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1.
Erscheinungsdatum:
28.10.1997
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
100
Jahren:
Dunst
und
Co.:
Im
Frühjahr
zur
Düngezeit
wabern
Qualm
und
Dunst
über
die
Stadt
hinweg,
im
Sommer
verdunkeln
Moorfeuer
den
HImmel,
und
im
Herbst
flackern
und
räuchern
unzählige
Kartoffelfeuer,
die
das
Atmen
in
der
Stadt
sicher
machen.
Ferner:
Siechenhaus
"
Zur
Süntelbecke"
,
gegründet
1297,
um
Pilgern
ins
Morgenland
eine
Unterkunft
zu
bieten.
1900
musste
der
Bach
der
Erweiterung
des
Hasefriedhofs
weichen.
Überschrift:
"Ungezählte Kartoffelfeuer machen das Atmen in Osnabbrück schwer"
Zwischenüberschrift:
Oktober 1890: Als die Steuern noch straßenweise eingetrieben wurden
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
"
Der
Herbst
hat
seinen
Anfang
genommen"
,
meldete
vor
100
Jahren
die
Lokalseite,
"
die
Stoppeln
auf
den
Feldern
zeugen
davon,
die
Früchte
auf
den
Bäumen,
Sonnenblumen,
Georginen
und
Astern
in
den
Gärten"
.
Die
immer
kürzer
werdenden
Tage
erinnerten
an
den
nahen
Winter
und
für
dessen
frühes
Eintreffen
bot
die
Natur
selbst
alle
Anzeichen:
Das
Laub
begann
in
Osnabrück
sehr
früh
zu
fallen,
Hamster
und
Feldmäuse
hatten
Anfang
Oktober
schon
ihre
Ernte
beendet,
die
Zugvögel
waren
längst
fort,
und
früher
als
sonst
schwirrten
die
Insektenvölker
in
die
Winterquartiere.
Über
eine
dreimalige
"
Dunstperiode"
klagte
ein
Reporter.
"
Im
Frühjahr
zur
Düngezeit
wabern
Qualm
und
Dunst
über
die
Stadt
hinweg,
im
Sommer
verdunkeln
die
Moorfeuer
den
Himmel
und
im
Oktober
flackern
und
räuchern
ungezählte
Kartoffelfeuer,
die
das
Atmen
in
Osnabrück
schwer
machen."
Auch
die
Steuern
waren
fällig,
sie
wurden
noch
straßenweise
abgeholt.
Nur
die
Hundehalter
mußten
den
Obolus
für
direkt
beim
Magistrat
bezahlen.
5
Mark
kostete
die
Hundesteuer
für
das
Halbjahr
Oktober
bis
Ende
März.
Der
Magistrat
wählte
im
Oktober
1897
einstimmig
einen
jungen,
vielversprechenden
Mann
In
das
Stadtbauarnt:
Friedrich
Lehmann
war
bei
Dienstantritt
in
Osnabrück
28
Jahre
alt
und
wurde
Nachfolger
des
Stadtbaurates
Emil
Hackländer.
Niemand
konnte
ahnen,
daß
der
junge
Ostpreuße
die
baulichen
Geschicke
der
Stadt
bis
1933
aktiv
prägen
sollte.
Noch
heute,
100
Jahre
später,
ist
die
Erinnerung
an
diesen
Stadtbaurat
lebendig,
denn
die
Friedrich
Lehmann-
Stiftung
unterstützt
Projekte
der
Kunst-
,
Heimat-
und
Denkmalpflege
in
Osnabrück,
die
darauf
abzielen,
das
Stadtbild
zu
erhalten
und
zu
verschönern.
Besondere
Erwähnung
fand
im
Oktober
1897
das
alte
Siechenhaus
"
zur
Sündelbecke"
.
Gegründet
1297
vom
Magistrat
der
Stadt,
diente
das
Hospital
oder
"
Hofhaus"
ursprünglich
dazu,
Pilgern
aus
dem
Morgenland
eine
Unterkunft
zu
gewähren
und
die
Stadt
vor
ansteckenden
Krankheiten
zu
schützen.
Seit
600
Jahre
war
die
Anlage,
genannt
nach
dem
vorbeifließenden,
gleichnamigen
Bach,
weit
und
breit
bekannt.
Schon
1840
wurde
das
"
Hofhaus"
ein
beliebtes
Ausflugslokal,
der
alte
Name
und
einige
Gebäudeteile
erinnerten
noch
an
das
Siechenhaus
des
Mittelalters.
Die
letzten
Mauern
und
der
kleine
Bach
mußten
dann
1900
der
Erweiterung
des
Hasefriedhofes
weichen.
Heute
steht
auf
dem
alten
Gelände
an
der
Bramscher
Straße
die
Handwerkskammer.
Wie
immer
begannen
mit
der
dunklen
Jahreszeit
zahlreiche
Vortragsveranstaltungen.
Der
Vortragsabend
selbst
eröffnete
die
Saison
mit
einem
Beitrag
des
Regierungsbaumeisters
Süßapfel
über
die
"
Einrichtung
und
Ausschmückung
unseres
Heimes,
insbesondere
unter
der
Mitwirkung
der
Frau."
In
der
Voranzeige
wurde
ausdrücklich
darauf
hingewiesen,
von
"
welch
tiefgreifender
Bedeutung
ein
behagliches
Heim
für
das
ganze
menschliche
Wohlbefinden
ist"
.
Über
die
Frauen
fand
sich
in
diesem
Monat
auch
ein
interessanter
statistischer
Beitrag,
der
Teilauszügen
der
Berufszählung
von
1895
entnommen
war.
Jede
vierte
Frau
des
Deutschen
Reiches
war
berufstätig,
und
das
Blatt
meldete:
"
Sie
alle
sind
auf
einen
guten
Verdienst
angewiesen."
"
Wohin
wir
blicken,
in
allen
Berufen
geht
die
Zahl
der
Männer
zurück
und
steigt
die
Zahl
der
Frauen."
Ein
Wissenschaftler
hatte
sich
dieses
Phänomens
angenommen
und
sprach
von
"
einem
breiten
Strom
der
Frauen,
die
sich
in
der
Stille
und
mit
wachsender
Kraft
in
die
Berufsstände
ergießt"
.
Nun
noch
von
einem
Kampf
um
die
Zulassung
von
Frauen
zu
sprechen
sei
nicht
nötig,
eher
drohe
ein
Kampf
um
die
Beibehaltung
des
Mannes.
Die
Sorge
war
sicher
unbegründet,
denn
nach
wie
vor
waren
Frauen
vom
öffentlichen
Leben
ausgeschlossen,
sie
hatten
kein
Wahlrecht
und
durften
u.a.
bis
1908
durch
das
Vereinsrecht
weder
an
politischen
Diskussionen
teilnehmen
noch
sich
aktiv
in
Parteien
engagieren.
Der
"
Sachverständige"
sah
auch
mehr
eine
Gefahr
in
der
"
fortschreitenden
Auflösung
der
Familie
für
die
Kreise,
aus
denen
erwerbstätige
Frauen
hervorgehen"
.
Für
die
nichterwerbstätigen
Frauen
und
Leserinnen
der
Tagespresse
wurde
andernorts
gesorgt:
"
Jetzt
ist
es
höchste
Zeit"
,
mahnten
die
Verkaufsanzeigen
"
für
weihnachtliche
Stickvorlagen"
.
Fotountertitel
ERST
28
JAHRE
ALT
war
Friedrich
Lehmann,
als
er
im
Oktober
1896
seinen
Dienst
im
Stadtbauamt
antrat.
Das
Foto
zeigt
ihm
mit
seiner
Ehefrau
Anna.
Foto:
Lichtenberg
Autor:
Christiana Keller
Themenlisten:
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