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1.
Erscheinungsdatum:
28.04.1997
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zur
Geschichte
der
Hase
führt
die
Volkshochschule
eine
Radtour
durch.
Überschrift:
Die Hase: Mehr Leid als Freud
Zwischenüberschrift:
Volkshochschul-Radtour in die Geschichte von Fluß und Stadtentwicklung
Artikel:
Originaltext:
Das
Leiden
der
Hase
zieht
sich
durch
die
Geschichte
wie
der
gequälte
Fluß
selbst
durch
die
Stadt
Osnabrück:
einst
Badeparadies,
dann
stinkende
Kloake
-
klinisch
tot,
zu
guter
Letzt
überbaut,
versteckt
vor
den
Augen
und
Nasen
der
Osnabrücker.
Die
Volkshochschule
veranstaltet
in
diesem
Semester
wieder
Fahrradtouren
entlang
der
Hase
von
ihrem
Eintritt
in
das
Stadtgebiet
im
19.
Jahrhundert
auf
dem
ehemaligen
Klöcknergelände
(Hamburger
Straße)
bis
zu
ihrem
Austritt
südlich
der
Kläranlage
in
Eversburg.
Zur
ersten
Tour
der
"
Hase-
Leiden"
trafen
sich
am
Samstag
15
Radler.
Von
der
Kunsthistorikerin
Christiana
Keller
ließen
sie
sich
in
die
wechselvolle
Geschichte
des
Flusses,
die
zugleich
die
Geschichte
der
Stadtentwicklung
ist,
einfuhren.
Daß
sich
zu
Anfang
des
19.
Jahrhunderts
an
der
Hamburger
Straße
eine
Männerbadeanstalt
befand,
mag
man
heute
kaum
noch
glauben.
Etwas
weiter
flußabwärts
an
der
neuen
Mühle
(die
Herren
hatten
damals
scheinbar
noch
das
Recht
auf
das
sauberste
Wasser)
durften
sich
die
Damen
an
heißen
Sommertagen
im
kühlen
Naß
der
Hase
erfrischen.
Christiana
Keller:
,,
Ungefähr
bis
1840
war
die
Hase
im
ökologischen
Gleichgewicht."
Im
Zuge
der
Industrialisierung
und
der
Stadtentwicklung
ver-
Tageblatt
meldete:
Die
Hase
stinkt
dreckte
der
Fluß
zusehends,
bis
er
1929
völlig
kollabierte.
Der
damalige
Zustand
kann
aus
heutiger
Sicht
nur
noch
mit
"
klinisch
tot"
beschrieben
werden.
Kein
Fisch,
kein
Flußkrebs,
keine
Muschel
überlebte
den
ökologischen
Super-
GAU.
Über
Jahrzehnte
hatte
die
Einleitung
von
Fäkalien
und
Indstrieschmutz
jegliches
Leben
zum
Absterben
gebracht.
"
Die
Hase
stinkt"
,
meldete
das
Osnabrücker
Tageblatt.
Abhilfe
mußte
geschaffen
werden.
Aus
den
30er
Jahren
stammen
die
ersten
Pläne,
den
Flußlauf
abzudecken,
die
heute
für
viel
Geld
wieder
rückgängig
gemacht
werden
(Öwer
de
Hase)
.
Die
Geschichte
der
Hase
ist
zugleich
die
Geschichte
der
Stadt.
Als
unüberwindbares
Hindernis
schützte
sie
die
Neustadt
vor
feindlichen
Angriffen.
Mit
stetig
wachsender
Bevölkerungszahl
mußte
den
feuchten
Ufern
zusätzliches
Bauland
abgewonnen
werden.
Die
Häuser
rückten
immer
dichter
an
den
Fluß.
Die
Hase
lieferte
Energie
und
den
kostbaren
Rohstoff
Wasser.
"
Zum
Dank"
durfte
sie
den
durch
die
Produktion
entstandenen
Dreck
abtransportieren.
Lohgerber
und
Fleischer
siedelten
am
unteren
Flußlauf,
im
oberen
Bereich
die
"
Bessergestellten"
.
1858
war
das
Maß
zum
erstenmal
voll.
Der
Unrat
öffnete
der
Cholera
Tür
und
Tor.
Bei
Überschwemmungen
schwappten
die
Exkremente
in
die
Häuser
zurück.
1911
dann
ein
erstes
großes
Fischsterben.
Die
Papierfabrik
Schoeller
wurde
als
Verursacher
ausfindig
gemacht
-
die
Fische
hatten
mit
Zellulose
verklebte
Kiemen.
Heute
ähnelt
die
einst
stark
mäandernde
Hase
mehr
einem
Kanal.
Um
Überschwemmungen
vor
allem
im
Wiederholung
am
nächsten
Samstag
Bereich
des
Hafens
zu
vermeiden,
wurde
sie
begradigt.
Ihr
eigentliches
Flußbett
ist
heute
kaum
noch
zu
erkennen.
Die
vierstündige
Fahrradexkursion
der
VHS
wird
am
kommenden
Samstag,
3.
Mai,
wiederholt.
Zehn
Mark
kostet
der
Ausflug
in
die
Geschichte.
Vorherige
Anmeldung
bei
der
Volkshochschule
ist
erforderlich,
(dk)
Bilduntertitel
VOM
HASEUFER
aus
blickten
die
Teilnehmer
einer
Volkshochschul-
Exkursion
mit
der
Kunsthistorikerin
Christiana
Keller
auf
die
Entwicklung
der
Stadt,
die
eng
mit
dem
Leiden
des
Flusses
verknüpft
ist.Foto:
Dietmar
Kröger
Autor:
dk