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1.
Erscheinungsdatum:
29.06.1996
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
100
Jahren:
der
unhaltbare
Zustand
vor
dem
Hauptbahnhof,
Steine
im
Wüstenbach,
damit
man
ihn
trockenen
Fußes
überqueren
kann,
das
gefährdete
Leben
der
Radfahrer,
Selbstmordversuch
in
der
Hase
etc.
Überschrift:
"Möserstraße für Pferde und Wagen gefährlich zu passieren"
Zwischenüberschrift:
Juli 1896: Von den Mißständen, der Bürokratie und dem Übermut der Radler
Artikel:
Originaltext:
"
Möserstraße
für
Pferde
und
Wagen
gefährlich
zu
passieren"
Juli
1896:
Von
den
Mißständen,
der
Bürokratie
und
dem
Übermut
der
Radler
Der
Kronprinz
von
Siarn
passierte
mit
seinem
Gefolge
den
Hauptbahnhof.
Er
war
auf
dem
Weg
nach
London.
Kein
Osnabrücker
hat
ihn
gesehen,
aber
es
stand
in
der
Zeitung
-
vor
100
Jahren,
am
27.
Juni
1896.
Die
größeren
Ereignisse
des
Monats
sind
schnell
erzählt:
Bischof
Höting
feierte
sein
25.
Priesterjubiläum,
der
Hasetorbahnhof
wurde
in
Betrieb
genommen
und
der
Goetheplatz
umgestaltet.
Über
ein
Jahr
war
der
neue
Hauptbahnhof
nun
schon
fertig,
aber
er
lag
damals
noch
vor
den
Toren
der
Stadt.
Wer
ihn
erreichen
wollte,
mußte
seine
Füße
in
die
Schmötke
der
Möserstraße
setzen.
Mehrere
Fuhrwerksbesitzer
beklagten
sich,
die
Fahrbahn
befinde
sich
in
einem
,,
so
trostlosen
Zustand,
daß
es
für
Pferde
und
Wagen
gefährlich
ist,
sie
zu
passieren,
namentlich
nachts.
Sollte
da
nicht
Abhilfe
geschaffen
werden?
"
Schon
seit
Monaten
hatte
es
aber
auch
Beschwerden
gegeben,
weil
der
Goetheplatz
(heute
Stresemannplatz)
alles
andere
als
eine
Zierde
fürs
Auge
war.
Anfang
Juni
meldete
das
Osnabrücker
Tageblatt
befriedigt,
nun
gehe
es
endlich
los
mit
der
gärtnerischen
Ausschmückung:
Es
sei
zu
erwarten,
daß
der
Goetheplatz,
,,
wie
unsere
städtischen
Anlagen
im
Allgemeinen,
eine
Zierde
für
die
Stadt
werden
wird."
Ein
Mißstand
ganz
anderer
Art
wurde
kurz
.
entschlossen
in
Eigenregie
behoben:
An
der
Jahnstraße,
wo
die
Herdlerstraße
und
die
Parkstraße
aneinanderstoßen,
mußten
Fußgänger
vor
l00
Jahren
den
Wüstenbach
überqueren.
Eine
Brücke
gab
es
nicht,
nur
einen
Pfahl,
den
jemand
Jahr-
Bestrebungen
zum
Sturze
von
Thron
und
Altar
zehnte
vorher
über
den
Bach
gelegt
hatte.
Auf
dem
Weg
zur
gerade
fertiggestellten
Pottgrabenschule
balancierten
nun
jeden
Tag
um
die
100
Kinder
über
diesen
abenteuerlichen
Steg.
Ein
Anlieger
griff
zur
Selbsthilfe
und
baute
auf
eigene
Kosten
,,
eine
gut
einen
Meter
breite,
solide
Brücke"
,
wie
das
Tageblatt
meldete.
Doch
prompt
gab
es
Ärger
mit
der
Bürokratie:
"
Die
Polizei
fand
nun,
daß
die
Brücke
nicht
den
gesetzlichen
Anforderungen
entsprach
und
der
Erbauer
mußte
auf
eigene
Kosten
noch
ein
Geländer
auf
beiden
Seiten
anbringen
lassen."
Gegen
den
alten
Pfahl
hatte
die
Obrigkeit
nie
etwas
einzuwenden
gehabt!
Nicht
nur
Fußgänger,
auch
Radfahrer
lebten
damals
schon
gefährlich.
Sie
wurden
von
Hunden
bedroht,
mit
Strafmandaten
drangsaliert
und
mit
Spott
überhäuft.
Die
Zeitung
veröffentlichte
ein
wenig
schmeichelhaftes
Lied,
das
zur
Melodie
von
"
Was
blasen
die
Trompeten"
gesungen
wurde:
"
Seht
Ihr
auf
Euren
Touren
Glasscherben
und
so
was
-
so
fahrt
nur
fest
dazwischen,
das
macht
den
Leuten
Spaß!
Und
springt
Euch
an
die
Beine
beim
Fahren
mal
ein
Hund
-
Zerbeißt
Euch
Bein
und
Kleider,
das
ist
Euch
sehr
gesund!
"
Dazu
kamen
Zeitungsmeldungen,
die
sich
den
Übermut
mancher
Pedalisten
auf
der
Zunge
zergehen
ließen.
Einer,
so
meldete
das
Tageblatt,
,,
brachte
es
fertig,
das
Rad
zu
besteigen,
um
auf
demselben
die
fast
haushohe
Mauer
zu
befahren,
welche
die
Vitischanze
nach
dem
Vitihof
zu
abkleidet.
Plötzlich
aber
bekam
der
Radler
das
Übergewicht
und
stürzte
die
hohe
Mauer
hinab
in
den
gepflasterten
Hof
des
Hauses
Vitihof
Nr.
13."
Die
Folge:
ein
Armbruch
und
ein
zerdeppertes
Fahrrad.
Noch
tiefer
gefallen
war
eine
"
Frauensperson"
,
die
man
beim
Diebstahl
erwischt
hatte.
Sie
versuchte
"
durch
einen
Sprung
in
die
Hase
sich
zuertränken,
wurde
aber
gerettet
und
zum
Stadtkrankenhaus
geschafft'
,
wie
am
11.
Juni
1896
im
Polizeibericht
nach
zulesen
war.
Wenige
Tage
später,
am
14.
Juni,
zogen
3000
Fackelträger,
begleitet
von
Musikern
und
Fahnenträgern
zum
Domhof
und
jubelten
Bischof
Dr.
Höting
zu,
der
an
diesem
Tag
sein
25
jähriges
Priester
Jubiläum
feierte.
Kaufmann
Middendorl
hielt
eine
Festansprache
und
beklagte,
daß
es
überall
Bestrebungen
zum
Sturz
von
Thron
und
Altar
gebe,
aber
die
Kundgebung
vor
dem
Dom
sei
doch
ein
"
eindrucksvolles
Zeichen
der
Einheit
zwischen
dem
katholischen
Volke,
dem
Klerus,
dem
Bischof
und
dem
päpstlichen
Stuhle"
.
Anschließend
gab
es
ein
prächtiges
Feuerwerk
und
eine
Illumination
sämtlicher
Gebäude
an
der
Domsfreiheit.
Elektrischer
Strom
stand
damals
noch
nicht
zur
Verfügung.
Statt
dessen
begnügte
man
sich
mit
bunten
Gläsern,
in
denen
Lichter
entzündet
wurden.
(rll)
Fotountertitel
ABGELEGEN:
Der
Hauptbahnhof
lag
ungünstig,
die
Möserstraße
war
In
einem
schlechten
Zustand
und
der
Zustand
des
Goetheplatzes
bot
zu
Klagen
Anlaß.
Das
Foto
entstand
nicht
1896,
sondern
einige
Jahre
später,
als
sich
die
Situation
schon
gebessert
hatte.
Autor:
rll