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1.
Erscheinungsdatum:
14.07.1999
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Bericht
über
die
brütenden
Eisvögel
am
Herrenteichswall
und
über
ihr
Nachwuchs..
Überschrift:
Junge Eisvögel erkunden Umfeld
Zwischenüberschrift:
Flüge erfolgten am Sonntag morgen
Artikel:
Originaltext:
Von
Dr.
Gerhard
Kooiker
Der
Eisvogel
(Alcedo
atthis)
hat
es
sehr
leicht,
ein
Sympathieträger
zu
sein.
Man
braucht
nur
als
farbenprächtiger,
funkelnder,
grünblauer
Blitz
über
ein
Bächlein
zu
sausen
und
nicht
zu
sehr
in
Konflikt
mit
menschlichen,
ökonomischen
Interessen
zu
kommen,
dann
öffnen
sich
(fast)
alle
Herzen.
Das
war
nicht
immer
so:
Deutschlands
herrlichster
Vogel
wurde
sowohl
wegen
seiner
schönen
Federn
als
auch
wegen
seiner
Nahrung
zu
Hunderttausenden
getötet.
Teichbesitzer
fingen
die
"
Fischereischädlinge"
mit
winzigen
Tellereisen,
die
sie
auf
Pfähle
banden,
worauf
sich
die
Vögel
setzten.
Die
elend
Umgekommenen
wurden
an
Ausstopfer
verhökert,
die
wiederum
verkauften
die
Bälge
als
staubfangenden
Zimmerschmuck
oder
als
Dekoration
für
die
Mode:
Eisvogelbälge
zierten
im
19.
Jahrhundert
sogar
Damenhüte.
Von
Ende
Februar
bis
Anfang
April
beginnen
bei
uns
in
Osnabrück
die
Eisvögel
zu
balzen.
Sie
verhalten
sich
dann
auffällig,
rufen
viel
und
jagen
sich
gegenseitig
über
das
Wasser.
Anders
aber,
wenn
das
Brutgeschäft
begonnen
hat:
Dann
sind
sie
nahezu
unsichtbar.
Die
Brutröhren
werden
bevorzugt
an
unzugänglichen
Steilwänden
gegraben.
Die
Eingänge
sind
oft
von
Blättern
verdeckt.
Die
meisten
Weibchen
beginnen
mit
der
Eiablage
im
April.
Manche
Paare
starten
aber
auch
erst
im
Juni
oder
sogar
noch
später
mit
der
ersten
Jahresbrut.
Üblicherweise
brüten
sie
zweimal
im
Jahr.
Die
Jungvögel
der
zweiten
Brut,
in
der
Regel
fünf
bis
sieben,
fliegen
dann
Mitte
Juli
bis
Anfang
August
aus.
Für
die
meisten
Eisvögel
endet
dann
das
Brutgeschäft.
Einige
allerdings
starten
noch
mit
einer
dritten
Jahresbrut.
Ja,
sogar
vier
Brüten
im
Jahr
sind
ausnahmsweise
möglich.
An
der
Herrenteichsstraße
schwirrten
die
jungen
Eisvögel
am
frühen
Sonntag
morgen,
dem
11.
Juli,
aus
ihrer
Brutröhre
-
einem
stillgelegten
Abflußrohr
(wir
berichteten)
.
Der
erste
Flug
ist,
solange
es
geradeaus
geht,
kein
Problem.
Sie
landen
irgendwo
auf
einem
überhängenden
Ast,
prallen
auch
schon
einmal
dagegen
und
purzeln
dann
ins
Wasser.
Sie
schwimmen
ans
Ufer
und
beäugen
von
dort
neugierig
die
Umgebung.
Nach
erstaunlich
kurzer
Zeit
und
ohne
Anleitung
der
Eltern
meistern
sie
die
Technik
der
Tauchstöße.
Das
müssen
sie
auch,
denn
nach
wenigen
Tagen
ist
Schluß
mit
der
Elternliebe.
Die
Eltern,
die
eben
noch
leckere
Fische
heranbrachten,
wenden
sich
plötzlich
gegen
ihren
Nachwuchs
und
vertreiben
ihn
aus
dem
Revier.
Fünf
bis
zehn
Brutpaare
in
der
Stadt
Der
Eisvogel
ist
in
"
normalen"
Jahren
häufiger
als
zumeist
angenommen
wird.
Auf
dem
Gebiet
der
Stadt
dürfen
wir
durchaus
mit
fünf,
wenn
nicht
sogar
mit
zehn
Brutpaaren
rechnen,
die
hier
und
dort
versteckt
in
den
Abbruchkanten
von
Hase,
Nette
und
Düte,
aber
auch
in
einem
Graben,
einer
Sandgrube
oder
einem
Wurzelteller
mitunter
weitab
von
Gewässern
brüten.
Normale
Jahre
deshalb,
weil
Eisvogel
in
strengen
Wintern
starke
Verluste
erleiden.
Ihre
Bestände
brechen
dann
zusammen.
Wegen
ihrer
hohen
Fortpflanzungsrate
können
sie
das
bei
guten
Lebensbedingungen
-
geringe
Störung
durch
Angler
und
Bootsfahrer,
klares,
sauberes
Wasser,
reichlich
Kleinfische
und
eine
geeignete
Steilwand
-
wieder
ausgleichen.
Autor:
Dr. Gerhard Kooiker