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1.
Erscheinungsdatum:
12.02.1909
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Am
Kaiserwall
sollen
kerngesunde
Bäume
entfernt
werden
-
ohne
triftigen
Grund,
wie
die
OT
schreibt.
Petitionen
sind
im
Umlauf.
Überschrift:
Lokales und Provinzielles.
Artikel:
Originaltext:
In
den
Anlagen
am
Kaiserwall
soll
demnächst
vor
den
Häusern
die
schönen
und
kerngesunden
Bäume
beseitigt
werden,
weil
sie
angeblich
die
Häuser,
obwohl
die
zwischen
den
letzteren
und
den
Bäumen
vorhandenen
Vorgärten
noch
genügend
Luft
und
Licht
zuströmen
lassen,
zu
sehr
beschatten.
Wenn
wir
nur
wüßten,
so
schreibt
man
uns,
weshalb
man
die
Bäume
gepflanzt
hat.
Erst
gibt
sich
die
Anlagenverwaltung
Mühe,
daß
die
Bäume
wachsen,
und
wenn
sie
in
bester
Entwicklung
begriffen
sind,
dann
sollen
sie
weg.
Hoffentlich
hat
die
im
Umlauf
befindliche
Petition,
die
sich
gegen
die
Beseitigung
der
Bäume
wendet,
Erfolg
und
hoffentlich
findet
sie
auch
die
Unterstützung
des
Vereins
zur
Hebung
des
Fremdenverkehrs.
In
die
Anlagen
gehören
Bäume,
unter
denen
sich
im
Sommer
der
Spaziergänger
ergehen
kann.
Unsere
Anlagen
haben
in
den
letzten
Jahren
manche
Verschönerung
erfahren,
manches
überflüssige
Holz
ist,
wie
man
jetzt
anerkennen
muß,
beseitigt
worden.
Die
Niederlegung
der
ganzen
Baumreihe
am
Kaiserwall
ist
aber
nicht
geeignet,
der
Verschönerung
des
Stadtbildes
zu
dienen,
und
sie
findet
auch
in
allen
Kreisen
der
Bürgerschaft
entschiedenen
Widerspruch.
Zu
der
gleichen
Angelegenheit
erhalten
wir
noch
die
folgenden
Zuschriften,
die
doch
wirklich
an
der
maßgebenden
Stelle
nicht
übersehen
werden
sollten:
"
Die
vielumstrittenen
Bäume
am
Kaiserwall
werden
nun
doch
dem
Beil
zum
Opfer
fallen.
Ob
dies
unbedingt
nötig
ist,
mag
hier
nicht
entschieden
werden,
immerhin
werden
aber
viele
die
Tatsache
bedauern
und
sich
erst
allmählich
an
das
veränderte
Bild
gewöhnen.
Sollte
es
denn
nicht
möglich
sein,
die
Bäume
durch
andere,
wie
z.
B.
Rotdorn
oder
Kastanien
zu
ersetzen?
"
Unglaublich
und
doch
wahr
-
kann
mit
Recht
ein
Eingriff
in
die
städt.
Anlagen
bezeichnet
werden,
wie
er
sich
in
neuester
Zeit
am
Kaiserwall
ereignet
hat,
weshalb
ein
freies,
offenes
Wort,
nebst
einigen
sachlichen
Ausführungen
zu
dieser
Angelegenheit
jedenfalls
angebracht
sind.
War
man
in
früherer
Zeit
von
der
richtigen
Erkenntnis
ausgegangen,
daß
eine
als
Promenade
dienende
Anlage
nur
ihren
Zweck
erfüllt,
wenn
solche
durch
eine
gleichmäßige,
auf
beiden
Seiten
der
Straße
auszuführende
Anpflanzung
von
Bäumen
als
?????
hergestellt
wird,
die
dem
Wanderer
nicht
nur
einen
gewissen
Natur-
Genuß
bietet,
sondern
demselben
auch
gleichzeitig
gegen
übermäßige
Sonne,
Regen
und
sonstige
Witterungseinflüsse
einen
der
Jahreszeit
entsprechenden
Schutz
gewährt,
so
hat
man
jetzt
diese
Anlage
durch
die
Entfernung
der
Bäume
längs
der
Häuserreihe
ihres
eigensten
Charakters
und
besten
Schmuckes
entkleidet.
War
es
bislang
für
jeden
Naturfreund
eine
Lust,
eine
wahre
Freude,
namentlich
im
Frühjahr
und
Sommer,
auf
beiden
Seiten
unter
herrlichen
schattigen
Bäumen
wandeln
zu
können,
bietet
sich
jetzt
dem
Auge
ein
Bild
der
Einförmigkeit
und
Oede,
das
in
seiner
ganzen
Wirkung
unschön
und
langweilig
ist.
Eine
Promenade
oder
eine
Straße,
deren
eine
Seite
nur
mit
Bäumen
bepflanzt
ist,
gewährt
stets
einen
trostlosen,
kahlen
Anblick,
der
auch
dadurch
nicht
gemildert
wird,
daß
auf
der
gegenüber
liegenden
Seite
wieder
junge,
kleine
Bäume
angepflanzt
werden,
im
Gegenteile
dürfte
hierdurch
der
Kontrast
noch
so
viel
schärfer
in
Erscheinung
treten.
Außer
den
sonstigen
vielen
Nachteilen
sei
hier
der
Kürze
halber
nur
noch
der
eine
hervorgehoben,
der
für
die
Bewohner
der
Häuser
in
Betracht
kommt,
daß
nunmehr
hier
an
der
Südostseite,
wo
sich
durchweg
die
schönsten
Zimmer
befinden,
die
Sonnenstrahlen
umso
intensiver
in
dieselben
eindringen
können,
eine
unerträgliche
Hitze
verursachend,
abgesehen
von
dem
Schaden,
der
hierdurch
an
Gardinen,
Mobiliar
etc.
entsteht.
-
Nun
noch
einige
Worte
über
die
vermeintlichen
Vorteile!
Gewiß
werden
die
kleinen
Vorgärten
der
Häuser
für
die
Folge
mehr
Sonne
haben
als
bisher
und
dadurch
gewisse
Blumensorten
besser
zur
Entwicklung
kommen,
als
es
unter
den
bestehenden
Verhältnissen
der
Fall
war.
Dem
ist
aber
entgegenzuhalten,
daß
es
auch
bislang
bei
richtiger
Auswahl
geeigneter
Blumen
und
Pflanzen,
die
bei
etwas
weniger
Sonne
gedeihen,
recht
gut
möglich
war,
die
Vorgärten
entsprechend
auszustatten.
Da
aber
bekanntlich
die
Unterhaltung
von
Blumen
eine
nicht
unerhebliche
Geldausgabe
verursacht,
wird
sich
nur
ein
ganz
geringer
Bruchteil
der
Hausbesitzer
in
größerem
Umfange
als
bisher
diesen
Luxus
erlauben.
Es
drängt
sich
nun
jedem
objektiv
und
unparteiisch
urteilenden
Bürger
die
Frage
auf,
war
es:
1.
sachlich
richtig,
eine
so
unzweckmäßige
Geldausgabe
zu
machen,
um
Bestehendes
zu
zerstören
und
dafür
Unvollkommenes
an
dessen
Stelle
zu
setzen,
bzw.
wäre
es
nicht
vernünftiger
gewesen,
das
Vorhandene
zu
erhalten
und
mit
dem
selben
für
die
Fortschaffung
des
Bestehenden
bewilligten
Geldes
andere
schöne
gärtnerische
Anlagen
herzustellen,
woran
es
bekanntlich
am
Kaiserwall
so
sehr
fehlt?
War
es
2.
billig
und
gerecht,
der
von
wenigen
ausgehenden
Anregung
zu
willfahren
und
dagegen
die
von
dem
bei
weitem
größten
Teil
der
Hausbesitzer
in
einer
besonderen
Eingabe
mit
erdrückender
Mehrheit
zum
Ausdruck
gebrachten
Wünsche
völlig
unberücksichtigt
zu
lassen?
Würde
es
sich
3.
um
ein
gutes
Einvernehmen
zwischen
Behörden
und
Bürger
zu
unterhalten,
nicht
entschieden
empfehlen,
wenn
bei
derartigen
Anlässen,
an
denen
speziell
die
Hausbesitzer
in
erster
Linie
in
hervorragender
Weise
interessiert
sind,
selbige
zu
einer
Sitzung
geladen
werden,
um
deren
Ansichten
und
Meinungen
zu
hören,
anstatt
über
deren
Köpfe
hinweg
ganz
einfach
zu
dekretieren,
als
ob
selbige
garnicht
existierten?
Mögen
sich
das
diejenigen
zu
Herzen
nehmen,
die
in
solchen
Angelegenheiten
das
entscheidende
Wort
zu
sprechen
haben.