
Experiment
der
Menschheit"
.
Zum
Beispiel
das
Hausschwein:
Es
wurde
als
eines
der
ersten
Haustiere
aus
dem
Wildschwein
gezüchtet.
Die
Steinzeit-
Menschen
begriffen
schnell,
dass
sie
Schweine
leicht
halten
konnten,
da
diese
wie
sie
als
Allesfresser
beim
Futter
nicht
wählerisch
sind.
Moderne
Mastschweine
sind
heute
oft
Kreuzungen
aus
verschiedenen
Hochleistungsrassen.
Sie
sind
zwar
nicht
mehr
so
grimmig
wie
Wildschweine.
An
Große
und
Gewicht
haben
Hausschweine
ihre
Vorfahren
aber
schon
längst
übertroffen.
Ausgestopft
stehen
sie
sich
in
der
Ausstellung
gegenüber.
Zum
Beispiel
das
Hausrind:
Weltweit
gibt
es
heute
1,
3
Milliarden
Exemplare.
Fast
alle
stammen
vorn
Auerochsen
ab,
der
erst
im
17.
Jahrhundert
in
Europa
ausgerottet
wurde.
Aus
den
Wildtieren
entstanden
im
Laufe
der
Jahrtausende
zahlreiche
Rinderrassen,
die
sich
deutlich
In
ihren
Formen,
Farben
und
vor
allem
in
ihren
Leistungen
unterscheiden.
In
der
Ausstellung
verdeutlicht
Der
Taubenschlag
ist
eine
Attraktion
das
Originalskelett
eines
mittelalterlichen
Rindes,
dass
die
Tiere
damals
wesentlich
kleiner
waren
als
die
schwarzbunten
Milchkühe
auf
unseren
Wiesen.
Zum
Beispiel
das
Haushuhn:
Sein
Vorfahre
ist
das
kleine
Bankivahuhn,
das
im
Indischen
und
südchinesischen
Urwald
lebt.
Die
Henne
legt
zwei
bis
drei
Mal
jährlich
acht
bis
zwölf
Eier.
Die
modernen
Hybridhühner
in
der
heutigen
Wirtschaftsgeflügelzucht
bringen
es
auf
mehr
als
300
Eier
pro
Jahr.
In
den
Legebatterien
bleibt
die
artgerechte
Haltung
auf
der
Strecke.
Nach
ein
bis
zwei
Jahren
sind
die
Hühner
völlig
ausgezehrt.
Das
Team
des
Umweltbildungszentrums
im
Museum
am
Schölerberg
hat
die
vor
einem
Jahr
in
Oldenburg
gezeigte
Sonderausstellung
gründlich
überarbeitet,
neue
Schwerpunkte
gesetzt
und
durch
lebende
Tiere
bereichert.
In
einem
Käfig
flattern
Zebrafinken,
daneben
tummeln
sich
Meerschweinchen.
Eine
Attraktion
vor
allem
für
Kinder
dürfte
der
Stall
mit
gurrenden
Haustauben
sein.
Die
warmen
Temperaturen
in
der
Galerie
U
haben
die
Vögel
bereits
in
Frühlingsstimmung
versetzt.
Sie
haben
sich
gepaart
und
damit
begonnen,
Nester
zu
bauen.
Bald
werden
sie
ihre
Eier
ablegen,
und
nach
17-
bis
18-
tägiger
Brutzeit
wird
der
Nachwuchs
schlüpfen.
Mit
etwas
Glück
werden
auch
die
Meerschweinchen
Junge
bekommen.
Norbert
Niedernostheide,
Leiter
des
Umweltbildungszentrums,
hofft,
durch
die
Vielfalt
der
Ausstellung
Junge
Leute
wieder
mit
Haustieren
und
deren
Herkunft
vertraut
machen
zu
können.
Er
hat
mit
seinem
Team
ein
umfangreiches
pädagogisches
Begleit-
Programm
vorbereitet
(siehe
dazu
die
Box)
.
Aber
auch
Erwachsene
können
viel
lernen,
zumal
die
Objekte
und
Informationen
zum
Nach-
und
Weiterdenken
anregen.
Wer
auf
dem
bequemen
Sofa
neben
dem
Aquarium
in
der
Mitte
des
Raumes
Platz
nimmt
und
dem
Gesang
der
Vögel
lauscht,
sinniert
vielleicht
über
die
Frage,
was
uns
eines
Tages
die
Gentechnik
bescheren
wird.
Sicher:
Die
Haustierzucht,
die
die
Evolution
bereits
außer
Kraft
gesetzt
hat,
bringt
den
Menschen
seit
alters
viele
Vorteile,
hat
maßgeblich
zur
Ernährungssicherung
beigetragen.
Aber
besteht
nicht
die
Gefahr,
dass
wir
nur
noch
Monstertiere
züchten?
Angesichts
der
aktuellen
Diskussionen
ist
das
eine
erschreckende
Vorstellung.
Angebote
der
Ausstellung
Mit
einem
Vortrag
des
Experten
Dr.
Ulf
Beichle
vom
Staatlichen
Museum
für
Naturkunde
und
Vorgeschichte
in
Oldenburg
wird
die
Sonderausstellung
des
Umweltbildungszentrums
am
morgigen
Sonntag
um
11
Uhr
eröffnet.
"
In
aller
Munde:
Haustiere"
ist
bis
zum
1.
April
zu
sehen.
Das
Museum
am
Schölerberg
ist
dienstags
von
9
bis
20
Uhr,
mittwochs
bis
freitags
von
9
bis
18
Uhr,
samstags
von
14
bis
18
Uhr
und
sonntags
von
10
bis
18
Uhr
geöffnet.
Zur
Sonderausstellung
bietet
das
Umweltbildungszentrum
ein
umfassendes
Begleitprogramm
an.
Klassen
der
Grundschule
/
Orientierungsstufe
können
im
Rahmen
einer
Führung
folgende
Angebote
buchen:
"
Mal-
und
Bastelaktion
rund
um
unsere
Haustiere"
, "
Haustiere
im
Vergleich
(eventuell
mit
Zoobesuch)
", "
Wo
kommen
unsere
Nahrungsmittel
her?
", "
Wir
halten
(
und
pflegen
Haustiere"
und
"
Küken
entwickeln
sich
in
Eiern"
.
An
ältere
Schüler
der
Sekundarstufe
I
richten
sich
diese
Angebote:
"
Vom
Wildtier
zum
Haustier
(eventuell
mit
Zoobesuch)
", "
Ein
Huhn,
ein
Huhn,
das
hat
nicht
viel
zu
tun"
und
"
Was
Ist
artgerechte
Tierhaltung?
".
Anmeldungen
nimmt
das
Umweltbildungszentrum
unter
Telefon
56003-
32
entgegen.
Dort
sind
auch
nähere
Informationen
zum
Programm
erhältlich.
DIE
ZWEI
POLE
DER
ENTWICKLUNG:
Furcht
erregend
ist
das
Wildschwein,
nur
noch
niedlich
der
hogezüchtete
(ebenfalls
ausgestopte)
Pekinese,
den
hier
Museumsleiter
Dr.
Dietmar
Grote
im
Fahrradkorb
spazieren
fährt.
FUTTER
FÜR
DIE
TAUBEN:
Norbert
Niedernostheide,
Leiter
des
Umweltbildungszentrums,
freut
sich
dass
die
Vögel
sich
bereits
gepaart
haben.
HUNDEVIELFALT:
Der
100
Kilogramm
schwere
Bernhardiner,
der
australische
Dingo
und
das
Skelett
eines
von
den
Germanen
gezüchteten
Vierbeiners
sind
Beispiele
für
den
ältesten
Begleiter
des
Menschen.
PUTZMUNTER:
Die
Zebrafinken
flattern
in
ihrem
Käfig
um
die
Wette.
IMMER
MEHR
FLEISCH:
Moderne
Mastschweine
haben
ihre
wilden
Vorfahren
längst
an
Größe
und
Gewicht
übertroffen.
FRÜHER
DEUTLICH
KLEINER:
Sechs
Museumsleute
wuchten
den
300
Kilogramm
schweren
präparieten
Bullen
ins
Obergeschoss.
Das
Skelett
stammt
aus
dem
Mittelalter.
Autor:
Holger Jansing, Till