User Online: 2 |
Timeout: 08:26Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
05.08.1911
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
"
Die
Ursache
des
Fischsterbens
in
der
Hase"
-
ein
Bericht
zur
Wasseranalyse.
Überschrift:
Die Ursache des Fischsterbens in der Hase.
Artikel:
Originaltext:
Die
Ursache
des
Fischsterbens
in
der
Hase.
Wir
veröffentlichen
nachstehend
das
Untersuchungsergebnis
der
gerade
auf
dem
Gebiet
der
Fischzucht
als
Autorität
geltenden
hydrobiologischen
Abteilung
der
Landwirtschaftlichen
Versuchsstation
zu
Münster.
Von
besonderem
Interesse
ist
daran,
daß
die
Zellulosefasern
als
Verursacher
des
Fischsterbens
erst
in
zweiter
Linie
in
Betracht
kommen;
in
erster
Linie
ist
vielmehr
die
oft
gerügte
Verunreinigung
des
Hasewassers
die
Ursache
gewesen.
Die
vielen
Fäulnisstoffe
im
Hasewasser
haben
durch
ihren
Zersetzungsprozeß
einen
Sauerstoffmangel
bewirkt
und
dadurch
die
Fische
dem
Erstickungstode
nahe
gebracht,
sie
derartig
geschwächt,
daß
sie
nicht
mehr
kräftig
genug
waren,
die
in
die
Kiemen
eingedrungenen
Zellulosefasern
wieder
auszustoßen.
Das
Untersuchungsergebnis
stellt
fest,
daß
in
der
am
13.
Juli
der
Hase
entnommenen
Wasserprobe
Zellulosefasern
überhaupt
nicht
vorhanden
gewesen
sind,
wogegen
wir
berichten
konnten,
daß
noch
am
andern
Tage
(am
14.
Juli)
ein
großer
toter
Aal
aus
der
Hase
gezogen
wurde.
Dies
dürfte
bestätigen,
daß
neben
den
Zellulosefasern
noch
nach
anderen
Haseverunreinigern
zu
suchen
ist;
denn
das
in
Münster
untersuchte
Hasewasser
war
inmitten
sterbender
Fische
der
Hase
entnommen,
hätte
also
unseres
Erachtens
auch
Zellulosefasern
enthalten
müssen,
wenn
letztere
die
Todesursache
wirklich
gewesen
sein
sollten.
Es
muß
also
unmittelbar
vor
dem
großen
Fischsterben
noch
ein
anderer
"
Giftstoff"
in
die
Hase
geleitet
sein,
sonst
hätte
jedenfalls
schon
viel
früher
ein
Fischsterben
einsetzen
müssen.
Wie
das
Fischsterben
gezeigt
hat,
barg
die
Hase
aber
schon
ansehnliche
Fische,
die
der
plötzlichen
Zuleitung
von
schädlichen
Abwässern
und
den
durch
organische
Stoffe
bewirkten
Sauerstoffmangel
zum
Opfer
fielen,
denen
die
Zellulosefasern
den
Todesstoß
versetzten.
Das
Gutachten
der
Versuchsstation
Münster
geben
wir
nachstehend
ungekürzt
wieder;
es
lautet:
Die
Untersuchung
der
am
13.
Juli
d.
J.
hier
eingegangenen
Probe
Wasser
hat
nach
Journal
I.
A.
Nr.
168
folgende
Ergebnisse
geliefert:
1
Liter
enthält:
Gelöste
Stoffe
.........
570,
0
mg
Glührückstand
.........
445,
0
"
Schwefelsäure
(SO2)
.....
116,
6
"
Chlor
(C1)
............
85,
1
"
Zur
Oxydation
erforderlicher
Sauerstoff
............
12,
0
"
Ammoniak................
Spuren.
Aussehen:
farblos,
mit
Bodensatz
und
suspendierten
Stoffen
des
gewöhnlichen
Flußwasserdetritus
(abgestorbene
Pilze
und
Algen
in
mäßigen
Mengen;
pflanzliche
Fasern
sind
nicht
vorhanden.
Geruch:
sumpfig.
Reaktion:
neutral.
Wie
aus
der
übersandten
Nummer
des
"
Osnabrücker
Tageblattes"
hervorgeht,
hat
sich
die
Ursache
der
Haseverunreinigung
inzwischen
herausgestellt.
In
der
uns
zugegangenen
Wasserprobe
waren
Zellulosefasern
nicht
vorhanden,
auch
der
Gehalt
an
organischen
Stoffen
war
nicht
abnorm
hoch.
Augenscheinlich
war
zur
Zeit
der
Probeentnahme
das
schädliche
Abwasser
schon
wieder
abgelaufen;
es
war
ja
auch
entnommen,
nachdem
das
Fischsterben
schon
großen
Umfang
angenommen
hatte.
Zu
dem
von
dem
Städtischen
Untersuchungsamte
erstatteten
Gutachten
bemerken
wir
noch
folgendes:
Die
Verfilzung
der
Kiemen
durch
Zellulosefasern
war
sicher
nicht
die
primäre
Ursache
des
Sterbens
der
Fische.
Ein
gesunder
ungeschwächter
Fisch
läßt
sich
sein
Kiemenfilter
nicht
so
leicht
verstopfen,
ist
vielmehr
imstande,
solche
Verunreinigungen
auszustoßen.
Wenn
aber
die
Fische,
wie
es
hier
der
Fall
war,
durch
die
Wasserverunreinigung
und
den
Sauerstoffmangel,
der
durch
die
Fäulnis
der
organischen
Stoffe
bewirkt
wird,
dem
Erstickungstode
nahe
sind,
fehlt
ihnen
die
Kraft,
sich
der
in
ihren
Atmungsapparat
eindringenden
Fasern
zu
erwehren
und
so
kann
jene
starke
Verfilzung
der
Kiemen
eintreten.
Wasser,
die
durch
fäulnisfähige
organische
Stoffe
verunreinigt
sind,
wirken
in
fischereilicher
Hinsicht
stets
vor
allem
deshalb
schädlich,
weil
die
Fäulnis
dem
Wasser
den
für
das
Leben
der
Fische
unbedingt
nötigen
Sauerstoff
entzieht.
Erst
in
zweiter
Linie
kommen
Fäulnisgifte
und
die
in
dem
Wasser
suspendierten
faserigen
Teilchen
als
schädigende
Faktoren
in
Betracht.
Der
Vorsteher
der
hydrobiologischen
Abteilung
Dr.
A.
Thienemann.