05.02.1909

Osnabrücker Tageblatt/ OT

In Schinkel, genauer gesagt, im Hasetal sind wieder einmal Überschwemmungen der Hase zu verzeichnen. Dies würde auch erst besser werden, so das OT, wenn Schinkel ein Kanalnetz entsprechend der neuen Vorlagen habe und an das städtische Leitungsnetz angeschlossen sei.

Der Wasserstand der Hase

Der Wasserstand der Hase ist seit gestern noch erheblich gestiegen, sodaß im Hasetale stellenweise das Wasser über die Ufer getreten ist und weite Länderein in Seen verwandelt hat. Das Wasser erreicht jetzt naturgemäß auch solche Stellen, wo sonst keine Ausspülung stattfindet, und nimmt da allen möglichen Unrat, unreine Flüssigkeiten etc. mit, wie der Hasespiegel erkennen läßt. Große Oelflächen in allen Farben, vom Schinkel und Stahlwerk ausgehend, schwimmen auf dem Wasser und geben ihm ein recht unsauberes Bild; dagegen fallen in der Tat die geringen Dampfkesselabflüsse, für deren Ableitung in die Straßenkanäle mancher private Gewerbebetrieb kostspielige Anlagen zu treffen hat, ganz und gar nicht ins Gewicht. Es wird aber wohl nicht früher besser werden, als bis das Kanalnetz den neuen Vorlagen entsprechend ausgebaut und der Schinkel angeschlossen ist.