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1.
Erscheinungsdatum:
27.05.2000
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
im
Mai
1900.
Historischer
Rückblick.
Themen:
-
das
Osnabrücker
Stadt-
und
Konzertorchester
-
die
drei
neuen
Droschken
des
Fuhrhalters
Gräve
-
eine
Kahnpartie
auf
der
Hase
-
der
Neubau
der
"
Stätischen
Bürgerschule"
an
der
Hakenstraße
10/
11.
Überschrift:
Glücklose Rückkehrer aus Amerika
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im Mai 1900: Von Festen, Feiern und einem großen Bauprojekt
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
Das
Osnabrücker
Stadt-
und
Konzertorchester,
ein
im
Vorjahr
gegründetes
Ensemble,
spielte
jetzt
unter
neuer
Leitung.
Der
bisherige
Direktor
und
"
kaiserlich
russischer
Kammermusiker"
Ferdinant
Küttner
übergab
die
Führung
an
Musikdirektor
Erkenbölling,
"
eine
jüngere
Kraft"
,
wie
die
Osnabrücker
Zeitung
vorstellte.
Dieser
hatte
in
den
vergangenen
Jahren
in
Südtirol
gearbeitet,
dort
zwei
wohlbeachtete
Opern
geschrieben,
die
"
Freunde"
und
"
Schuld
und
Irrlicht"
hießen,
bei
Opernaufführungen
in
Verona,
Bologna
und
Venedig
mitgewirkt
und
wechselte
nun
in
die
Hasestadt.
Das
Stadt-
und
Konzertorchester
war
"
bedeutend
verstärkt"
worden
und
sollte
nun
"
in
die
Bahnen
größerer
Orchester
geführt
werden"
.
Geplant
wurden
regelmäßige
Aufführungen
von
populären
und
symphonischen
Konzerten
zur
Freude
des
Osnabrücker
Publikums.
Vom
beliebten
Humoristen
Otto
Reutter
berichtete
die
Zeitung
Anfang
Mai.
Für
einen
Tag,
sprich
eine
Aufführung,
wurde
auch
in
Osnabrück
mit
dem
berühmten
Künstler
gerechnet.
Reutter
war
zu
einer
Tournee
verpflichtet
worden,
die
ihm
9000
Mark
pro
Monat
einbringen
sollte.
Solch
hohe
Gagen
waren
sehr
unüblich,
normalerweise
verdiente
selbst
ein
Spitzenverdiener
wie
Reutter
"
nur"
4000
bis
6000
Mark
im
Monat.
Großstädtisches
Flair
vermittelten
die
drei
neuen
Droschken
des
Fuhrhalters
Gräve.
Seit
Anfang
Mai
fuhren
diese
Kutschen
mit
Taxamentern,
die
am
Kutschbock
befestigt
waren.
Erkennen
konnten
die
Kunden
die
neuen
Droschken
am
Zylinder
des
Fahrers,
er
war
mit
weißem
Wachstuch
überzogen.
"
Billiger
wurde
das
Fahren
dadurch
allerdings
nicht"
,
berichtete
der
Reporter.
Es
galt
der
übliche
Tarif:
Der
erste
Kilometer
kostete
60
Pfennig,
bei
jedem
weiteren
Kilometer
kamen
20
Pfennige
dazu.
"
Grober
Unfug"
bei
einer
Kahnpartie
"
Grober
Unfug"
war
ein
Begriff,
mit
dem
sich
die
Polizei
und
auch
die
Leser
der
Tageszeitungen
beinahe
täglich
konfrontiert
sahen.
Strenger
als
heute
wurde
damals
verfahren,
die
Gendarmen
waren
schnell
bei
der
Hand
und
die
meist
angetrunkenen
Täter
wurden
sofort
auf
die
Wache
gebracht,
nicht
ohne
zuvor
dem
Publikum,
das
sich
schnell
ansammelte,
etwas
geboten
zu
haben.
Im
Wonnemonat
Mai
bildete
eine
Kahnpartie
auf
der
Hase
das
spektakulärste
Ereignis
dieser
Art.
Ein
trunkener
junger
Mann
ruderte
auf
der
Hase
in
Nähe
der
Neumarktbrücke,
entkleidete
sich
im
Boot
und
nahm
wiederholt
ein
Bad
-
sehr
zum
Spaß
oderÄrgernis
einer
"
großen
Anzahl
Neugieriger"
.
Nach
einiger
Zeit
kleidete
er
sich
wieder
an
und
ruderte
unter
Beifall
davon.
Die
Polizei
erwartet
ihn
am
Bootssteg.
In
einer
Randnotiz
berichtete
die
Osnabrücker
Zeitung
von
einer
außergewöhnlichen
Situation,
nämlich
von
einer
"
großen
Zahl"
Rückwanderer,
die
durch
Osnabrück
fuhren
und
hier
im
Bahnhof
Station
machten.
Die
Gruppe
kehrte
aus
Amerika
in
ihre
Heimat
Galizien
zurück,
denn
"
sie
hatten
drüben
das
erhoffte
Glück
nicht
gefunden"
,
berichtete
die
Zeitung.
Eine
Marktlücke
entdeckte
ein
reger
Postkartenfabrikant
in
der
Herstellung
von
Pfingstkarten,
die
pünktlich
zum
Fest
in
Osnabrück
verkauft
wurden.
War
es
Ostern
der
traditionelle
Hase,
der
als
Motiv
diente,
so
tummelte
sich
auf
den
Pfingstkarten
nicht
etwa
Taube
oder
Ochse,
sondern
"
reizende
Eichhörnchen"
als
Postillion
d'
amour
und
"
Blumenspender"
.
An
der
Hakenstraße
10/
11,
auf
dem
Grundstück
des
Stadthauses,
in
dem
Justus
Möser
im
Hause
seiner
Tochter
Jenny
von
Voigts
gelebt
hatte,
entstand
vor
100
Jahren
der
Neubau
der
"
Städtischen
Bürgerschule"
.
Im
Mai
konnte
man
schon
die
erste
Etage
sehen,
und
der
Reporter
des
Osnabrücker
Tageblattes
berichtete
von
den
beiden
Rundbogenportalen,
an
deren
bereits
zu
erkennen
war,
wo
die
Mädchen
und
Buben
das
Haus
zu
betreten
hatten.
Streng
getrennt
nach
Geschlecht,
mussten
die
Mädchen
den
südlichen,
die
Knaben
dagegen
den
nördlichen
Eingang
benutzen.
Kurioseste
Nachricht
im
Mai
1900:
"
Ein
nachlässiger
Fuhrknecht
überfuhr
heute
früh
an
der
Karlstraße
den
Handwagen
des
Arbeiters
van
Os.
Dieser
rettete
sich
durch
einen
Seitensprung.
Der
Handwagen
erlitt
aber
starke
Beschädigungen."
Fotountertitel:
DIE
KÖPFE
AN
DER
MÖSER-
MITTELSCHULE,
die
noch
immer
an
dem
Gebäude
an
der
Hakenstraße
zu
sehen
sind,
auch
wenn
das
Haus
völlig
verändert
ist.
Von
links
Mädchen
und
Jungenkopf,
dann
(mit
abgeschlagenen
Nasen)
der
gestrenge
Schulmeister
und
die
Lehrerin.Fotos:
Archiv
Lindemann
Autor:
Christiana Keller