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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Keine Ruhe: Nachbar droht
Zwischenüberschrift:
Ärger über Lärm vom Schulhof - Jugendliche empört
Artikel:
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Originaltext:
Keine Ruhe: Nachbar droht

Ärger über Lärm vom Schulhof - Jugendliche empört J

Ohne Vorankündigung hat die Stadt der Heiligenweg-Grundschule ihre Basketballkörbe und Fußballtore abmontiert. Der Grund: ein Nachbar fühlte sich vom Lärm gestört und drohte, gewalttätig zu werden. Um ihre Anlagen zurück zu bekommen, hat der Rektor der Schule, Walter Altenhoff, zu einer öffentlichen Diskussion eingeladen.

Am Anfang der Osterferien waren sie plötzlich nicht mehr da: die Körbe und Tore auf dem Schulhof der Heili-genweg-Schule. Was zunächst nach Diebstahl aussah, geschah auf höchstoffizielle Anweisung. Nachdem sich ein Nachbar über den Lärm beschwert hat, sah sich der zuständige Dezernent der Stadt, Reinhard Sliwka, veranlasst, die Geräte abzubauen. Den Betroffenen der Schule erschien die Vorgehensweise wie eine Nacht-und-Nebel-Aktion, und sie erhofften sich von der Diskussionsrunde Aufklärung.

Unter den rund 50 Gästen im Heinz-Fitschen-Haus waren unter anderem die Kinder und Jugendlichen, die die Geräte bisher nutzten, Vertreter der Elternschaft und einige Nachbarn. Walter Altenhoff erläuterte die Situation: Die Sportanlagen wurden vor etwa drei Jahren aufgebaut, wobei die Basketballkörbe sogar mit Spendengeldern aus Erlösen eines Stadtteilfestes finanziert werden konnten. Seit dem nutzten die Sport-AGs, der Sportunterricht und die Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit regelmäßig das Angebot. Leider gebe es regelmäßig Beschwerden eines Nachbarn wegen Ruhestörung, bedauerte Altenhoff.

Diese Beschwerden gingen in Drohungen über. " Ich hatte Angst, dass uns die Situation aus den Händen gleitet", erklärt der Dezernent für Schule, Jugend und Sport, Sliwka, die spontane Aktion der Stadt. Die Drohungen, von denen der Stadtvertreter spricht, wiederholte der Nachbar gegenüber der NOZ: " Wenn das nicht aufhört, kaufe ich mir eine Schrotflinte." Seit 17 Jahren kämpfe er um seine Ruhe im Garten. Schon des Öfteren sei er beschimpft, persönlich angegriffen oder sein Eigentum dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Zu der Diskussion auf dem Schulgelände war er nach eigener Aussage nicht eingeladen worden.

Die anwesenden Nachbarn konnten die Probleme des in seiner Ruhe gestörten Anwohners nicht ganz nachvollziehen: " Vor drei bis vier Jahren war hier oft was los, viele randalierende Jugendliche. Aber in letzter Zeit ist es ruhig geworden", erklärt eine Anwohnerin.

" Ich verstehe auch nicht ganz, warum wir hier sitzen", ergänzt einer der anwesenden Jugendlichen. Unter den Diskussionsteilnehmern herrschte Einvernehmen. So ließ sich letztlich auch ein Kompromiss finden, mit dem alle zufrieden sind: Die Sportanlagen kommen wieder an ihre ursprüngliche Stelle, allerdings zunächst für eine zweimonatige Probezeit. Von 13 bis 15 und ab 20 Uhr ist eine strikte Ruhezeit einzuhalten; außerdem darf der Platz nur von Jugendlichen bis 17 Jahren genutzt werden. Als Anreiz schlug Sliwka vor, die 140 000 Mark, die eine potenzielle Lärmschutzwand kosten würde, in die Sanierung des Schulhofes zu stecken. Die Vereinbarung soll möglichst schnell von Vertreter der Stadt, der Schule und der Jugendlichen unterschreiben werden.

Einer wird sich darauf vermutlich nicht einlassen: " Wenn die Körbe da wieder hinkommen, werde ich sie eigenhändig abbauen", droht der lärmgeschädigte Nachbar.
Autor:
AH


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