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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Eines hassen Kakerlaken auf den Tod: Sauberkeit
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Heikles Thema: Insektenbefall in Osnabrücker Wohnungen
Artikel:
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Originaltext:
Eines hassen Kakerlaken auf den Tod: Sauberkeit

Heikles Thema: Insektenbefall in Osnabrücker Wohnungen

Peter Tenhaken hat seinen Kopf tief über den Karton gebeugt. Ausdauernd durchsucht er den Inhalt. Triumphierend hält er kurze Zeit spater ein durchsichtiges Plastikdöschen in die Luft. Winzig klein auf dem Boden liegt das lang gesuchte Corpus Delicti: gelb-grauer Panzer, sechs dünne Beine hilflos in die Luft gestreckt - eine Küchenschabe. Tenhaken betrachtet sie ohne Regung, denn ob Ameise, Motte, Käfer oder eben Kakerlake: Für den Experten des Osnabrücker Gesundheitsamtes sind das alles alte Bekannte.

" Schaben sind Allesfresser. Wo sie herumlaufen, ist es nicht sauber, da finden sich Nahrungskrümel und alles andere", erklärt Tenhaken. Fast jeden Tag hat der Gesundheitsingenieur mit den verschiedensten Insekten zu tun, die Hausfrauen hinter dem Küchenschrank oder in der Speisekammer entdeckt haben.

Die Schabe oder Kakerlake ist dabei häufiger Gegenstand der Beratungsgespräche. Der liebste Aufenthaltsort der gut zwei Zentimeter kleinen Ungeheuer: hinter dem Kühlschrank. " Dort ist es warm, ein wenig feucht und hin und wieder fallen Brotstückchen herunter, das ist ideal", sagt Tenhaken. Und sind die ungeladenen Gäste erst einmal da, wird es schwer, sie wieder loszuwerden. " Wenn jemand zu uns kommt, können wir nur Ratschläge geben." In einem Faltblatt, das vom Gesundheitsamt herausgegeben wird, finden sich einige Hinweise zur Bekämpfung. Bei Küchenschaben heißt es da unter anderem: " Backpulver und Zucker zu gleichen Teilen mischen und ausstreuen." Aha.

Tenhaken schränkt ein: Das gilt nur bei relativ schwachem Befall. Wenn Hausmittel nicht mehr helfen, muss der Fachmann ran. So wie Konrad Brockmann. Der Kammerjäger weiß genau, wie er vorzugehen hat: " Bei Küchenschaben gibt es verschiedene Mittel. Einige greifen den Chltin-Panzer an, andere vergiften das Tier von innen." Wirkungsvolle Stoffe also. Die sind auch nötig, erläutert Brockmann, denn das Schlimmste ist die gewaltige Vermehrung. In fünf Generationen könnte es ein einzelnes Schabenweibchen auf über 100 Milliarden Nachkommen bringen. Das große Krabbeln als Horrorszenario.

Trotz dieser bedrohlich klingenden Zahlen gehört der ungehemmte Gifteinsatz längst vergangenen Zeiten an. Stattdessen wird gezielt mit stecknadelgroßen Kontaktgift-Tropfen gearbeitet. So schont man nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Hausbewohner.

Bis Brockmann engagiert wird, vergeht allerdings oftmals viel Zeit. Denn vielen ist es peinlich zuzugeben, dass sich bei ihnen Ungeziefer eingenistet hat. Dabei gibt es bestimmte Stadtgebiete, die ein Kammerjäger immer wieder aufsuchen muss. " In Osnabrück arbeiten sich die Schaben so langsam von Richtung Bahnhof die Möserstraße hinauf", weiß Brockmann. Bis zur : Wittekindstraße sind sie schon. Wohin geht ihre Reise? Der Kammerjäger zuckt mit den Schultern. Wer weiß.

Doch es sind nicht nur Kakerlaken, die in Osnabrück zunehmend heimisch werden. Da gibt es zum Beispiel die Pharao-Ameise. Winzig klein und alles fressend, kommt sie ohne Winterschlaf aus. Auch , ihr ist mit Hausmitteln nur bedingt beizukommen. Vor allem einzelne Hausbesitzer in der Großen Straße können davon ein Klagelied singen, meint Brockmann.

Das große Krabbeln in den dunklen Ecken. Da ist es schwer, ein Patentrezept anzubieten. Doch Tenhaken weiß, dass es einen natürlichen Feind gibt, den jedes Ungeziefer geradezu auf den Tod hasst: Sauberkeit. " Öfter mal den , Kühlschrank abrücken und dahinter putzen, damit wird schon viel erreicht." (os)

HMMMM LECKER: Für Affen sind Ungeziefer aller Art eine Delikatesse.

DIE KÜCHENSCHABE passt auf den Fingernagel.

GEZIELTER EINSATZ: Auch im Zoo ist Konrad Brockmann tätig. Hier vernichtet er gerade mit Kontaktgift Schädlinge unter einer Baumrinde. Fotos: Detlef Heese
Autor:
os


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