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1.
Erscheinungsdatum:
30.09.1998
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
ausführlicher
Artikel
über
den
Bisam.
Der
Bisam
-
oft
fälschlicherweise,
als
Bisamratte
bezeichnet
-
lebt
auch
in
Osnabrück.
Die
Hase,
Düte
und
Rubbenbruchsee
sind
sein
Zuhause.
Überschrift:
Amerikaner in Osnabrück und ihr Nachtleben
Zwischenüberschrift:
Was der Bisam am Haseufer treibt
Artikel:
Originaltext:
Claudia
Verena
Buckow
Noch
nie
einen
gesehen?
Das
soll
ein
Stadttier
in
Osnabrück
sein?
ja,
der
Bisam
-
oft
fälschlicherweise
als
Bisamratte
bezeichnet
-
lebt
auch
in
Osnabrück.
Die
Hase,
die
Düte
und
der
Rubbenbruchsee
sind
sein
Zuhause.
Der
kaninchengroße
Nager
mit
den
gelben
Zähnen
und
dem
Schuppenschwanz
ist
allerdings
recht
scheu
und
zudem
nachtaktiv.
Auf
seine
Spuren
trifft
man
da
schon
eher:
Gefällte
Rohrkolben,
Iris
oder
Schilf,
die
auf
den
Wellen
treiben,
oder
geöffnete
Muschelschalen
am
Ufer
weisen
darauf
hin,
daß
hier
ein
Bisam
eine
Mahlzeit
genommen
hat.
In
stehenden
Gewässern
kann
man
auch
hin
und
wieder
seine
Wohnung
sehen,
die
aus
Pflanzenmaterial
hoch
aufgetürmt
ein
sicheres
Domizil
abgibt.
Der
samtpelzige
Nager,
der
zur
Familie
der
Wühlmäuse
gehört,
ist
ein
Einzelgänger,
abgesehen
von
der
Zeit
der
Paarung
und
Jungenaufzucht.
Seine
kleinen
Augen
sehen
nicht
sehr
gut,
aber
ein
hervorragender
Geruchssinn
und
lange
Tasthaare
im
Gesicht
machen
das
wieder
weit.
Als
perfekter
Schwimmer
und
Taucher
ist
er
unter
Wasser
ebenso
zu
Hause
wie
an
Land.
Der
Bisam
ist
unbeliebt,
zum
Teil
verhaßt.
Der
Grund:
Er
ist
ein
"
Beiß-
Wühler"
.
Mit
seinen
langen,
kräftigen
Zähnen
gräbt
er
Höhlen
und
Gangsysteme
in
Uferbereiche
und
Dämme
und
unterhöhlt
sie
damit.
E
legt
dabei
Fischteiche
trocken,
und
das
ärgert
die
Teichwirte.
Als
Nahrung
und
zum
Bau
seiner
Wohnburg
benötigt
der
Bisam
einen
steten
Nachschub
aus
Pflanzen.
Dabei
fallen
ihm
nicht
nur
Allerweltspflanzen
zum
Opfer,
sondern
auch
solche,
die
auf
der
Roten
Liste
stehen.
Deshalb
wird
der
Bisam
nachhaltig
bekämpft.
Mit
den
unterschiedlichsten
Fallen-
und
Fangsystemen
rückten
ihnen
Bisamjäger
und
Angestellte
des
amtlichen
Bisam-
bekämpfungsdienstes
zu
Leibe,
Hunderttausende
von
Bisarnen
sind
den
Jägern
dabei
in
die
Fallen
gegangen
und
teilweise
qualvoll
ertrunken:
Im
Bezirk
Weser-
Ems
waren
es
von
1962
bis
1968
20
000
und
von
1969
bis
1995
120
000
Tiere.
Und
in
Osnabrück
wurden
1994
477
und
1995
327
Bisame
erlegt,
so
Kreisjägermeister
Konrad
Brockmann.
Drei
bis
fünf
Mark
gab'
s
in
einigen
Ländern
für
einen
Bisamschwanz
als
Prämie.
Zu
verdanken
haben
wir
die
Bisamplage
einem
Pelztierjäger,
der
die
gebürtigen
Amerikaner
1905
in
der
Nähe
von
Prag
in
Gefangenschaft
hielt.
Die
Tiere
brachen
aus
und
traten
eine
erfolgreiche
Wanderung
durch
die
alte
Welt
an.
Getreu
dem
Motto
"
Go
West"
erreichten
sie
1960
Westfalen
und
kurze
Zeit
später
auch
den
Osnabrücker
Raum.
1963
wanderten
sie
von
hier
über
Hase
und
Düte
sowie
deren
Nebengewässer
in
das
Tecklenburger
Land
ein.
Laut
dem
Sulinger
Bisamjäger
Everding
nehmen
die
Bisambestände
im
deutschen
Binnenland
nicht
mehr
zu.
Sie
haben
ihr
Bestandsoptimum
erreicht,
das
bei
bis
zu
5
Tieren
pro
qkm
liegt.
Die
Zahl
der
Tiere
hängt
vom
Nahrungsangebot
und
vorhandenen
Feuchtbiotope
ab.
Natürliche
Feinde
hat
der
Bisam
nicht.
Heute
verfolgt
man
die
Tiere
nicht
mehr
konsequent,
sondern
nur
noch
an
Stellen,
wo
ihre
Grabtätigkeit
eine
Gefahr
für
den
Menschen
darstellt,
also
an
Deichen
und
Dämmen.
Denn
auch
eine
kosten-
und
zeitaufwendige
Jagd
kann
den
Bisambestand
nicht
dauerhafteindämmen.
Frei
gewordene
Reviere
werden
schnell
von
nachwandernden
Junggesellen
besetzt,
so
daß
die
ursprüngliche,
lebensraumabhängige
Dichte
wieder
erreicht
wird.
Bildtitel:
DER
BISAM,
der
zur
Familie
der
Wühlmäuse
gehört,
ist
ein
Einzelgänger.
Foto:
Bernhard
Volmer
Autor:
Claudia Verena Buckow