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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fischfang mit Sägeschnabel
Zwischenüberschrift:
Gänsesänger seltene Wintergäste
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
HEIMISCH in Nordosteuropa: Gänsesäger Foto: Vollmer

Von Gerhard Kooiker

Gänsesäger sägen nicht! Es sind auch keine Gänse, sondern Enten in der Größe zwischen Stockente und Gans. Ihr langer und schlanker Schnabel weist sägeartig gezähnte Ränder auf, daher der Name Säger. Dieser Sägeschnabel mit den schmalen, spitzen Hornzähnen und dem hakigen Nagel verhilft ihnen dazu, die glatten Fische, die sie tauchend erbeuten, leichter zu greifen und festzuhalten. Obendrein fressen sie auch Würmer, Krebstiere, Wasserinsekten und deren Larven, Frösche und Kaulquappen, selbst Ringelnattern. Die Fischnahrung überwiegt jedoch eindeutig.

Die in Nordosteuropa bis tief in die sibirische Steppenzone beheimateten Wasservögel sind im Osnabrücker Raum seltene Wintergäste auf dem Durchzug. Auf dem nahegelegenen Alfsee und dem Dümmer jedoch überwintern sie in großer Zahl. Bei Frosteinbruch und Gefrieren der Seen verlassen sie die Gewässer und weichen auf eisfreie Flüsse aus. Die nächsten Brutgebiete liegen in Schleswigholstein und ostwärts an der Mecklenburger Seenplatte.

Die Säger rasten auf der freien Wasserfläche von fischreichen Seen und größeren Flüssen. Auf den Gewässern in und um Osnabrück erscheinen sie je nach Winterstärke von Mitte November bis Mitte März sporadisch und vereinzelt und verweilen nur wenige Tage. Der Rubbenbruchsee, der Attersee und der Stockumer See bei Lüstringen sind einige Gewässer, wo man sie dann Im Winterhalbjahr mit viel Glück beobachten kann.

So waren etwa Ende Dezember bei frostigen Temperaturen gleich elf von diesen hübschen Vögeln auf dem Rubbenbruchsee zu sehen. Einige schliefen, den Kopf tief im Gefieder versenkt. Die Gänsesäger lagen ziemlich tief im Wasser - es sind Tauchenten. Dies konnte man vergleichend zu den hoch im Wasser liegenden Stockenten, die Gründelenten sind, gut feststellen.

Das weiße Brust- und Flankengefieder der Männchen leuchtete lebhaft. Es kontrastierte stark zum Schwarz von Vorderrücken und Schultern und dem flaschengrünen Hals und Kopf, die aus weiter Entfernung jedoch schwarz wirken. Die Weibchen warenüberwiegend hellgrau gefärbt, Kopf und Hals jedoch mit einer kräftig rötlich-braunen Farbe versehen. Die Vögel hatten wohl durch den kurzzeitigen Kaltlufteinbruch zwischen Weihnachten und Neujahr ihre Brutgebiete im Nordosten verlassen und befanden sich auf dem Durchzug.

Autor:
Gerhard Kooiker


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