User Online: 3 |
Timeout: 00:44Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.03.1906
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Ein
Artikel
zur
"
Rauchplage"
von
Dampflokomotiven
Teil
I.
Überschrift:
Zur Rauchplage.
Zwischenüberschrift:
Der qualmende Lokomotivenschornstein.
Artikel:
Originaltext:
Mit
der
Verminderung
der
Rauchplage
sind
gelegentlich
einige
Fortschritte
gemacht
worden,
aber
es
gehört
schon
eine
ziemlich
scharfe
Beobachtung
dazu,
um
sie
überhaupt
wahrzunehmen.
Man
könnte
auch
vielleicht
sagen,
daß
sie
vorläufig
hauptsächlich
auf
der
einen
Seite
in
einer
größeren
Erregung
gegen
die
Rauchverpestung
der
Luft,
auf
die
andern
Seite
in
dem
guten
Willen
zur
Abhilfe
bestehen.
Die
tätsächlichen
Erfolge
sind
sehr
gering
geblieben.
Vor
allem
sind
die
Eisenbahnen
mit
ihren
Versuchen
zur
Verminderung
des
Lokomotivenrauchs
seit
Jahren
kaum
vom
Felck
gekommen.
Die
Güterzüge
sündigen
meist
noch
mehr,
als
die
Personenzüge.
Wohin
der
Grund
dafür
zu
suchen
ist,
entzieht
sich
einer
sicheren
Beurteilung.
Möglicherweise
wird
für
erstere
gewöhnlich
eine
minderwertige
Kohle
benutzt
oder,
was
wahrscheinlicher
ist,
die
Lokomotiven
werden
weniger
sorgfältig
geheizt.
In
England,
wo
überhaupt
mit
viel
mehr
Energie
und
Planmäßigkeit
gegen
die
Rauchplage
vorgegangen
wird,
ist
man
auf
die
Lokomotiven
schon
ziemlich
scharf
geworden,
und
es
wird
öffentlich
verlangt,
daß
die
Eisenbahngesellschaften
ihre
Züge
in
dieser
Hinsicht
schärfer
überwachen
und
das
nachlässige
Heizen
der
Lokomotiven
bezw.
eine
übermäßige
Rauchentwicklung
den
betreffenden
Beamten
zur
Last
legen
sollten.
Bei
den
deutschen
Eisenbahnverwaltungen
ist
ein
ernstes
Streben
nach
möglicher
Vermeidung
zu
starken
Rauchentwicklung
der
Lokomotiven
anzuerkennen,
aber
es
muß
noch
viel
mehr
geschehen,
ehe
die
Passagiere
der
Züge
und
nun
gar
die
Nachbaren
von
Bahngleisen
sich
einigermaßen
zufrieden
geben
könnten.
Die
Lokomotiven
mit
dem
roten
Ring
um
den
Schornstein
haben
sich
bisher
nicht
sonderlich
ausgezeichnet,
und
höchstenskann
man
sagen,
daß
bei
den
andern
Maschinen
die
Rauchplage
noch
schlimmer
ist.
Der
Schaden,
der
sichdarüber
zu
beklagen
haben,
daß
das
äußere
Gewand
der
Gebäude,
die
in
der
Nähe
einer
Esenbahn
liegen,
in
wenigen
Wochen
nach
einer
Reparatur
schon
wieder
völlig
verschmutzt
ist.
Im
einzelnen
geht
die
Schädigung
natürlich
viel
weiter
und
ersteckt
sich
unmenschlich
auch
auf
Passanten
auf
Wegen,
die
längs
einer
Eisenbahn
aber
über
eine
solche
hinüberführen.
Ein
Erlebnis
in
der
Umgebung
von
Berlin
mag
diese
Behauptung
veranschaulichen.
Auf
einem
Bladukt
über
der
Mannseebahn
ging
und
stand
eine
Anzahl
von
Leuten,
als
gerade
eine
einzelne
lokomotive
unter
vorüberfuhr
und
kurze
Zeit
an
dem
dicht
bei
der
Unterführung
stehenden
Stellwerk
Halt
machte.
Als
die
Machine
wieder
losfuhr,
gab
ihr
Schornstein
plötzlich
eine
Salve
eines
Gemisches
von
Ruß
und
Dampf
von
sich,
die
in
einem
Umkreis
von
etwa
20
Metern
alle
Personen
und
Gegenstände
mit
einem
Schmutzregen
überschwemmte.
Einige
Personen,
die
ihre
Stellung
gerade
unglücklich
am
Geländer
des
Viaduktes
gewählt
hatten,
waren
von
dem
ekelhaften
Gemisch
dermaßen
besudelt,
daß
Hut,
Wäsche
und
Kleider
vollkommen
verdorben
waren.Es
ließ
sich
mit
Bestimmtheit
annehmen,
daß
diese
eine
Episode
aus
der
Lebensgeschichte
dieser
Lokomotive
einen
Schaden
von
mehreren
hundert
M.
zur
Folge
hatte.
Leider
schienen
gerade
die
am
ärgsten
Betroffenen
nicht
willig
zu
sein,
deswegen
eine
Beschwerde
anhängig
zu
machen,
deren
Erfolg
gewiß
weite
Kreise
interessiert
haben
würde.
Es
kommt
immer
wieder
darauf
hinaus,
daß
der
Rauchplage
gegenüber
eine
gewisse
direkte
oder
indirekte
Solidarität
des
Publikums
am
Platze
wäre.
Mich
schrecken,
so
schreibt
ein
anderer
Leser
zu
dem
alle
Kreise
gleichmäßig
interessierenden
Kapitel,
im
Winter
keine
tagelangen
Eisenbahnfahrten,
so
wie
es
sich
aber
um
eine
sommerliche
Reise
auch
nur
von
wenigen
Stunden
handelt,
graut
mir
vor
dem
Schmutz,
den
ich
in
der
Eisenbahn
und
auf
Bahnhöfen
über
mich
ergehen
lassen
muß.
Die
Berührung
der
russigen
Tür
und
Handgriffe
an
den
Eisenbahnwagen
kann
man
bei
einiger
Geschicklichkeit
im
Ein-
und
Aussteigen
vielleicht
vermeiden,
aber
anders
steht
es
mit
der
Belästigung
durch
den
Rauch
während
der
Fahrt
aus:
Auf
Wunscheiner,
mehrerer
oder
auch
aller
Reisenden
werden
während
der
Fahrt
in
der
warmen
Jahreszeit
die
Fenster
wenigstens
auf
einer
Seite
des
Wagens
geöffnet.
Hat
man
nun
das
Glück,
daß
der
Wind
den
Rauch
der
Lokomotive
fast
senkrecht
zur
Zugrichtung
fortweht,
dann
ist
die
Sache
sehr
schön.
Wenn
aber
der
Rauch
am
Zuge
entlangreicht,
wie
es
meistens
der
Fall
ist,
so
kann
man
von
Glück
sagen,
wenn
dies
nur
einseitig
der
Fall
ist,
so
daß
auf
der
anderen
der
rauchfreien
Seite,
die
Fenster
offen
gehalten
werden
können.
Sobald
der
Zug
aber
seine
Fahrtrichtung
ändert,
und
das
ist
in
gebirgigen
Gegenden
sehr
häufig
der
Fall,
dannfährt
die
Rauchsäule
bald
links,
bald
rechts
am
Zuge
entlang
und
man
kann
nur
durch
unaufhörliches
,
abwechselndes
Oeffnen
und
Schließen
der
Fenster
das
Eindringen
von
Rauch
verhindern,
Wenn
man
dies
nicht
tun
kann
oder
will,
oder
wenn
der
Rauch
an
beiden
Seiten
des
Zuges
zu
gleichen
Zeit
entlang
zieht,
dann
bleibt
einem
nur
die
Wahl:
bei
geschlossenen
Fenster
zu
schwitzen
oder
bei
geöffneten
Rauch
und
Ruß
über
sich
ergehen
zu
lassen.
Oeffnet
man
die
zur
Lüftung
oben
in
den
Abteilen
angebrachten
Schieber,
dann
wird
die
Sache
noch
schlimmer.
Man
bekommt
dann
den
auf
den
Wagen
aufgelagerten
Staub
und
Ruß
in
den
Wagen
hinein.
Die
in
besser
Absicht
in
den
Wagen
angebrachten
Wascheinrichtungen
erfüllen
nur
mangelhaft
ihren
Zweck.
Wegen
der
Enge
des
Raumes
sich
sie
recht
primitiv
und
besonders
nach
langer
Fahrt
selbst
so
durch
Ruß
verunreinigt,
daß
man
sich
eben
gewaschenen
Hände
beim
Schließen
der
Waschvorrichtung
wieder
einschmutzt.
Zudem
ermöglichen
sie
doch
auch
nur
Hände
und
allenfalls
Gesicht
zu
reinigen,
aber
auf
Kleidern
und
Wäsche
muß
man
den
Schmutz
dulden.
Nun,
es
gibt
gewiß
eine
Menge
Reisende,
die
sich
aus
diesem
Eisenbahnschmutz
nichts
machen
-
das
Reinlichkeitsgefühl
und
Reinigkeitsbedürfnis
ist
ja
verschieden
verteilt
-
aber
im
Interesse
derjenigen,
die
durch
allmähliche
Gewöhnung
nicht
gleichgültig
gegen
derartigen
Verunreinigungen
geworden
sind,
ist
doch
wohl
die
dringende
Frage
berechtigt,
ob
diese
Belästigung
durch
den
Lokomotivrauch
durchaus
notwendig
sind
oder
ob
sie
nicht
abgestellt
werden
können.
Die
Frage,
wie
bei
den
Hofzügen
die
Belästigung
durch
den
Rauch
vermieden
wird,
ist
dahin
zu
beantworten,
daß
eine
möglichst
gute
Kohle
genommen
wird
und
daß
zur
Beförderung
dieser
Züge
nur
tadellose
Lokomotiven
benutzt
werden,
aud
die
man
die
beiten
Führer
und
die
tüchtigsten
Heizer
stellt.
Da
nun
obendrein
auf
der
ersten
Lokomotive
gewöhnlich
ein
höherer
Beamter
auf
der
zweiten
der
Vorsteher
der
Betriebswerkstätte
fahren
müssen,
so
sind
alle
Bedingungen
gegeben,
um
die
Hofzüge
nahezu
rauchfrei
zu
befördern.
Themenlisten:
T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein
T.04.20.200. Auswahl_alt - Verunreinigung (Staub, Russ,..) « T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein