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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Kanalbau und Haseverlegung.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
In dem Gelände zwischen Bramscher- und Natruperstraße vollziehen sich zur Zeit große Umgestaltungen, die ähnlich der Veränderung des Fleddergebietes dem Verkehr neue Bahnen zu erschließen bestimmt sind. Handelt es sich aber auf dem Fledder um die Erweiterung des Eisenbahnverkehrs, so beziehen sich die Arbeiten zwischen Osnabrück und Eversburg auf den Wasserverkehr, insbesondere auf die Inangriffnahme des Stichkanals, der die Stadt Osnabrück bei Bramsche mit dem Rhein-Weserkanal in Verbindung bringen soll. Man erreicht das Baugebiet am besten, wenn man die Bramscher Straße verfolgt und dann hinter der Flachsspinnerei auf der Mühleneschstraße nach der Papiermühle zuwandert, in deren unmittelbarer Nähe der Kanalbau seit einigen Wochen im flotten Gange ist. Unternehmerin ist hier die Firma Echterhoff, die da eine größere Anzahl Arbeiter beim Auswerfen des Kanalbettes beschäftigt. In dem sandigen Gelände haben die Arbeiten bereits gute Fortschritte gemacht. Auf einem Schienenstrang werden in langen, von einer Lokomotive gezogenen Zügen die ausgehobenen Sand- und Erdmassen fortgeschafft, sodaß sich bereits auf einer weiten Strecke der zukünftige Lauf des Kanals verfolgen läßt. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten steht dann die Verlegung der Hase, die bekanntlich jetzt in großen Bogen und Windungen das zwischen Hasetor und Papiermühle sich ausdehnende Wiesengelände durchzieht. Die Verlegung und Begradigung erfolgt in der Weise, daß sich künftig die Hase gleich hinter der Wachsbleiche nordwestlich wendet bis unmittelbar an den Eisenbahndamm und man mit demselben parallel in grader Richtung weiter läuft, um etwa 150 - 200 Meter vor der Papiermühle wieder das alte Hasebett zu erreichen. Auch diese Arbeiten, durch die das bezeichnete Gebiet für die Weiterführung des Stichkanals nach der Stadt hin frei gemacht wird, sind bereits tüchtig fortgeschritten. Zweifellos in diesem Frühjahr dürfte nun auch mit dem eigentlichen Kanalhafen begonnen werden, dessen Bau bekanntlich die Stadt auszuführen hat und der seinen Platz etwa gegenüber dem Hasefriedhof in dem Gelände zwischen Bramscher- und Natruperstraße erhält, die beide noch durch einen Straßenzug verbunden werden sollen. Eine andere chaussierte Straße ist weiter draußen, zwischen Papiermühle und Natruperstraße, gleichfalls in der Ausführung begriffen. So werden sich hier, ähnlich wie auf dem Fledder, binnen wenigen Monaten große Umwälzungen und Veränderungen in dem landschaftlichen Bilde vollziehen, die zweifellos auch wieder ihren Einfluß auf die Bebauung ausüben. Über kurz oder lang wird sich vielleicht auch die Verwaltung des Georgs-Marien-Vereins die Frage vorlegen, ob sie angesichts des Kanals, der event. auch eine Lösung der leidigen Wasserfrage schafft, das Piesberger Steinkohlenbergwerk wieder in Betrieb setzen will. So erschließen sich mit dem Kanalbau noch andere wirtschaftliche Möglichkeiten, die bei den maßgebenden Faktoren zweifellos Gegenstand ernster Verhandlungen sein werden. Daß insbesondere die Kohlenschätze des Piesberges für immer im Berge begraben liegen bleiben sollten, muß bei der vorzüglichen Qualität dieses Anthrazits und dem ganz von selbst gegebenen Bestreben nach Ausbeutung solcher Schätze ausgeschlossen erscheinen. Geschieht es vielleicht auch erst nach Jahren, so ist doch die schließliche Wiedereröffnung des Bergwerkbetriebes ein Zukunftsproblem, mit dessen Lösung entschieden gerechnet werden darf.


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