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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fünf Quellen bringen Hase in Fluss
Zwischenüberschrift:
In sechs Tagen von Melle bis zur Ems - Quellweg zu allen Haseursprüngen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Melle (pol)
Am Nordhang des 307 Meter hohen Hankenüll im Teutoburger Wald entspringt sie: die etwa 170 Kilometer lange Hase, der größte rechtsseitige Nebenfluss der Ems. Zwar heißt diese Quelle südlich von Wellingholzhausen " Hasequelle", aber das Wasser sprudelt nur mäßig. Der Fluss speist sich im Quellgebiet aus der Großen Rehquelle, der Kleinen Rehquelle, dem Blauen See (als Sammelbecken mehrerer kleiner Quellen) und der Schwarzen Welle, auch Almaquelle genannt.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch der Hasequclle, einer etwa zwölf Quadratmeter großen und einen Meter tiefen Quellnische, umgeben von Linden, Birken, Feldahorn, Hasel- und Salweide, wo eine Bank zum Verweilen einlädt. Am Westrand fließt ein kleiner Bach aus den oberhalb liegenden Wiesen vorbei und trifft unterhalb der Quelle mit der Hase zusammen. Erlen und Weiden säumen den Wasserlauf. Auf dem Quellweg kann man alle Haseursprünge nacheinander besichtigen.

Die Hase hat auf ihrem Weg zur Mündung in die Ems nur sehr geringe Höhenunterschiede zu bewältigen und sucht sich gemächlich ihren Weg mit vielen Windungen und Schleifen: Sechs Tage ist ein Tropfen Wasser von der Quelle bis zur Mündung unterwegs.

Bifurkation und Alfsee

Auf ihrem Weg von Wellingholzhausen nach Gesmold bietet die Hase eine Naturbesonderheit, wie es sie nur ganz selten auf der Welt gibt. In einer Bifurkation teilt sich der Fluß, und beide Arme fließen in verschiedene Fluss-Systeme: Nahe der Suttmühle lässt die Hase auf ihrem Weg zur Ems ein Drittel ihres Wassers in die Else fließen, und die Else strebt der Weser zu. Ungeklärt ist die Frage, wie es zu der Gabelung gekommen ist, ob sich das Wasser seinen Weg gesucht hat, oder ob die Wasserscheide von Menschenhand geschaffen wurde. Bekannt ist aber, dass dieser Teilung zeitweise nachgeholfen wurde. Die Hasegabelung war jahrhundertelang Schaltstelle zur Regulierung der Wassermenge von Hase und Else und damit Schauplatz heftiger Streitereien, weil das Wasser beider Flüsse Mühlen antriebund für Festungsanlagen - etwa des Wasserschlosses Gesmold und der Osnabrücker Stadtbefestigung - gebraucht wurde.
Nördlich von Osnabrück haben die Haseüberschwemmungen fruchtbares Ackerland hinterlassen, aber auch mehr als einmal die Altstätte von Bramsche, Bersenbrück und Quakenbrück unter Wasser gesetzt, bis schließlich das größte Projekt zur Wasserregulierung, der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Alfsee bei Riesle, 1971 begonnen wurde. Dort findet sich heute ein großes Freizeit- und Erholungsgelände. Der etwa 220 Hektar große Alfsee bietet zahlreiche Wassersportmöglichkeiten. Unterhalb des Alfsees fließen zwei Hasearme in den Ableiter des Sees und vereinen sich mit der Ueffelner Aue und dem Nonnenbach. Im nördlichen Osnabrücker Land umgibt das Hase-Binnendelta die Stadt Quakenbrück. Hier verzweigt sich die Hase in viele Flussarme, die sich bald wieder zu einem Flusslauf vereinen. Auf einer Länge von fast 20 Kilomeiern durchfließt die Hase die emsländische Stadt Haselünne - der Ort ist geprägt durch die Schleifen, Altarme und Feuchtgebiete der Hase mit dem Haselünner See - bis die Hase schließlich in Meppen in die Ems mündet.

Das Osnabrücker Land ist eines der an Quellen reichsten Gebiete in Niedersachsen. In loser Folge sollen künftig einige Quellen aus der Region vorgestellt werden.

Bilduntertitel:
DIESE QUELLE trägt den Namen des Flusses, den sie speist: Hasequelle. Zusammen mit anderen Quellen bildet sie den Ursprung der 170 Kilometer langen Hase Foto: Michael Hehmann
Autor:
pol


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