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1.
Erscheinungsdatum:
23.05.1998
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historischer
Rückblick:
Osnabrück
vor
100
Jahren:
Feiern
zum
Friedensjahr,
verregnete
Obstblüte,
Freibadsaison,
Flußbadeanstalt
hinter
dem
Hauptbahnhof,
:
aber
nur
für
Männer,
150jähriges
Jubiläum
der
städtischen
Höheren
Töchterschule,
Streik
der
Arbeiter
auf
dem
Piesberg,
Abwässer
des
Piesberg,
etc.
Überschrift:
"Die Hierherkunft des Kaisers ist in sichere Aussicht gestellt"
Zwischenüberschrift:
Im Mai 1898 liefen die Vorbereitungen für das Friedensjubiläum
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
Ein
Friedensjubiläum
gab
es
in
Osnabrück
natürlich
schon
vor
100
Jahren
zu
feiern,
allerdings
ein
paar
Nummern
kleiner
als
in
unseren
Tagen.
Schon
seit
geraumer
Zeit
hatte
man
sich
auf
die
250-
Jahr-
Feier
des
Westfälischen
Friedens
vorbereitet.
Man
konzentrierte
sich
auf
den
24.
Oktober,
den
Tag
des
Friedensschlusses.
Die
Stadtväter
planten
zum
Termin
u.
a.
die
Enthüllung
des
Kaiser-
Wilhelm-
Denkmals
an
der
Möserstraße.
In
den
Maitagen
wurde
bekannt,
daß
der
Kaiser
und
die
Kaiserin
eine
Einladung
der
Stadt
Münster
angenommen
hatten,
dem
dortigen
Provinziallandtag
beizuwohnen
und
ebenfalls
Anfang
September
ein
Kaisermanöver
an
der
Porta
Westfalica
zu
besuchen.
Kritische
Stimmen
befürchteten
nun,
der
Kaiser
werde
nicht
schon
wieder
im
Oktober
nach
Osnabrück
kommen,
um
hier
das
Denkmal
einzuweihen.
Wenn
die
Organisatoren
allerdings
die
Enthüllung
des
Denkmals
in
den
September
vorverlegen
könnten,
dann
sei
"
die
Hierherkunft
des
Kaisers
in
sichere
Aussicht
gestellt"
.
Keine
Frage,
daß
man
sich
nach
der
Majestät
richtete.
Vor
100
Jahren
war
in
Osnabrück
die
Obstblüte
verregnet,
aber
der
Mai
zeigte
sich
von
seiner
üppigsten
grünen
Seite.
Schließlich
wurde
es
doch
warm,
und
die
"
Freibadsaison"
konnte
am
16.
Mai
beginnen.
Besonders
lockte
das
Flußbad
in
der
Hase
hinter
dem
Hauptbahnhof.
Die
Benutzung
war
kostenlos,
aber
es
gab
eine
gravierende
Einschränkung:
"
Der
Zutritt
ist
lediglich
männlichen
Personen
gestattet"
.
Über
ihre
ihnen
zukommende
Stellung
inder
Gesellschaft
erfuhren
;
die
Frauen
einmal
mehr
aus
der
Zeitung:
Kaplan
Brinkrnann
von
St.
Johann
empfahl
in
einer
Rede
bei
der
Feier
des
katholischen
Arbeitervereins
"
besonders
den
Frauen
Frömmigkeit,
Häuslichkeit
und
Sparsamkeit,
wenn
der
Hausstand
gedeihen
und
ein
gemütliches
Familienleben
Platz
greifen
soll"
!
Das
150.
Jubilum
der
"
städtischen
höheren
Mädchenschule"
wurde
am
16.
und
17.
Mai
1898
würdig
durch
ein
zweitägiges
Fest
begangen.
Einem
Festbankett
mit
geladenen
Gästen
und
festen
Sitzplätzen
folgte
ein
geselliger
Tag
auf
dem
Schützenhof,
da
die
Schule
am
Wall
für
so
viele
Besucher
damals
schon
zu
eng
war.
Mit
"
geradezu
gefährlichem
Gedränge"
rechneten
die
Veranstalter
bei
dieser
Veranstaltung
trotzdem.
Im
Lokalteil
der
Zeitung
wurden
daher
die
passenden
Verhaltensmaßregelnabgedruckt.
So
wurde
gebeten,
"
daß
beim
Betreten
des
Saales
die
jüngeren
Damen
den
älteren
Damen
und
die
Herren
wiederum
den
jüngeren
Damen
den
Vortritt
lassen"
.
Trotz
der
erhöhten
Bühne
"
ist
gute
Sicht
nur
möglich,
wenn
sich
niemand
erhebt"
.
Die
Karten
hatten
reißenden
Absatz
gefunden
und
schon
jetzt
wurde
klar,
daß
nicht
alle
Besucher
dem
Programm
beiwohnen
konnten.
Daher
auch
der
Hinweis
im
Tagesblatt:
"
Während
der
Aufführungen
bleiben
die
Saaltüren
geschlossen."
Noch
immer
streikten
die
katholischen
Arbeiter
am
Piesbcrg,
je
nach
politischer
Zugehörigkeit
berichteten
die
Zeitungen
der
Stadt
im
Wechsel
von
den
"
ausständigen"
oder
den
"
feiernden"
Arbeitern.
Eine
der
vielen
vom
Gewerkschaftsverein
einberufenen
Versammlungen
zum
"
Piesberg-
Problem"
fand
Anfang
des
Monats
im
Hofhaus
statt.
Hier
zitierte
Gewerkschaftssprecher
Brust
ein
nichtoffizielles
Gutachten
eines
Geologieprofessors,
von
dem
es
gerüchtehalber
hieß,
daß
die
Piesberger
Kohle
in
der
Tiefe
immer
schlechter
sei
und
der
Wasserandrang
dort
immer
größer
werde.
"
Wenn
man"
,
so
Brust,
"
den
Piesberg
wegen
dieser
Gründe
stillegen
will,
dann
kann
der
Betrieb
auch
nicht
aufrecht
gehalten
werden,
wenn
an
den
sieben
strittigen
Feiertagen
gearbeitet
wird."
Weitere
Redner
meldeten
ihre
Zweifel
an
dem
Gerücht
an.
Angesichts
der
Bestellung
eines
neuen
Pumpenwerkes
durch
die
Werksleitung,
sei
die
Schließung
der
"
Bude
am
Piesberg"
doch
bestimmt
nicht
zu
vermuten.
Über
das
erwähnte
Gutachten
ist
aus
den
Zeitungen
nichts
weiteres
zu
erfahren,
wohl
aber
bildete
die
"
Abwässerfrage
des
Piesberges"
in
diesem
Monat
den
Hauptgegenstand
einer
Petition,
mit
der
sich
zahlreiche
emsländische
Gemeinden
an
die
Regierung
wandten.
Darin
heißt
es:
"
namentlich
sind
es
die
Grubenwasser,
welche
durch
Vergiften
der
natürlichen
Wasserläufe
der
Fischerei
und
den
Wiesen
schweren
Schaden
zufügen
und
deren
Entwicklung
hemmen
..."
Die
Abwässer,
die
aus
dem
Bergwerk
Ibbenbüren
in
die
Ems
gelangten,
wurden
vor
der
Einleitung
entsäuert
und
boten
kaum
Anlaß
zur
Klage;
nun
stand
aber
die
Zuleitung
der
stark
salzhaltigen
Piesberger
Wässer
in
der
Planung.
Grund
genug,
im
Vorfeld
erste
Bedenken
anzumelden.
Das
Werk
dagegen
hatte
bereits
für
den
8.
Juni
eine
Aktionärsversammlung
einberufen
mit
einem
einzigen
Tagesordnungspunkt:
"
Beschlußfassung
über
Fortführung
oder
Einstellung
des
Bergwerkbetriebes
am
Piesberg"
.
Der
Reporter
kommentierte:
"
Mit
dieser
Möglichkeit
ist
die
Angelegenheit
in
ein
sehr
ernstes
Stadium
getreten.
Die
Einstellung
des
Bergwerksbetriebes
wäre
im
Allgemeininteresse
unseres
ganzen
Bezirks
sehr
zu
bedauern."
Fotountertitel
BADEVERGNUGEN
In
der
Nette
-
aber
nur
für
Personen
männlichen
Geschlechts:
Um
die
Jahrhundertwende
war
es
tabu,
daß
Jungen
und
Mädchen
zusammen
ins
Wasser
sprangen.Foto:
Medienzentrum
Osnabrück
Autor:
Christiana Keller