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1.
Erscheinungsdatum:
15.03.1909
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
"
Die
Hase-
Verunreinigung
und
die
Osnabrücker
Badeverhältnisse"
-
Forderung
von
Maßnahmen
zur
Reinhaltung
der
Hase
zum
Schutze
der
Gesundheit
der
Bevölkerung.
Überschrift:
Die Hase-Verunreinigung und die Osnabrücker Badeverhältnisse
Artikel:
Originaltext:
Die
Hase-
Verunreinigung
und
die
Osnabrücker
Badeverhältnisse.
Einen
bezeichnenden
Gegenstand
hat
die
Verwaltung
des
Osnabrücker
Badehauses
auf
die
Tagesordnung
am
24.
März
stattfindenden
Generalversammlung
gestellt:
"
Beschlußfassung
über
den
Weiterbetrieb
des
Flußbades"
.
Hier
kann
man
wirklich
sagen:
Die
Gründe
kenne
ich
nicht,
aber
ich
billige
sie.
Für
die
Verwaltung
können
nur
zwei
Gesichtspunkte
in
Frage
kommen:
Entweder
sie
sucht
-
ganz
berechtigterweise
-
einen
gewissen
Druck
auf
diejenigen
Stellen
auszuüben,
die
für
die
Haseverunreinigung
verantwortlich
sind
und
eine
Änderung
herbeiführen
könnten,
wenn
sie
nur
energisch
angreifen
wollten.
Oder
aber
die
Verwaltung
sagt
sich,
daß
angesichts
des
herrschenden
Mißstandes
während
des
kommenden
Sommers
doch
nur
blitzwenig
Menschen
ihren
Körper
mit
dem
verschmutzten
Hasewasser
in
Berührung
bringen
werden,
sodaß
eben,
und
das
spricht
ja
natürlich
auch
bei
einer
Aktiengesellschaft
mit,
bei
dem
ganzen
Flußbad
irgend
ein
nennenswerter
Gewinn
nicht
herausspringen
kann.
Wahrscheinlich
wird
es
so
sein,
daß
bis
zu
einem
gewissen
Grade
beide
Gesichtspunkte
für
die
Gesellschaft
maßgebend
sind,
woraus
man
ihr
nach
Lage
der
Dinge
kaum
einen
Vorwurf
machen
kann.
Den
Schaden
freilich
hat
das
Publikum,
dem
dann
-
nachdem
die
Klusbadeanstalt
schon
lange
geschlossen
ist
und
dem
Vernehmen
nach
auch
die
Militärverwaltung
neuerdings
ihre
Erlaubnis
zur
Benutzung
der
Badeanstalt
an
der
Nette
seitens
der
nichtmilitärischen
Kreise
zurückgezogen
hat
-
in
der
Tat
die
Annehmlichkeiten
und
gesundheitsfördernden
Einwirkungen
eine
Flußbades
vollständig
genommen
sein
würden.
Die
Duschen
in
der
Schule
an
der
Teutoburgerstraße,
die
Wannenbäder
und
selbst
das
Bassinbad
in
der
Badeanstalt
aber
können
diejenigen
Leute
nicht
befriedigen,
die
während
des
Sommers
das
Baden
im
Freien
gewohnt
sind,
zumal
hierbei
auch
das
Sonnenlicht
den
wohltuenden
Einfluß
auf
den
Körper
auszuüben
vermag.
Die
bisherige
Fortwurstelei
in
der
ganzen
Badefrage
kann
angesichts
derartig
unhaltbarer
Zustände
aber
nicht
länger
mehr
angesehen
werden;
es
ist
einfach
ein
Unding,
daß
diese
Verhältnisse,
die
Durchseuchung
des
Hasewassers
mit
allerlei
Schmutz
und
Säuren,
so
lange
andauern
sollen,
bis
das
Kanalsystem
von
Schinkel
her
fertiggestellt
ist;
darüber
können
noch
Jahre
vergehen,
zumal
dabei
auf
die
Umgestaltung
der
Eisenbahnverhältnisse,
den
Bau
des
Fledderbahnhofes,
die
projektierte
Unterführung
an
der
Buerschen
Straße
etc.
Rücksicht
zu
nehmen
ist.
Und
mit
welchen
Schneckengang
diese
Arbeiten
fortschreiten,
das
kann
man
ja
am
Johannistore
beobachten.
Die
Rücksichtnahme
auf
die
Bürgerschaft,
besonders
dem
Stadtteil
an
der
Hase,
erheischt
energische
Maßnahmen.
Wenn
jetzt
schon,
mitten
im
Winter,
die
Hase
zeitweise
eine
einzige
Schmutz-
und
Oelfläche
trägt,
wollen
dann
die
maßgebenden
Stellen
im
Sommer
bei
niedrigem
Wasserstand
die
Verantwortung
für
die
übelriechenden
Ausdünstungen
womöglich
für
den
Ausbruch
von
Krankheiten
übernehmen?
Es
mag
genügen,
rechtzeitig
auf
solche
Gefahren
hingewiesen
zu
haben.
Auch
die
Gerechtigkeit
verlangt
es,
daß
Wandel
geschaffen
wird.
In
der
Stadt
müssen
kostspielige
Entwässerungs-
und
Kanalisationsanlagen
gebaut
werden,
jedes
gewerbliche
Unternehmen
ist
gehalten,
seine
Abwässer
in
die
Kanäle
abzuführen
und
dafür
zu
sorgen,
daß
ja
kein
Tropfen
Kesselwasser
etc.
in
die
Hase
gelangt,
obgleich
diese
oft
genug
nicht
nur
nicht
schädlich
sind,
sondern
den
Fischen
sogar
zu
beliebter
Nahrung
dienen;
oberhalb
der
Stadt
aber
kräht
weder
Huhn
noch
Hahn
danach,
wenn
der
schmutzigste
Unrat
kubikmeterweise
in
die
Hase
gelangt.
Die
Abstellung
dieses
Mißstandes
mindestens
so
notwendig,
weil
alle
andere
Probleme,
welche
die
Stadt
zu
lösen
sich
entschlossen
hat.
Auf
die
Fertigstellung
des
Kanals
kann,
wie
gesagt,
nicht
gewartet
werden,
es
wird
nicht
anders
gehen,
als
die
Schmutzzuflüsse
nach
der
Hase
aufzusuchen
und
Klärvorrichtungen
herzustellen,
durch
welche
die
Abwässer
gehen
müssen,
ehe
sie
in
die
Hase
gelangen,
wenn
sie
nicht
überhaupt
woandershin
abgeleitet
werden
können.
Jedenfalls
handelt
es
sich
hier
um
eine
Forderung,
deren
Verwirklichung
technisch
möglich
ist
und
die
auch
gar
keine
allzugroßen
Kosten,
der
Stadt
überhaupt
keine
Kosten
zu
verursachen
braucht.
Die
letzteren
kommen
überall
auch
erst
in
zweiter
Linie,
wenn
es
sich
um
Maßnahmen
handelt,
die
im
Interesse
der
Volksgesundheit
nachdrücklich
gefordert
werden
müssen.