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1.
Erscheinungsdatum:
18.10.1997
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zwei
Berichte
zum
Thema
Wellmansbrücke
oder
Allkauf-
Gelände?
1.
Die
Verhandlungen
der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
(WFO)
über
das
Allkauf-
Gelände.
Das
Stadtplanungsamt
arbeitet
weiter
an
den
Plänen
für
die
Wellmannsbrücke.
Es
wird
erwartet,
dass
das
geplante
Parkdeck
komplett
aufgeständert
wird.
Das
Bauvorhaben
liegt
nämlich
im
Überschwemmungsgebiet
der
Hase.
2.
Allkauf
statt
Wellmansbrücke?
-
entscheidend
ist
nur
der
Preis!
Überschrift:
Wellmannsbrücke: Zeitplan für das Parkdeck kaum noch zu halten - Ein schöner Traum
Zwischenüberschrift:
WFO verhandelt über Allkauf-Gelände - Naturschutzverbände erwägen Klage - Aufatmen?
Artikel:
Originaltext:
Die
Planungen
an
der
Wellmannsbrücke
gehen
nicht
so
reibungslos
voran,
wie
es
die
Stadt
noch
im
Sommer
gehofft
hat.
Währenddessen
verhandelt
die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
(WFO)
nun
doch
über
einen
möglichen
Kauf
des
Allkauf-
Geländes
durch
die
Autospedition
Egerland.
Seniorchefin
Felicitas
Egerland
erklärte
jedoch
gestern,
das
sei
keine
Abkehr
von
der
Wellmannsbrücke.
,,
Sehr
geehrter
Herr
Christiansen..."
,"
schrieb
WTO-
Geschäftsführer
Dr.
Alexander
Fischer
am
15.
Septmber
an
den
Eigentümer
der
Allkauf-
Fläche,
und
fragt
an,
"
ob
Sie
bereit
wären,
zu
wirtschaftlich
vertretbaren
Bedingungen
das
Gelände
oder
Teilflächen
zwecks
Nutzung
an
die
Fa.
Egerland
zu
veräußern."
Zwei
Wochen
später
kam
die
Antwort
der
Johannes
Christiansen
Grundstücksverwaltung:
"
Da
Ihnen
und
den
umliegenden
Anliegern
das
Objekt
ja
hinlänglich
bekannt
ist,
steht
es
Interessenten
selbstverständlich
frei,
sich
mit
uns
wegen
der
weiteren
Verwertung
der
Liegenschaft
in
Verbindung
zu
setzen."
Ob
es
schon
erste
Gespräche
gegeben
hat,
war
gestern
von
der
WFO
nicht
zu
erfahren.
Felicitas
Egerland,
die
Seniorchefin
der
gleichnamigen
Spedition,
sieht
im
Allkauf-
Gelände
keine
Alternative
zur
Fläche
an
der
Wellmannsbrücke.
Christiansen
behaupte
zwar
in
der
Öffentlichkeit,
das
Allkauf
stehe
zur
Verfügung,
zugleich
lasse
er
den
Pachtvertrag
mit
der
Spedition
über
eine
Teilfläche
von
8000
Quadratmetern
zum
Jahresende
auslaufen.
Es
sei
offensichtlich,
daß
er
nicht
nur
das
Gelände,
sondern
auch
das
Allkauf-
Gebäude
verkaufen
wolle.
Das
Stadtplanungsamt
arbeitet
einstweilen
weiter
an
den
Plänen
für
die
Wellmannsbrücke.
In
der
kommenden
Woche
soll
ein
Gespräch
mit
allen
Beteiligten
stattfinden.
Es
wird
erwartet,
daß
die
Spedition
Egerland
eine
neue
Variante
ins
Spiel
bringt,
nach
der
das
geplante
Parkdeck
komplett
aufgeständert
wird.
Das
Bauvorhaben,
liegt
nämlich
im
Überschwemmungsgebiet
der
Hase.
Geht
dafür
Stauraum
verloren,
muß
an
anderer
Stelle
für
Ersatz
gesorgt
werden.
In
unregelmäßigen
Abständen
tritt
der
Fluß
über
seine
Ufer.
Das
dokumentieren
auch
Fotos,
zum
Beispiel
aus
dem
Dezember
1988:
Damals
stand
nicht
nur
die
Liegewiese
vom
Freibad
Wellmannsbrücke
komplett
unter
Wasser,
das
ganze
Areal,
das
die
Firma
Egerland
jetzt
bebauen
will,
war
nur
mit
Gummistiefeln
passierbar.
Für
den
Fall,
daß
die
Autostellflächen
von
Egerland
doch
nicht
aufgeständert,
sondern
zu
ebener
Erde
entstehen
sollen,
muß
haseaufwärts
für
Ausgleichs-
und
Ersatzmaßnahmen
gesorgt
werden.
Mit
großflächigen
Erdbewegungen,
so
hoffen
die
Planer,
lasse
sich
zusätzlicher
Stauraum
in
der
Größenordnung
von
35000
Kubikmetern
schaffen.
Auf
geeignete
Felder
und
Wiesen
hat
die
Stadt
schon
ein
Auge
geworfen,
doch
die
befinden
sich
im
Eigentum
von
Landwirten.
Es
soll
betretene
Gesichter
gegeben
haben,
als
die
ihre
Preisvorstellungen
offenbarten.
Aber
nicht
nur
die
Bauern,
auch
die
Naturschützer
gehen
aufs
ganze.
Vier
Verbände,
der
Bund
für
Umwelt-
und
Naturschutz,
die
Biologische
Schutzgemeinschaft
Rinne
könnte
sich
als
Hemmschuh
erweisen
Hunte-
Weser-
Ems
(BSH)
,
der
Landesverband
Bürgerinitiativen
Umweltschutz
(LBU)
und
der
Naturschutzbund
(NABU)
erwägen
eine
Klage,
weil
sie
verschiedene
Mängel
am
Planungsverfahren
geltend
machen.
Eine
Reihe
von
strittigen
Rechtsfragen
werden
die
Anwälte
voraussichtlich
über
Monate,
vielleicht
auch
über
Jahre
beschäftigen.
Da
geht
es
nicht
nur
um
Egerland,
sondern
auch
um
die
Erweiterungspläne
der
Kleiderspedition
Meyer
&
Meyer,
um
Beteiligungsrechte,
Eingriffsregelungen
und
Standortalternativen.
Zu
einem
Thema
werden
manchmal
gleich
mehrere
Gesetze
herangezogen.
Schon
jetzt
sei
der
Zeitplan
der
Stadt
nicht
mehr
zu
halten,
sagt
Achibert
Goll
als
Sprecher
der
Verbände.
Das
bestätigt
indirekt
auch
Baudezernent
Jörg
Ellinghaus:
Wenn
der
Satzungsbeschluß
im
März
1998
stehen
solle,
werde
es
schon
knapp.
Aber
der
Stadt
gehe
es
nicht
allein
um
das
Tempo,
sondern
vor
allem
um
eine
rechtssichere
Planung.
Goll
hat
jedoch
nicht
nur
das
Bebauungsplanverfahren
im
Blick,
über
das
es
schon
genug
Streit
gibt.
Nach
seiner
Auffassung
wird
die
Stadt
nicht
um
ein
Planfeststellungsverfahren
durch
die
Bezirksregierung
in
Oldenburg
herumkommen,
das
noch
viel
mehr
Zeit
in
Anspruch
nehmen
dürfte.
Auf
dem
Gelände
an
der
Wellmannsbrücke
befindet
sich
nämlich
ein
kleiner
Bach,
der
durch
eine
Betonrinne
fließt.
Dieser
Bach
gilt
immerhin
als
Gewässer
dritter
Ordnung.
Veränderungen
an
seinem
Lauf
erfordern
nach
allgemeiner
Rechtsauffassung
ein
Planfeststellungsverfahren.
Umweltamtsleiter
Burkhard
Tietz
findet
das
überzogen,
denn
die
Rinne
sei
alles
andere
als
naturnah
und
entwässere
lediglich
einen
Parkplatz.
Was
sagt
die
Bezirksregierung
dazu?
Die
Antwort
aus
Oldenburg
klingt
salomonisch:
Wenn
es
sich
um
eine
ökologische
Veränderung
des
Wasserablaufs
handle,
könne
auf
ein
Planfeststellungsverfahren
verzichtet
werden.
Werde
das
Gewässer
aber
überbaut,
dann
sei
das
Verfahren
unerläßlich.
Aufatmen
Ein
schöner
Traum
Von
R.
Lahmann-
Lammert
Hoppla,
ganz
so
schnell,
wie
es
die
Planer
hofften,
läßt
sich
ein
wertvolles
Biotop
nicht
zu
einem
Gewerbegebiet
umkrempeln.
Das
Verfahren
für
die
Parkpalette
von
Egerland
zieht
sich
in
die
Länge.
Gleichzeitig
streckt
die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
ihre
Fühler
nach
dem
Allkauf-
Gelände
aus.
Ist
Allkauf
vielleicht
doch
die
Alternative
zur
Wellmannsbrücke?
Die
Jugendlichen
aus
Voxtrup,
Schinkel
und
Lüstringen
würden
aufatmen,
die
Naturschützer
sicher
noch
mehr.
Auf
dem
ohnehin
schon
versiegelten
Supermarktgelände
am
Huxmühlenbach
könnte
der
riesige
Parkplatz
ohne
die
befürchteten
Nebenwirkungen
gebaut
werden.
Arbeitsplätze,
Natur
und
Freizeitspaß
müßten
nicht
gegeneinander
ausgespielt
werden,
ein
mächtiger
Konflikt
wäre
auf
einen
Schlag
gelöst.
Allkauf
statt
Wellmannsbrücke
-
alles
nur
ein
schöner
Traum.
In
der
Realität
ist
das
in
die
Jahre
gekommene
Kaufhaus
teurer
zu
erstehen
als
das
in
die
Jahre
gekommene
Schwimmbad
mit
dem
schon
etwas
angeknabberten
Naturschutzgebiet
drumherum.
Entscheidend
ist
nur
der
Preis.
Das
ist
traurig,
aber
wahr.
Fotountertitel
IM
ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIET
kann
man
nasse
Füße
bekommen.
Dieses
Foto
entstand
im
Dezember
1988,
als
die
Hase
über
Ufer
trat.
Es
zeigt
den
Eingangsbereich
des
Freibades
Wellmannsbrücke.
Wenn
hier
ein
Parkdeck
gebaut
wird,
muß
womöflich
an
anderer
Stelle
Stauraum
für
die
Hase
geschaffen
werden.
Foto:
Elmar
Schneider
Autor:
R. Lahmann-Lammert