27.09.1907

Osnabrücker Tageblatt/ OT

Die Hase ist wieder einmal erheblich verschmutzt und verkrautet. Die Abwässer, so wird vermutet, würden der Hase außerhalb der Stadtgrenze - aus Schinkel - zugeführt. Man hofft durch das neue Kanalsystem auf eine durchgreifende Änderung der Zustände.

Die Hase

Die Hase zeigt gegenwärtig bei dem niedrigen Wasserstande wieder ein außergewöhnlich unschönes Bild; trotz der in den letzten Jahren vorgenommenen gründlichen Reinigungen ist sie zur Zeit so verunkrautet, wie selten zuvor, und auch die schmutzigen Zuflüsse machten sich in den letzen Tagen wieder ganz besonders bemerkbar. In den städtischen Kollegien ist bekanntlich über den Zufluß dieser Abwässer schon mehrfach und mit Recht Klage geführt worden, denn eigentümlich berührt es, daß die Stadt kostspielige Kanäle anzulegen gezwungen ist, um die Schmutzwässer weit draußen und nach Passieren einer noch zu errichtenden Kläranlage abzuleiten, sie also vom Hasewasser fernzuhalten, während andererseits aller Schmutz in die Hase gelangen kann, noch ehe das Wasser die Stadt passiert hat. Das wird aber voraussichtlich nicht eher anders werden, als bis das neue Kanalsystem fertiggestellt und auch der Anschluß des Schinkeler Gebietes durchgeführt ist.